Östberg will sich für ein Werksauto empfehlen

Mads Östberg will die verbleibenden vier WM-Läufe als Bewerbung für ein Werksauto nutzen: "Es wird immer schwieriger, als Privatfahrer weiterzumachen"

(Motorsport-Total.com) - Mads Östberg gehört ohne Zweifel zu den Gewinnern des Jahres in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Nachdem er schon im Vorjahr mit dem zweiten Platz bei der Rallye Schweden sein Talent eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte, geriet die Karriere des Norwegers Ende 2011 durch den Rückzug des Stobart-Teams ins Stocken. Östberg stand plötzlich ohne Auto da und musste improvisieren. Mit einem vom Adapta-Team privat eingesetzten Ford Fiesta RS WRC stieg der 24-Jährige in Schweden in die WRC-Saison ein.

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Mads Östberg möchte das Privatfahrer-Dasein hinter sich lassen Zoom

Dies soll nach Aussage des Norwegers kein Dauerzustand sein, sein Ziel ist der Platz in einem Werksteam. "Es wird immer schwieriger, als Privatfahrer weiterzumachen", wird Östberg von 'wrc.com' zitiert. "Wir haben Schwierigkeiten, das volle Budget aufzutreiben, daher suche ich auf jeden Fall einen Platz in einem Werksteam." Die restlichen Saisonrennen will der 24-Jährige daher nutzen, um sich bei den Teamchefs ins Bewusstsein zu fahren. "Ich muss aber zeigen, dass ich gut genug bin, daher muss ich bei den verbleibenden vier Veranstaltungen eine gute Pace zeigen."

"Sollte ich nicht gut genug sein, dann verdiene ich es nicht und darf mich nicht darüber beschweren. Aber sollte ich bei den ausstehenden Rennen gut sein, werden wir alles daran setzen, einen Werksvertrag zu erhalten", so Östberg. Das sollte ihm gelingen, denn bisher fährt der Norweger eine starke Saison und liegt in der Gesamtwertung der WM aktuell auf Position vier. Höhepunkt der Saison war sein erster WRC-Sieg bei der Rallye Portugal.

Östberg ist davon überzeugt, dass er sich in einem Werksteam weiter steigern kann: "Wir haben noch nicht unser volles Potenzial aufgezeigt. Leider waren wir nicht in der Lage, das vollständige Budget zu erhalten. Dadurch können wir nicht so oft testen, wie wir gerne würden, aber wir brauchen Tests, um an die Spitze zu kommen", erklärt der Norweger. "Mit einem vollen Testprogramm sollte ich noch weiter vorne mitkämpfen können. Daher hoffe ich auf einen Werksvertrag, aber leider gibt es noch keine Entscheidung."

Hoffnung machen kann sich Östberg beim Semi-Werksteam M-Sport. Teamchef Malcolm Wilson hatte im Rahmen der Rallye Finnland verlauten lassen, dass der 24-Jährige seiner Meinung nach reif für höhere Aufgaben ist. Außerdem ist Ott Tänak nach zahlreichen Ausfällen in der Gunst des Teamchefs gesunken.