• 29.09.2016 10:32

  • von David Evans (Haymarket)

Rallye Korsika: Kris Meeke glaubt nicht an dritten Sieg in Folge

Auf Schotter hatte Gaststarter Kris Meeke einen Vorteil - Aufgrund seiner "armseligen" Leistung im Vorjahr rechnet er nicht mit einem Sieg auf Korsika

(Motorsport-Total.com) - Kris Meeke glaubt, dass seine Chancen auf einen Sieg bei der Rallye Korsika an diesem Wochenende sehr gering sind, da seine Leistung im Vorjahr "armselig" war. Bei seinen letzten beiden Auftritten in der Rallye-WM (WRC) holte sich Meeke die Siege in Portugal und Finnland. Meeke könnte der erste britische Fahrer seit Colin McRae sein, der drei Rallyes in Folge gewinnt. McRae gewann 2001 in Argentinien, Zypern und Griechenland.

Titel-Bild zur News: Kris Meeke

Wenig Erfahrung in Korsika: Kris Meeke denkt nicht an einen dritten Sieg in Folge Zoom

Allerdings verweist Meeke auf seine geringe Erfahrung in Korsika. Außerdem fehlte ihm 2015 die Pace. "Im Vorjahr war ich in Korsika nicht stark", gibt der Citroen Fahrer offen zu. Er kam vor einem Jahr als Vierter ins Ziel. "Meine Leistung war ziemlich armselig. Die Bedingungen waren ein Horror und ich hatte keine Chance, den Speed und das Limit des Autos auszuloten. Aus dieser Sicht war es wirklich schlecht. Meine Hoffnung ist, dass ich auf diesen Prüfungen meinen Rhythmus finde. Ich werde ganz sicher nicht an den Hattrick denken."

Ein weiterer Umstand ist das wechselhafte Wetter in den Bergen Korsikas. Das macht es noch schwieriger. "Korsika ist eine sehr knifflige Rallye. Bevor man startet, muss man an das Wetter denken. Es kann sich schlagartig verändern", sagt Meeke. "Es geht von Kurve zu Kurve. Jeder kennt die Geschichte von Korsika. Die erste Prüfung ist 49 Kilometer lang. Man muss sehr vorsichtig sein und seinen Rhythmus finden, oder du bist gleich nach der ersten Prüfung weit zurück."

Ogier könnte schon Weltmeister werden

"Ich denke nicht daran, jemanden wie Sebastien Ogier zu schlagen. Ich starte nicht mit dem Gedanken, dass ich bestimmte Leute schlagen werde. Ich konzentriere mich bestimmt nicht auf Seb und werde nicht versuchen, meinen dritten Sieg in Folge zu holen", winkt Meeke ab. Auf der anderen Seite könnte Ogier in Korsika zum vierten Mal in Folge Weltmeister werden. Aber nur, wenn er seinen derzeitigen Vorsprung von 59 Punkten auf 84 ausbaut. Es kommt auch auf seine Verfolger an.

Praktisch müsste Ogier gewinnen, während sein Volkswagen-Teamkollege Andreas Mikkelsen keine Punkte holen darf. Dazu müsste Ogier einen Punktevorsprung auf Hayden Paddon, Thierry Neuville und Jari-Matti Latvala herausholen. Die Bonuspunkte in der Power Stage machen die Rechenaufgabe zusätzlich kompliziert.

"Ich fahre nach Korsika, um wie immer um den Sieg zu kämpfen", sagt Ogier. "Ich habe noch nie in Korsika gewonnen und hoffe, dass ich das diesmal ändern kann. Vor dem Start einer Rallye denke ich immer etwas über den Titel nach. Da ich jetzt eine rechnerische Chance habe zu gewinnen, werde ich im Kampf vielleicht nicht 100 Prozent geben. Aber ich kann 99 Prozent geben!" Ogier muss in diesem Jahr nur noch 53 Punkte sammeln. Das wären vierte Plätze bei den verbleibenden vier Rallyes plus fünf Punkte in der Powerstage. Dann wäre ihm der Titel sicher, egal was seine Konkurrenten machen.