• 03.03.2008 15:11

  • von Britta Weddige

Loeb und das gute Omen Shakedown-Chaos

Eigentlich hätte Sébastien Loeb schon am Donnerstag ahnen können, dass er in Mexiko gewinnt - Jari-Matti Latvala für ihn "ein neues Problem!"

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag war die Welt für Sébastien Loeb und Citroën wieder in Ordnung. Der Franzose hatte die Rallye Mexiko zum dritten Mal in Folge gewonnen und konnte seinen Rückstand auf den WM-Führenden Mikko Hirvonen auf einen Punkt verkürzen. Doch am Donnerstag hatte alles noch ganz anders ausgesehen. Streikender Motor auf dem Weg zum Shakedown, Motorwechsel, Fünf-Minuten-Strafe, Wiedereinbau des schwächelnden ersten Motors, Rücknahme der Zeitstrafe - Chaos pur bei Loeb.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Der dritte Sieg in Mexiko lässt sich am besten mit mexikanischem Bier feiern

Doch eigentlich hätte er da ja schon ahnen können, dass es am Ende gut laufen würde für ihn. "Ja, denn immer wenn wir ein Problem im Shakedown haben, gewinnen wir danach die Rallye", frotzelte er. Doch ganz so spaßig war die Situation für Loeb nicht: "Wir wussten natürlich nicht, wie es mit dem Motor laufen würde, denn wir mussten ja den ersten Motor wieder einbauen. Aber nach der ersten Prüfung war ich zumindest zuversichtlich, dass er die ganze Rallye über durchhalten würde. Aber nicht, dass ich gewinnen würde!"#w1#

Der Motor hielt zwar, aber Loeb konnte am Freitag trotzdem nicht gegen seinen neuen Rivalen Jari-Matti Latvala ankommen: "Ich habe so hart gekämpft wie es mir nur möglich war. Am Anfang wohl noch nicht hart genug", berichtete der Franzose. "Er musste vor mir auf die Strecke, aber ich konnte ihn nicht schlagen. Ich musste für die nächsten Tage eine Lösung finden und etwas am Auto ändern. Danach ging es besser. Wir konnten uns an die Spitze kämpfen. Dann hatte er sein Problem und wir sind es ruhiger angegangen, um sicher ins Ziel zu kommen."

"Latvala war jedes Mal schneller als wir erwartet haben. Er ist ein neues Problem!" Sébastien Loeb

In Latvala sieht Loeb einen würdigen Nachfolger für seinen Erzrivalen Marcus Grönholm. Nach dessen Rücktritt habe der 22-Jährige die Lücke schnell füllen können, meinte der Citroën-Star. Latvala sei zwar jünger, aber genau so entschlossen wie Grönholm. "Viele Leute haben mir gesagt, dass ich es in dieser Saison ganz leicht haben werde", erklärte Loeb. "Ich habe gesagt 'Nein, Mikko Hirvonen wird schnell sein und Jari-Matti Latvala wird dazulernen'. Aber Latvala war jedes Mal schneller als wir erwartet haben. Er ist ein neues Problem! Jetzt muss ich wieder härter kämpfen."

Und so rechnet Loeb damit, dass es schon bei der nächsten Rallye in Argentinien zum nächsten Duell kommen wird: "Ich hoffe, dass wir dort um den Sieg kämpfen können". Das klingt nicht nach jemandem, der sich einen lockeren Durchmarsch erwartet. Zum Problem könnten in Argentinien die Reifen werden, erklärte er außerdem: "Hier in Mexiko ist es sehr heiß, das ist gut für die harte Mischung. In Argentinien ist es kühler, da können die harten Reifen ein Problem werden."