Ogier: Alen-Rekord in Portugal zu brechen "bedeutet mir sehr viel"

Mit sechs Siegen ist Sebastien Ogier nun alleiniger Rekordsieger der Rallye Portugal und überholt damit WRC-Legende Markku Alen

(Motorsport-Total.com) - Der Sieg von Sebastien Ogier bei der Rallye Portugal am Sonntag war ein historischer Meilenstein in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Zum einen war es für Ogier ein Jubiläumssieg, denn zum 60. Mal stand der Franzose nach einem WRC-Lauf ganz oben auf dem Podium.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier gewann die Rallye Portugal zum sechsten Mal Zoom

Zum anderen war es Ogiers sechster Sieg bei der Rallye Portugal. Damit ist er nun alleiniger Rekordsieger, nachdem er sich diesen Titel zuvor mit Markku Alen geteilt hatte, der fünf Mal in Portugal gewann.

"Das bedeutet mir sehr viel, denn er [Markku] ist eine Legende", sagt Ogier im Gespräch mit Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Ich höre diesen Vergleich schon seit Jahren und es ist irgendwie schön, ihn jetzt hinter mir zu haben, auch wenn ich es genossen habe, mir diesen Rekord mit ihm zu teilen."

Die Rallye Portugal, die 1973 zu den Gründungsrallyes der Rallye-Weltmeisterschaft zählte, ist ein besonderer Ort für Ogier. 2010 gewann er hier mit Citroen seinen ersten WM-Lauf. Weitere Siege folgten 2011 ( Citroen ), 2013/2014 ( Volkswagen ) und 2017 ( M-Sport Ford ). Alen siegte 1975, 1977, 1978, 1981 und 1987 in Portugal.

Der Weg zum Sieg war in diesem Jahr nicht einfach, denn Ogier kämpfte am Freitag zunächst mit der Abstimmung seines Toyota und lieferte sich dann einen harten Kampf mit Ott Tänak.

Das Erfolgsgeheimnis war laut Ogier eine "nahezu perfekte Renneinteilung" auf den 22 Wertungsprüfungen. "Ich denke, es ist ziemlich klar, dass unser Rennmanagement an diesem Wochenende nahezu perfekt war und uns dorthin gebracht hat, wo wir heute stehen", sagt Ogier.

Ogier erneuert Kritik am WRC-Punktesystem

"Wir haben gepusht, wenn es nötig war, und als ich mich zu 100 Prozent im Auto gefühlt habe, habe ich gepusht und konnte einige gute Zeiten fahren. Als es schwieriger und kniffliger wurde, habe ich nachgedacht. Die Konstanz war unser größter Vorteil und ich denke, wir haben immer noch die beste Leistung gezeigt", so Ogier.


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Bei seinen bisherigen drei Saisonstarts hat Ogier nun zwei Siege und einen zweiten Platz auf dem Konto. "Das ist nicht schlecht", meint er. Einziger Wermutstropfen für Ogier: Er verlässt Portugal mit einem Punkt weniger als Tanak - nach dem neuen Punktesystem, das nach wie vor die Gemüter spaltet. "Das spiegelt überhaupt nicht wider, was wir erreicht haben. Darüber brauchen wir gar nicht mehr zu diskutieren, das ist eindeutig falsch", erneuert Ogier seine Kritik am Punktesystem.

Für Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala hat die Art und Weise, wie Ogier gewonnen hat, gezeigt, warum der Franzose acht Weltmeistertitel gewonnen hat. " Seb war großartig und hat wieder einmal seine Reife unter Beweis gestellt. So wie er gefahren ist und der Druck von Ott da war, muss ich sagen, dass er sehr clever ist", sagte Latvala.

"Er kennt die Situation, er fährt schnell, aber wenn die Bedingungen schlecht sind, geht er nicht zu sehr ans Limit. Das ist der Grund, warum er die Meisterschaft so oft gewonnen hat", so der Toyota-Teamchef.

Ogier wird auch bei den nächsten beiden WM-Läufen auf Sardinien und in Polen im Toyota sitzen.

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