Probleme bremsen Ogier nur wenig ein

Kleine technische Schwierigkeiten bremsten Sebastien Ogier zuletzt in Argentinien ein - Trotzdem fühlt sich der Franzose bei Volkswagen wohl und lobt das Team

(Motorsport-Total.com) - Für Sebastien Ogier ist in den ersten fünf Rallyes der Saison alles nach Plan gelaufen. Die fahrerische Leistung und die Leistung des Teams war perfekt. Zudem hatte er auch das Quäntchen Glück, denn sein Volkswagen-Teamkollege Jari-Matti Latvala traf beispielsweise in Mexiko einen Stein, dem er unmöglich ausweichen konnte. Auch Ford-Konkurrent Mads Östberg hat bisher das Pech an den Fingern kleben. Bei Ogier ließ alles wie am Schnürchen. Mit etwas mehr Pech könnten allerdings auch schon zwei Nuller zu Buche stehen.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Volkswagen-Ass Sebastien Ogier war in diesem Jahr nie schlechter als Zweiter Zoom

In Portugal gab es am letzten Tag technische Probleme am Polo R WRC. Ogier konnte den Wagen ohne allzu großen Zeitverlust in den Service-Park schleppen, wo die Volkswagen-Mechaniker die Schäden reparierten. Auch zuletzt in Argentinien gab es kleine technische Schwierigkeiten. Der neue Polo hielt aber, und Ogier sammelte als Zweiter wieder eine Menge Punkte. Mit etwas Pech hätten diese beiden Rallyes auch anders ausgehen können.

"Ich muss zugeben, dass es etwas frustrierend war, dass wir den Sieg aufgrund eines Zwischenfalls verloren haben, für den ich nicht wirklich etwas konnte", spricht der Franzose bei 'Autosport' einen Ausrutscher auf der zweiten Etappe der Rallye Argentinien an. Weil die Handbremse und das hintere Differential nicht richtig funktionierten, rutschte Ogier auf dem matschigen Untergrund von der Straße und verlor wertvolle Sekunden. "Es ist aber nur ein wenig frustrierend, weil vom Speed her hätten wir die Rallye gewinnen können."

Aber auch am letzten Tag musste Ogier Tempo herausnehmen, um den Polo zu schonen, denn die Radaufhängungen war nicht mehr im perfekten Zustand. "Wir mussten um jeden Stein herumfahren, damit wir sie nicht treffen. Trotz allem hatten wir ein kleines Problem mit dem Auto, das für die Power-Stage in keinster Weise perfekt war. Ein Aufhängungsarm war sehr locker und das Auto verhielt sich merkwürdig. Selbst auf der Geraden war es nicht normal. Deshalb war ich sehr glücklich, dass ich noch zwei Bonuspunkte geholt habe."

"Man darf nicht vergessen, dass das Auto noch sehr jung ist und wir einen exzellenten Saisonstart hatten." Das gesamte Volkswagen-Team hat bisher perfekt gearbeitet und auch alle Schwierigkeiten gemeistert. Der WM-Stand nach fünf Rallyes ist die Belohnung dafür. Ogier fühlt sich im deutschen Team sehr wohl. "Rallye ist ein Teamsport. Alle sind für den Erfolg wichtig - vom Koch bis zum Mechaniker", streicht er bei 'WRC.com' heraus.

"Für mich ist wichtig, dass ich Zeit mit Francois-Xavier Demaison (Technikdirektor; Anm. d. Red.) verbringe, weil er der Vater des Polo ist. Außerdem ist er auch Franzose. Deshalb ist es schön, wenn wir ab und an auf Französisch sprechen." Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit Co-Pilot Julien Ingrassia. Ogier und Ingrassia sind ein eingespieltes Team. "Ich überprüfe die Gurte und lasse die Türe so lang wie möglich offen, um frische Luft zu bekommen", sagt der WM-Führende über die letzten Momente vor dem Start einer Prüfung.

Sebastien Ogier

Der Franzose Sebastien Ogier fühlt sich bei Volkswagen extrem wohl Zoom

"Ansonsten geht es nur um die Konzentration. Julien und ich reden in den letzten Minuten vor dem Start nicht, weil wir wissen was zu tun ist." Gemeinsam bewältigen sie die schwierigen Prüfungen von Monte Carlo, Schweden, Argentinien, Griechenland, Australien, Deutschland und vielen anderen Ländern. Deshalb ist es für Ogier schwierig, die beste Prüfung herauszupicken.

"Das ist nicht einfach, weil es in der WRC viele schöne Prüfungen gibt. Auf Asphalt ist es wahrscheinlich Moulinet (Monte Carlo; Anm. d. Red.) und auf Schotter Ouninpohja in Finnland. Der Speed und die Sprünge machen viel Spaß." Aber es gibt auch extrem schwierige Prüfungen. "Ich würde sagen Burzet - St. Martial von der Rallye Monte Carlo, speziell wenn wir mit Slicks auf Schnee und Eis fahren", spricht Ogier einen Klassiker an.