• 11.04.2011 20:02

  • von Britta Weddige

Meeke: Endlich in der WRC angekommen

Kris Meeke gibt mit MINI sein Debüt als WRC-Werksfahrer: "Darauf habe ich so lange gewartet" - Realistische Zielsetzung für die Premiere auf Sardinien

(Motorsport-Total.com) - Kris Meeke hat eines seiner großen Ziele erreicht: Er ist als Werksfahrer in der Rallye-Weltmeisterschaft WRC angekommen. Mit dem neuen MINI-WRC-Team, das sich heute in Oxford offiziell präsentiert hat, will sich der frühere IRC-Champion in der höchsten Klasse etablieren.

Titel-Bild zur News: Kris Meeke

Kris Meeke will mit dem MINI-Team in der WRC richtig Fuß fassen

Im Moment fühle er sich "absolut fantastisch", sagt der Nordire gegenüber 'Autosport': "Darauf habe ich schon sehr lange gewartet. Ich bin im vergangenen Jahr zum Team gestoßen und seitdem gewachsen. Ich fühle mich sehr privilegiert, ein Teil davon zu sein. Es ist toll, zum ersten Mal zu einem Werksteam der WRC zu gehören."

Er musste lange auf seinen endgültigen Einstieg in die WRC warten, doch nun fühle er sich bereit dafür, so Meeke. "Ich habe in all der Zeit viel Erfahrung gesammelt, und jetzt fühle ich mich für den Job bei Prodrive gerüstet. Es ist unglaublich und es herrscht so viel Begeisterung. MINI ist zurück!"

Die Premiere des Teams steht im Mai auf Sardinien an. In dieser Saison bestreitet MINI sechs WM-Läufe, im nächsten Jahr erfolgt dann der endgültige Einstieg. Vor dem Debüt werden Meeke und das Team noch einmal in Spanien und Wales testen. Doch genau zu sagen, wie gut der John Cooper Works WRC wirklich ist, sei die "Multi-Millionen-Dollar-Frage", so Meeke: "Das können wir unmöglich wissen, bevor wir in die ersten Prüfungen starten."

"Ich habe einen Dreijahresvertrag und muss nicht gleich alles in der ersten Prüfung beweisen." Kris Meeke

Das Tempo, dass MINI-Kunde Armindo Aurajo mit der S2000-Version in Portugal vorlegen konnte, stimme aber schon zuversichtlich, betont der Werkspilot. Natürlich könne man nun Zeiten bei Tests und Rallye miteinander vergleichen, aber "das Einzige, was ich sagen kann ist, dass wir sicher nicht eine Sekunde pro Kilometer langsamer und auch nicht eine Sekunde pro Kilometer schneller sind. Das ist eine vernünftige Einschätzung."

Für die Premiere auf Sardinien steckt sich Meeke realistische Ziele. "Jeder fragt mich dasselbe: Wirst du auf Sardinien gleich die Pace haben? Ist jemals jemand in ein World Rally Car gestiegen und hatte gleich die Pace? Schaut euch nur Sebastien Ogier an - der war nach sechs Rallyes kurz davor, bei Citroen rauszufliegen", gibt der Nordire zu bedenken.

Bei der ersten Rallye wäre es "ganz toll", wenn beide Autos ohne Probleme in die Top 6 kommen würden. Mehr könne er nicht prognostizieren: "Wenn ich jedes Mal, wenn mich das jemand gefragt hat, ein Pfund bekommen hätte, dann wäre ich jetzt ein Millionär. Und bis zum Start der Rallye Sardinien wäre ich Multi-Millionär. Wir wissen es einfach nicht."

Für Meeke ist es wichtig, erst einmal wieder in den Rhythmus und das Tempo der WRC zu finden. "Es ist schon eine Weile her, dass ich dort gefahren bin", gibt er zu bedenken. "Das Tempo in den Top 5 ist sehr hoch, und ich werde Zeit brauchen, um mich dem anzupassen. Vielleicht überrasche ich mich selbst. Ich habe im vergangenen Jahr zwei Rallyes auf Sardinien bestritten und kenne mich dort recht gut aus. Aber ich muss es umsichtig angehen. Ich habe einen Dreijahresvertrag und muss nicht gleich alles in der ersten Prüfung beweisen."