Loeb: "Wollte nicht für Ogier die Straßen kehren"

Weltmeister Sebastien Loeb musste bei der Akropolis den Straßenfeger für seinen Citroen Teamkollegen Sebastien Ogier spielen und war damit nicht glücklich

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Sebastien Loeb musste sich bei der Griechenland-Rallye seinem jüngeren Citroen-Teamkollegen Sebastien Ogier geschlagen geben. Im Ziel lag der Dauerchampion 10,5 Sekunden zurück. Ogier spielte das Taktikspielchen perfekt und ließ sich jeweils soweit zurückfallen, damit ein anderer Fahrer den Straßenfeger mimen musste. Auf der ersten und der dritten Etappe war das Loeb, der darüber überhaupt nicht glücklich war.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb war mit dem Ausgang der Akropolis-Rallye nicht ganz zufrieden

"Es war ein harter Kampf und ich bevorzuge es zu gewinnen", sagt Loeb, der zum insgesamt 100. Mal auf dem Podium stand. "Man kann nicht immer gewinnen. Es war ein schwieriges Wochenende für mich. Wir haben zwei Tage lang die Straßen gesäubert. Das war ein klarer Nachteil. Ich habe alles probiert, aber mehr war nicht möglich." Speziell am Samstagabend war Loeb sauer.

"Ich wusste, dass es Taktiken geben wird, aber ich wusste, dass es kein Problem für mich sein würde. In der letzten Prüfung gab es keine Zwischenzeiten von Ogier. Ohne Zwischenzeiten geben sie ihm eine Richtzeit. Also habe ich sie gefragt, warum er den Vorteil bekommt und nicht ich", spricht Loeb die Teamverantwortlichen über die Situation bei der Nachtprüfung am Samstag an. "Sie wussten, dass er seine fünf Sekunden nicht schaffen würde, denn er wollte einen Vorsprung von 20 Sekunden, um vorne zu bleiben."


Fotos: Citroen, WRC: Rallye Griechenland


"In diesem Moment war ich frustriert. Ich wollte nicht für ihn die Straßen kehren. Wenn man sieht, dass die Teamtaktik gegen mich läuft - wir haben das vorher ausgemacht. Wäre ich in seiner Position gewesen, wäre es für mich so gelaufen. Wir wissen, dass die Regeln so sind. Für mich ist das keine Teamorder. Jeder Fahrer spielt seine Taktik aus, wann er möchte. Wenn man die WM anführt, dann kann man so etwas nicht tun. Wenn man hinten liegt und die richtigen Karten hat, dann ist es okay. Er hat es richtig gemacht."

Auffallend war, dass Loeb bei der ersten Durchfahrt kaum Zeit verloren hat, aber beim zweiten Mal die entscheidende Zeit verloren hat. Warum? Normalerweise verliert das erste Fahrzeug bei der ersten Schleife. "Bei der ersten Durchfahrt gab es viel Schotter. Ich habe also die Linie gesäubert", beschreibt Loeb. "Alle anderen Fahrer hinter mir rutschten immer weniger und weniger herum."

"Bei der zweiten Durchfahrt hat man beinahe eine saubere Linie, aber es gibt Staub von den letzten Autos, die eine etwas andere Linie fahren. Daher muss man wieder eine neue Linie freifahren. Ein Auto reicht, um das zu tun. Am Nachmittag war ich am Limit, aber so ist das Leben. Die Reifen waren gut, das Auto war gut und ich habe gute Punkte gesammelt."

Die nächste Rallye findet in Finnland statt, wo die Skandinavier traditionell stark sind. Wie geht Loeb diese Rallye an? "Ich weiß es noch nicht. Wir werden sehen, wie wir die Rallye angehen können. Ich muss angreifen. Der Vorsprung in der WM ist wichtig und jeder weitere Punkt wird wichtig sein. Wir müssen dort tun was wir können." Loeb führt nach sieben Rallyes 17 Punkte vor Ford-Pilot Mikko Hirvonen.