• 15.05.2008 12:17

  • von Britta Weddige

Loeb: "Jordanien ist abgehakt"

Citroën-Star Sébastien Loeb hat in Sardinien nur ein Ziel: den Sieg - Im vergangenen Jahr verhinderte ein Fehler den Triumph auf der Insel

(Motorsport-Total.com) - Die Kampfansage von Citroën ist klar und deutlich: In Sardinien will man gewinnen, nicht mehr und nicht weniger. Durch seinem unglücklichen Zusammenstoß mit Conrad Rautenbach in Jordanien hat Weltmeister Sébastien Loeb seine Gesamtführung eingebüßt und liegt nun fünf Punkte hinter Spitzenreiter Mikko Hirvonen (Ford).

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb will in der WM seinen Rückstand wieder aufholen

Diesen Umstand will Loeb zu seinem Vorteil machen, denn diesmal muss Hirvonen als Erster auf die Piste und auch in Sardinien ist der "Straßenkehrer" im Nachteil. Denn der harte Untergrund ist mit weichem rutschigen Schotter belegt. Loeb hat als Zweiter schon etwas sauberere Straßen.#w1#

Straßengraben statt Siegerpodest

Die Erinnerungen Loebs an die Rallye Sardinien sind gemischt. 2005 und 2006 konnten er und Co-Pilot Daniel Elena auf der Mittelmeerinsel gewinnen, 2007 waren sie kurz davor, den Hattrick zu schaffen. 36,5 Sekunden hatte er am Samstagabend als Spitzenreiter Vorsprung auf Verfolger Marcus Grönholm - und beendete die Rallye unfreiwillig am Sonntagmorgen im Straßengraben. Diesen Fehler will Loeb in diesem Jahr mit einem Sieg vergessen machen.

"Ich bin keiner, der über die Vergangenheit nachdenkt." Sébastien Loeb

"Ich bin keiner, der über die Vergangenheit nachdenkt und der Vorfall aus dem vergangenen Jahr ist wirklich abgehakt", sagte Loeb. "Das ist eine sehr anspruchsvolle Rallye, die mir sehr viel Spaß macht. Allerdings müssen wir schauen, wie es in diesem Jahr ohne Mousse im Reifen geht."

Kein Thema mehr ist auch der unglückliche Unfall bei der letzten Rallye: "Auch Jordanien haben wir abgehakt", fuhr der Franzose fort. "Wir waren an der Spitze und auf dem besten Weg, unsere WM-Führung auszubauen. Jetzt müssen wir einen Fünf-Punkte-Rückstand aufholen. Damit werden wir in Sardinien beginnen. Was mich zuversichtlich stimmt, ist die Konkurrenzfähigkeit unseres C4 auf verschiedenen Untergründen."

Sordo hat dazugelernt

"Es ist schön, in Führung zu liegen, aber nicht immer einfach." Daniel Sordo

Teamkollege Daniel Sordo war in Jordanien die meiste Zeit an der Spitze gelegen, fiel dann aber am letzten Tag als Straßenkehrer zurück. "Es ist schön, in Führung zu liegen, aber nicht immer einfach", sinnierte der Spanier. "Ich hatte ein exzellentes Gefühl im Auto und meine Zeiten haben mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Mir fehlt es zwar noch an der Erfahrung, so eine Führung dann auch ins Ziel zu bringen, meinen Fahrstil anzupassen und mit der Startposition zurechtzukommen, aber in Jordanien habe ich in diesen Bereichen viel dazugelernt."

Sardinien sei allerdings nicht gerade sein Lieblingslauf, auch wenn er dort im vergangenen Jahr Platz drei geholt hat, räumte Sordo ein: "Ich denke, dass es sehr schwierig wird und dass die Reifen eine wichtige Rolle spielen werden. Wie werden sich die harten Reifen, die wir nicht nachschneiden dürfen, verhalten? Und bei den vielen Felsen muss man aufpassen, sich keinen Reifenschaden zuzuziehen."