• 05.04.2014 20:16

Ogier: Drei Prüfungen trennen vom vierten Portugal-Sieg

Volkswagen-Fahrer Sebastien Ogier hat vor dem Schlusstag der Rallye Portugal einen komfortablen Vorsprung - 200. WP-Sieg für den Polo R WRC

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen hat bei der Rallye Portugal am zweiten Tag die Führung übernommen und kontinuierlich ausgebaut. Die Weltmeister Sebastien Ogier/Julien Ingrassia entschieden fünf der sechs Wertungsprüfungen des Tages für sich. Auf teilweise feuchter, teilweiser trockener Strecke spielte die Reifenwahl erneut eine große Rolle. Ogier/Ingrassia schlugen dabei Profit aus ihrer Reserve von mehr weichen Reifen im Vergleich zur direkten Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier hat den vierten Portugal-Sieg zum Greifen nahe Zoom

"Ein wirklich sehr guter Tag für uns, der Polo lief wieder perfekt! Einige Streckenabschnitte waren immer noch feucht und rutschig, aber wir hatten diesmal die perfekte Reifenwahl", lobt der Weltmeister. "Allerdings habe ich auch versucht, nicht zu aggressiv zu fahren und die Reifen bestmöglich zu schonen."

"Für Julien und mich ist diese Rallye eine gute Chance, in der Weltmeisterschaft den Vorsprung zu vergrößern, deshalb fahren wir nicht volles Risiko und attackieren nicht um jeden Preis. Klar will ich hier in Portugal zum vierten Mal gewinnen, aber Mikko Hirvonen ist sehr schnell unterwegs. Die Führung mag komfortabel aussehen, aber auch diesmal gilt: Um zu gewinnen, müssen wir die Rallye erst beenden."

Andreas Mikkelsen

Andreas Mikkelsen verbesserte sich auf Rang sechs Zoom

Ihre Volkswagen´-Teamkollegen Andreas Mikkelsen/Mikko Markkula machten am Samstag zwei Positionen gut und rangieren auf dem sechsten Rang der Gesamtwertung - in direkter Schlagdistanz zu Platz fünf. "Ein Tag mit zwei Gesichtern für mich", findet der Nachwuchsfahrer. "Der Vormittag verlief so, wie die ganze Rallye für mich hätte verlaufen sollen. Ich hatte mehr Vertrauen ins Auto, in meinen Aufschrieb und alles entwickelte sich in die richtige Richtung."

"Wir haben zwei Positionen gut gemacht, ohne zu viel zu riskieren. Am Nachmittag fiel jedoch die Servolenkung aus und zusätzlich zu meinem Job als Rallye-Fahrer hatte ich einen Strong-Man-Wettbewerb zu absolvieren. Wir haben die Ursache gefunden und behoben, doch mit harten Reifen haben wir keinen rechten Grip gefunden. Nicht die beste Wahl, dennoch mit ich mit dem Tag zufrieden."


Fotos: Volkswagen, WRC: Rallye Portugal, Samstag


Das Comeback des Tages ermöglichten die Volkswagen-Mechaniker mit einer Energieleistung. Sie versetzten in der Nacht zum Samstag den Polo R WRC von Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila nach einem Unfall wieder in einen perfekten Zustand. Eine WP-Bestzeit ging anschließend an den Polo R WRC mit der Startnummer 2.

Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala stellte am Samstag eine Prüfungsbestzeit auf Zoom

"Unseren Mechanikern gebührt ein großes, großes Dankeschön. Sie haben unseren Polo, der gestern stark beschädigt war, bis Mitternacht mit großem Einsatz repariert. Es war eine schwierige Aufgabe, aber das Team hat uns heute Morgen ein perfektes Auto hingestellt", sagt Latvala. "Die Bestzeit in der dritten Prüfung unterstreicht das."

"Für uns ging es heute vor allem darum, wieder einen guten Rhythmus zu finden und gleichzeitig Reifen zu sparen, um am Sonntag in der Power Stage angreifen zu können - die Punkte, die es dort zusätzlich gibt, könnten für die Meisterschaft noch sehr wichtig sein. Wir haben heute Nachmittag auf harten Reifen einen Nachteil in Kauf genommen, um weiche Reifen für morgen übrig zu haben."

Das Volkswagen-Team feierte am zweiten Tag der Rallye Portugal einen weiteren Meilenstein. Auf dem zweiten Durchgang der WP "Santa Clara" sorgten Ogier/Ingrassia für die 200. Bestzeit des 315 PS starken World-Rally-Cars aus Wolfsburg. Nach Abschluss des Rallye-Samstags schlagen 202 von 309 möglichen WP-Siege für den Polo R WRC zu Buche. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent.

Capito sehr zufrieden

"Mein erstes Lob geht heute an die Volkswagen-Mechaniker", sagt Volkswagen-Motorsport-Direktor Jost Capito. "Sie haben mit einer Meisterleistung den Polo R WRC von Jari-Matti und Miikka nicht nur wieder zurück ins Rennen gebracht, sondern darüber hinaus dafür gesorgt, dass sie damit eine WP gewonnen haben. Dieser Leistung zolle ich allergrößten Respekt."

"Das zweite Lob des Tages gilt Sebastien und Julien, die heute weltmeisterlich unterwegs waren." Jost Capito

"Das zweite Lob des Tages gilt Sebastien und Julien, die heute weltmeisterlich unterwegs waren. Sie haben aus Platz drei eine komfortable Führung gemacht. Auch Andreas und Mikko haben heute zwei Positionen gut gemacht. Alles in allem war es also ein großartiger Tag für Volkswagen bei der Rallye Portugal. Damit wir auch morgen eine positive Bilanz ziehen dürfen, müssen wir die Konzentration halten und einen Null-Fehler-Job abliefern."

Und da war dann noch der Universalhelfer schlechthin: Kabelbinder. Die kommen bei Volkswagen hauptsächlich beim Aufbau des Serviceparks sowie in den Polo R WRC zum Einsatz. Im Jahr 2013 verbrauchte das Team in der Rallye-WM 28.717 Stück in 15 verschiedenen Größen und Längen und in den Farben Schwarz und Weiß. Wie jedes andere Ersatzteil werden die Verbrauchsmaterialien mit QR-Codes versehen und bei der Lagerverwaltung erfasst. So ist das Volkswagen-Team stets im Bilde, wie viele ihrer Universalhelfer bereits verwendet wurden.