• 31.08.2008 13:39

Loeb: "Ein unglaubliches Finish"

Sébastien Loeb hätte nicht mehr geglaubt, dass er in Neuseeland gewinnen könnte - Kritik am Taktieren, das er selbst anwenden musste

(Motorsport-Total.com) - Am Ende konnte es Sébastien Loeb selbst kaum glauben: Der Citroën-Star konnte die Rallye-Neuseeland gewinnen, und das, obwohl er sich seinem Rivalen Mikko Hirvonen eigentlich schon geschlagen gegeben hatte. Doch in der vorletzten Wertungsprüfung des Tages verlor Hirvonen wegen eines Reifenschadens fast eine Minute, Ford-Teamkollege Jari-Matti Latvala schied ganz aus. Damit war für Loeb der Weg zu seinem wohl glücklichsten Sieg frei. In der Pressekonferenz sprach der Elsässer über die turbulente Rallye Neuseeland.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Unverhofft kommt oft: Sébastien Loeb hat mit Glück in Neuseeland gewonnen


Frage: "Mit dem Sieg hier in Neuseeland hast du deine Führung in der Weltmeisterschaft ausgebaut und Citroën konnte in der Herstellerwertung etwas davonziehen. Aber was für ein dramatischer Tag!"
Sébastien Loeb: "Ja. Wobei andere wohl mehr Dramen erlebt haben als ich. Für uns war das ein unglaubliches Finish. Heute Morgen hatte ich eine gute Ausgangslage, um um den Sieg zu fighten, deshalb habe ich vom Start weg attackiert. Ich habe einen Fehler gemacht, mich gedreht und zehn Sekunden verloren. In der nächsten Prüfung habe ich noch mehr Gas gegeben, aber gegen Mikko Hirvonen konnte ich nichts ausrichten, er war schneller als ich. Im Mittagsservice haben wir die Einstellungen ein bisschen geändert. In der zweiten Schleife habe ich dann versucht, Jari-Matti Latvala zu schlagen, denn gegen Mikko konnte ich nicht ankämpfen. Dann ist Jari-Matti abgeflogen und ich dachte, dass Mikko vielleicht unter Druck wäre. Ich dachte mir, dass ich es noch einmal versuchen könnte. Schließlich hatte er einen Plattfuß und wir haben gewonnen."#w1#

Frage: "Das war einer deiner seltenen Fehler in der ersten Prüfung am Morgen - was ist passiert?"
Loeb: "Es lag nicht daran, dass ich Druck hatte. Ich habe an einer Stelle einfach zu viel gewollt. Ich war ein bisschen überrascht, habe die Kontrolle über das Auto verloren, bin zuviel gedriftet und konnte das Auto nicht mehr abfangen."

Das Ziel: Platz zwei

"Er war auf dem Weg zum Sieg und ich hätte Vierter werden können, aber ich habe alles versucht, das zu vermeiden." Sébastien Loeb

Frage: "Wie war deine Einstellung, als es in die vorletzte Prüfung ging? Wolltest du pushen, oder dich mit Platz vier zufrieden geben?"
Loeb: "Ich habe voll gepusht. Ich habe versucht, Druck zu machen. Ich wusste, dass ich nicht 15 Sekunden schneller sein konnte als die anderen. Aber es ist auch nicht so einfach, in so einer Situation mit nur 15 Sekunden Vorsprung zu führen. Es ist eine lange Prüfung und man bekommt Druck von hinten. Man hat gewisse Dinge im Kopf. Ich habe alles versucht - und ich habe es diesmal geschafft."

Frage: "Hast du heute irgendwann daran gedacht, dass du es nicht aufs Podium schaffen könntest, da die anderen drei - dein Teamkollege Dani Sordo inklusive - wirklich auch Gas gegeben haben?"
Loeb: "Ja, aber ich wollte nicht darüber nachdenken. Einmal habe ich gedacht 'Vielleicht kann Mikko gewinnen'. Er war auf dem Weg zum Sieg und ich hätte Vierter werden können, aber ich habe alles versucht, das zu vermeiden. Ich wollte Zweiter werden, um nur zwei Punkte zu verlieren."

Kein Freund von Teamtaktiken

"Das Problem ist, dass die Leute nur noch über Taktik reden und das ist nicht gut für den Rallyesport." Sébastien Loeb

Frage: "Die Teamtaktiken von Citroën und Ford haben diese Rallye interessant gemacht, weil am letzten Tag noch vier Fahrer um den Sieg gekämpft haben. Wie weit hat dir die Taktik heute geholfen?"
Loeb: "Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob es die richtige Taktik war. Vielleicht hätte ich nicht siegen können. Klar, gestern haben wir gedacht, dass es der beste Weg zum Sieg ist. Das Problem ist, dass die Leute nur noch über Taktik reden und das ist nicht gut für den Rallyesport."

"Vielleicht sollte man ein anderes Reglement finden, damit es gute Fights gibt und nicht mehr nur über Taktik und Straßenfegen gesprochen wird. Für die Leute, die keine richtigen Rallyefans sind, ist es schwer zu verstehen, warum es immer auf die Taktik ankommt. Ich denke nicht, dass es ein guter Weg ist. Ich fand das Reglement im vergangenen Jahr richtig gut. Der WM-Leader hatte es am ersten Tag schwer, dann war es eng und an den nächsten Tagen richtig interessant."

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