Ogier und Loeb: Wer ist besser?

Wie würde das WM-Duell zwischen Sebastien Ogier und Sebastien Loeb ausgehen, wenn Loeb alle Rallyes bestreiten würde? Ogier rechnet mit einem engen Ausgang

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye-WM wurde in dieser Saison bisher von den beiden "Sebastiens" dominiert. Die Voraussetzungen von Sebastien Loeb (Citroen) und Sebastien Ogier (Volkswagen) sind aber unterschiedlich. Ogier versucht seinen ersten WM-Titel zu gewinnen, während Loeb bei seinen ausgewählten vier Rallyes Spaß haben will. In Monte Carlo und Argentinien wurde Ogier von Loeb geschlagen. Dafür behielt Ogier im verschneiten Schweden die Oberhand. Das Duell der beiden Franzosen elektrisiert die Szene. Obwohl Loeb nur drei der bisherigen fünf Rallyes bestritten hat, liegt er hinter Ogier auf dem zweiten WM-Rang.

Titel-Bild zur News: Mads Östberg, Sebastien Ogier, Sebastien Loeb

Nur in Schweden konnte Sebastien Ogier Sebastien Loeb schlagen Zoom

Ein vernichtendes Zeugnis für Mikko Hirvonen (Citroen), Mads Östberg (Ford) und Co. Es stellt sich die Frage, wie diese Saison ausgehen würde, wenn Loeb alle Rallyes fahren würde. Würde er seinen zehnten Titel holen oder wäre doch Ogier der neue Weltmeister? "Das werden wir nie wissen. Diese Frage ist unmöglich zu beantworten", sagt der Volkswagen-Werksfahrer diesbezüglich. "Ich habe sicher den Speed dafür und ein gutes Team um mich herum. Ich schätze, dass es zwischen uns sehr eng geworden wäre, denn er ist ein sehr starker Fahrer und hat viel Erfahrung."

Und genau diese Erfahrung macht den Unterschied aus. Loeb fuhr in den vergangenen Jahren auf dem Höhepunkt, während Ogier immer besser wurde. "Nun bekomme ich auch immer mehr Erfahrung. Als wir vor zwei Jahren miteinander gekämpft haben, war es für mich viel schwieriger, denn die Erfahrung ist sehr wichtig. Ohne Erfahrung kann man schnell fahren, aber es unterlaufen dir auch viel mehr Fehler. Jetzt habe ich mehr Erfahrung und es wäre in diesem Jahr sehr eng zwischen uns geworden", schätzt der 29-Jährige.


Fotos: WRC: Rallye Argentinien


"Wenn man sich die letzten gemeinsamen Rallyes ansieht, dann lag einmal er vorne und dann wieder ich. Es war sehr eng. Es wäre sehr interessant geworden, aber wir werden es nie herausfinden." Das Super-Duell begeistert Fans und Medien gleichermaßen. In diesem Jahr präsentierten sich Loeb und Ogier bei gemeinsamen Auftritten locker und entspannt. Es herrscht viel Respekt, aber kein böses Blut. Deswegen findet Ogier das Verhältnis auch "okay". "Die Presse hat viel mehr daraus gemacht, als eigentlich dran war."

"Es gab bei Citroen angespannte Momente, aber wir haben es gemeinsam ausdiskutiert. Für uns liegt das hinter uns. Wir sind natürlich nicht die besten Freunde, aber es ist okay. Das Verhältnis zwischen allen Fahrern ist sehr gut", hält er fest. An diesem Wochenende kam es in Monte Carlo zu einem weiteren Gipfeltreffen. Ogier und Loeb starteten im Porsche Supercup und der jüngere der beiden war besser. Ogier kam als 13. ins Ziel und Loeb wurde 16.

In der Rallye-WM ist Ogier auf dem besten Weg zu seinem ersten WM-Titel. Citroen war ohne Loeb bisher chancenlos. Wie viele Rallyes muss Loeb aussetzen, damit Hirvonen zumindest an ihm in der WM vorbeizieht. "Keine Ahnung", meint der neunfache Weltmeister. Er glaubt aber an Hirvonens Talent: "Ich möchte jedenfalls nicht gegen ihn kämpfen, wenn ich schon fünf Jahre lang keine Rallye mehr bestritten habe. Dann wäre es für mich mit Sicherheit sehr schwierig, ihn zu schlagen."