Latvalas Problem: Der "Sommer in den Winterwäldern"

Jari-Matti Latvala geht eigentlich mit einem positiven Gefühl in die Rallye Schweden, doch eine Sache macht dem VW-Piloten Sorgen: Das warme Wetter

(Motorsport-Total.com) - Die Situation ist in diesem Jahr eine andere: 2013 kam Jari-Matti Latvala mit einer Nullnummer aus Monte Carlo zur zweiten Rallye nach Schweden und stand schon gehörig unter Druck. In diesem Jahr kann der Finne auf einen fünften Platz und den Sieg bei der Power-Stage zurückblicken und geht mit viel mehr Selbstvertrauen in den Schnee-Event seines Nachbarlandes. "Was das Gefühl angeht, bin ich viel zuversichtlicher", erklärt er bei der offiziellen Pressekonferenz.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Trotz verschneiter Straßen: Jari-Matti Latvala sorgt sich um hohe Temperaturen Zoom

"Das Auto fühlt sich sehr gut an. Heute Morgen war ich glücklich und sehr selbstbewusst mit dem Auto", so Latvala weiter. Anders als im vergangenen Jahr kommt der Volkswagen-Pilot nun auch besser mit seinem Polo R WRC zurecht und konnte sich seit dem Ende des vergangenen Jahres auf das Finetuning besinnen. Eine Prognose für den Auftritt in Finnland will er zwar noch nicht abgeben, dennoch sieht er die Vorzeichen positiv.

"Wir werden sehen, wie es laufen wird, aber das Gefühl ist gut - da muss man anfangen. Erst danach schauen wir auf die Etappenzeiten, aber ich werde nicht zu viel darüber nachdenken. Ich fahre einfach", so Latvala. Und bei den schwierigen Bedingungen ist es für alle Fahrer sicherlich auch besser, sich auf das Fahren zu konzentrieren. Allein der Schnee macht die Schweden-Rallye schon zu etwas Besonderem, doch in diesem Jahr ist die Schwierigkeit noch einmal eine andere.


Fotos: WRC: Rallye Schweden


"Wir haben null oder plus ein Grad. Die Schnee- oder Eisdecke ist sehr dünn, und wenn man 300 sieben Millimeter lange Spikes aus dem Reifen schauen hat, die sich auf dem Eis drehen, dann wird es brechen und den Schotter hochbringen", erklärt der Volkswagen-Pilot. Und das werde dann die Spikes mit Sicherheit zerstören. "Man muss die Straße lesen können. Hat man Eis? Oder ist das Matsch oder Schnee? Oder teilweise Schotter?"

"Je nachdem entscheidet man sich dann, wann und wo man pusht", sagt Latvala. Denn die ganze Zeit 100 Prozent zu geben, das funktioniert in Schweden nicht, meint er. Vielleicht reichen auch manchmal 95 Prozent. Im vergangenen Jahr wurde Latvala immerhin Vierter. Er weiß wie man hier ins Ziel kommt. Glaubt man seinen Kollegen, dann ist das im "Sommer in den Winterwäldern" auch die oberste Prämisse.