• 15.06.2008 19:47

  • von Britta Weddige

Loeb: "Kann nicht sagen, dass ich glücklich bin"

Sébastien Loeb hat in der Türkei alles versucht, musste sich aber mit Platz drei begnügen und die WM-Führung wieder abgeben

(Motorsport-Total.com) - Novum für Sébastien Loeb in dieser Saison: Erstmals im Jahr 2008 stand der Citroën-Star auf dem Podest, ohne der Sieger zu sein. Seinen fünf Saisonsiegen standen bisher zwei Nullnummern gegenüber. Beim achten Saisonlauf, der Türkei-Rallye, wurde er Dritter hinter seinen Ford-Rivalen Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala. Damit büßte der Elsässer auch seine WM-Führung ein und geht nun mit drei Punkten Rückstand hinter Hirvonen als Zweiter in die lange Sommerpause.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb musste sich bei der Türkei-Rallye mit Rang drei begnügen

Zwei Tage lang musste Loeb für die anderen den "Straßenkehrer" spielen - am Freitag als WM-Leader, am Samstag, weil sich die Ford-Piloten am Abend zuvor absichtlich hinter ihn zurückfallen lassen. Nur am heutigen Sonntag ging er erst als Dritter auf die Piste - seinen Rückstand auf die Ford-Konkurrenz konnte er in den verbleibenden drei Prüfungen nicht mehr aufholen.#w1#

"Wie schon auf der ersten und zweiten Etappe habe ich so viel wie möglich gepusht ... aber es hat nicht gereicht", bedauerte Loeb. "Unser Set-Up war gutm unser C4 WRC war sehr konkurrenzfähig und wir haben keine Fehler gemacht. Obwohl wir als Dritte auf die Strecke gingen, konnten wir die besseren Bedingungen nicht nutzen. Unsere Rivalen haben die Pisten nicht so gut gefegt, wie ich das in den vorherigen Etappen machen musste."

"Drei Tage lang habe ich alles versucht. Ich bin über das Limit gegangen." Sébastien Loeb

"Ich kann nicht sagen, dass ich über Platz drei glücklich bin und ich bin auch nicht zufriedener, weil ich die WM-Führung abgeben musste", fuhr Loeb fort. "Drei Tage lang habe ich alles versucht. Ich bin über das Limit gegangen, habe das Letzte aus dem Potenzial des Autos und der Reifen herausgeholt. Das einzig Gute ist, dass das Straßenfegen bei den verbleibenden sieben Rallyes kein Problem sein sollte, außer in Neuseeland. Wir wissen, dass wir für das Kommende bereit sind. Die Abstände in beiden WM-Wertungen sind gering und es wird zweifellos weitere harte Fights geben, um diese Abstände zu verkleinern. Ich kann mit dem Wissen in die Pause gehen, dass der Rest der Saison aufregend wird."

Teamkollege Daniel Sordo konnte am abschließenden Sonntag den vierten Platz verteidigen. "Ich bin glücklich, dass mir das gelungen ist", freute sich der junge Spanier. "Wir haben unsere Zeiten denen unseres Gegners angepasst. Nach diesem schwierigen Wochenende ist das ein gutes Ergebnis. Ich denke, dass ich auf Schotter Fortschritte gemacht habe. Jetzt freue ich mich auf den Rest der Saison und vor allem die drei Asphaltrallyes, die anstehen."