• 09.10.2012 16:33

  • von Dominik Sharaf

M-Sport: Bedingungen heikel, Piloten cool

Ott Tänak und Jewgeni Nowikow haben mit den Plätzen sechs und sieben trotz kleinerer Fahrfehler zufriedenstellende Resultate bei der Frankreich-Rallye erreicht

(Motorsport-Total.com) - Für Ott Tänak und Beifahrer Kuldar Sikk scheint eine durchwachsene Saison in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ein versöhnliches Ende zu nehmen. Im Elsass gelang dem Ford-Piloten neben seinem sechsten Rang im Gesamtklassement auch der Sieg auf der Power Stage mitsamt den drei Bonuspunkten - und das als erstem Privatier überhaupt, seitdem die Wertung in der Saison 2011 eingeführt wurde. Auch Jewgeni Nowikow konnte als Gesamt-Siebter mit seinem Abschneiden zufrieden sein.

Titel-Bild zur News: Ott Tänak

Viele Zuschauer am Streckenrand: Tänak und Nowikow hat es gefreut Zoom

Tänak atmet auf - er ist unfallfrei ins Ziel gekommen: "Die Rallye war ziemlich schwierig. Es war knifflig, in einen guten Rhythmus zu kommen, weil es unsere erste Asphaltfahrt seit dem WM-Lauf in Deutschland war und es keine Tests gab", beschreibt der Este, der konstant Zeiten innerhalb der Top 10 ablieferte. "Der Aufschrieb war nicht perfekt, wir sind nicht immer voller Vertrauen in die Kurven gegangen", meint er über die Fahrt durch das Elsass, die das Wetter nicht einfacher machte.

Mit flauem Gefühl in die Kurven

Bei einsetzendem Regen wurden die Verhältnisse zur Herausforderung: "Es war wirklich nass und matschig. Es ging nur darum, fehlerfrei durch die Etappen zu kommen. So haben wir dann gute Zeiten gesetzt", erklärt Tänak, der auf der 18. Wertungsprüfung einen Dreher hatte, den dadurch an Dani Sordi verlorenen Platz durch dessen Servolenkungs-Defekt aber wieder aufholen konnte. Den Fiesta RS WRC brachte er nicht nur unbeschadet ins Ziel, er siegte auch noch auf der Power Stage.

Tänak freut sich: "Damit bin ich natürlich sehr glücklich. Das habe ich der Tatsache zu verdanken, dass ich mir keine Patzer erlaubt habe." Dennoch glaubt der M-Sport-Pilot, dass es nicht seine beste Asphalt-Vorstellung in der WRC war. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in Deutschland besser gefahren bin. Die Passagen durch die Wälder sind höllisch schnell und ohne einen völlig korrekten Aufschrieb ist es so schwierig, ein gutes Gefühl für die Sache zu bekommen", so Tänak weiter.

Nowikow freut sich über Zuschauerzuspruch

Eine wenig konstante Leistung bot Nowikow mit Beifahrer Ilka Minor: Am Anfang der Rallye noch sehr stark unterwegs, beförderte er auf Etappe 17 seinen Fiesta RS WRC in ein Kornfeld. "Rutschige Prüfungen, Schlamm auf den Straßen", zählt der Russe die Widrigkeiten auf. "Wir sind mit viel Geschwindigkeiten in die Kurve gefahren und ich habe nicht registriert, wie glatt es an dieser Stelle war. Glücklicherweise sind wir schnell zurückgekommen", pustet er durch.

Mit havariertem Auto zeigte der Russe schon im darauffolgenden Abschnitt einen echten Husarenritt, der ihm letztlich den siebten Gesamtrang bescherte. "Wir haben eine Menge gelernt und das Resultat ist nicht so schlecht", bilanziert Nowikow und freut sich über ein tolles Motorsport-Erlebnis im Elsass: "Es waren so viele Zuschauer da. Also vielen Dank an Sebastien Loeb, dass er sie alle an die Strecke gelockt hat. Es gibt nicht so viele Asphalt-Rallyes im Kalender, aber dieser Lauf gehört definitiv zu meinen Lieblingsevents."


Fotos: M-Sport, WRC: Rallye Frankreich