M-Sport: Nowikow stark, Tänak auf dem Dach

Während Jewgeni Nowikow einen starken vierten Platz ins Ziel fuhr, warf Ott Tänak wenige Kilometer vor dem Ende einen fünften Platz weg

(Motorsport-Total.com) - Jewgeni Nowikow hat mit dem vierten Platz bei der Rallye Neuseeland ein weiteres Spitzenresultat erzielt. Der 21-Jährige zeigte während des gesamten Wochenendes eine makellose Leistung. Der Russe leistete sich keine großen Fahrfehler, überzeugte vielmehr durch eine ganze Reihe schneller Zeiten. Ab der dritten Wertungsprüfung fuhr Nowikow in der Gesamtwertung immer unter den Top vier, im Ziel der Rallye musste er sich nur den Werksfahrern Sebastien Loeb, Mikko Hirvonen und Petter Solberg geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Jewgeni Nowikow

Mit dem vierten Platz erzielte Jewgeni Nowikow ein weiteres Spitzenresultat

Am Schlusstag der Rallye fuhr der 21-Jähre bei den Wertungsprüfungen 18 und 19 die zweitschnellste Zeit und gab damit eine eindrucksvolle Talentprobe ab. "Die Strecke war sehr schnell und die Bedingungen ziemlich schwierig, aber wir haben wieder einmal die richtigen Reifen gewählt, daher bin ich zufrieden", sagt Nowikow. "Da unter diesen Bedingungen selbst ein kleiner Fehler in einem Überschlag enden kann, haben wir uns entschlossen, nicht mehr ans Limit zu gehen. Der vierte Platz ist ein sehr gutes Ergebnis für uns."

Beinahe hätte M-Sport noch ein weiteres Spitzenergebnis eingefahren, denn Nowikows Teamkollege Ott Tänak lag bis kurz vor Ende der Rallye nur knapp hinter ihm. Die Plätze vier und fünf hätten dem Team wichtige Punkte in der Herstellerwertung beschert, doch der Este wurde wieder einmal Opfer seiner Nerven. Auf der drittletzten Wertungsprüfung der Rallye riskierte der 24-Jährige bei dem Versuch, einen Angriff von Citroen-Pilot Thierry Neuville abzuwehren, zu viel, kam von der Strecke ab und überschlug sich.

Zwar konnten Tänak und Beifahrer Kuldar Sikk dem Wrack unverletzt entsteigen, doch rund 20 Kilometer vor dem Ziel war die Rallye für sie beendet. "Am Morgen lief alles nach Plan. Thierry war zwar schnell, aber wir konnten auch einige gute Zeiten fahren und hielten ihn hinter uns. Dann bin ich in einem wirklich schnellen Abschnitt von der Bahn abgekommen", berichtet Tänak. "Ich habe Druck gemacht, da wir am Vormittag auf dieser Prüfung Zeit auf Thierry verloren hatten. Er fuhr am Nachmittag auf weichen Reifen und wir auf harten, daher wusste ich, dass ich alles geben muss. Leider hat uns eine der typischen Kurvenüberhöhungen aus der Rallye katapultiert."


Fotos: WRC: Rallye Neuseeland, Sonntag


"Ich bin sehr enttäuscht", sagt ein geknickter Tänak. "Jetzt muss ich mich auf Finnland konzentrieren, wo wir hoffentlich ein starkes Resultat erzielen." Der neuerliche Ausfall dürfte Tänaks Position im Team nicht gestärkt haben. Schon nach der Rallye Argentinien hatte Teamchef Malcolm Wilson seinen Fahrer kritisiert. "Sein Ziel war es, die Rallye zu beenden, aber gleich in den ersten drei Prüfungen gab es selbstverschuldete Zwischenfälle. Das war sehr enttäuschend", hatte Wilson seinerzeit gegenüber 'Autosport' gesagt und eine Leistungssteigerung vom Esten gefordert.