Ogiers Drama: 200 Meter vor dem Ziel...

(Motorsport-Total.com) - Die Rallyepiloten predigen es immer wieder: Eine Rallye ist erst dann zu Ende, wenn man den Zielstrich überquert. Diese Lektion musste nun Citroën-Junior Sébastien Ogier schmerzhaft lernen. Auf Zypern baute er nur 200 Meter vor eben jenem Zielstrich noch einen Unfall. Den fünften Platz, den er sich auf den 331 Kilometern davor erkämpft hatte, verlor er damit noch in allerletzter Minute.

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Sébastien Ogier hatte das Ziel schon vor Augen, als er im Graben landete

Der Sieger der Rallye Monte Carlo und amtierende Juniorenweltmeister war am letzten Tag der Rallye Zypern in einen engen Fight mit Matthew Wilson verwickelt. Als der Stobart-Pilot in der vorletzten Prüfung einen Fehler machte, konnte Ogier ihn vom fünften Platz verdrängen. In der letzten, elf Kilometer langen WP versuchte der Franzose, seinen kleinen Vorsprung auf Wilson zu verteidigen. Doch dabei riskierte er zuviel: Mit dem Ziel schon in Sichtweite rutschte er in einen Graben und schied aus.#w1#

Wilson übernahm damit wieder kampflos Platz fünf und auch Ogiers Teamkollege Conrad Rautenbach profitierte. Er rutschte noch vor auf den sechsten Platz und holte damit drei statt zwei Fahrerpunkte. "Ich bin wirklich sehr zufrieden, dass ich diese extrem schwierige Rallye beenden konnte", sagte Rautenbach. "Mit dem sechsten Platz können wir wichtige Punktre für uns und das Team holen. Es ist ein gutes Ergebnis."

Ein sechster Platz - mehr sprang für die Citroën-Junioren nicht heraus, obwohl es am Sonntagmorgen noch nach einer reichen Punkteausbeute für das Team aussah. Denn auch der Dritte im Bunde, Evgeny Novikov, war noch gut mit dabei. Er startete den Tag als Siebter, landete dann aber gleich in der ersten Prüfung des Tages auf dem Dach und schied aus. Auch hier profitierte Rautenbach, in dem er einen Platz nach vorn rutschte. Nach Novikovs Aus lagen Ogier und Rautenbach auf Punktekurs, am Ende schaffte es aber nur Rautenbach, ins Ziel zu kommen.

"Es ist enttäuschend für uns, dass nur eines unserer Autos angekommen ist", räumte Teammanager Benoit Nogier ein. "Aber alle Crews sind während des Wochenendes viel versprechende Zeiten gefahren. Evgeny war heute Morgen mit einem guten Tempo unterwegs, aber dann flog er ab und konnte leider nicht mehr weiterfahren."

"Sébastien hatte Matthew Wilson geschlagen und hätte nur noch ein paar hundert Meter weiterfahren müssen, um ein gutes Ergebnis zu holen", fuhr Nogier fort. "Conrad ist das ganze Wochenende sehr konstant gefahren und hat damit wichtige Punkte für das Team geholt. Wir freuen uns über diese Punkte. Die nächste Rallye in Portugal sollte für unsere Fahrer etwas einfacher werden. Sie lernen schließlich alle noch."