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  • 09.02.2008 19:51

  • von Britta Weddige

Latvalas Herzklopfen: Froh, dass Tag vorbei ist

Jari-Matti Latvala war heute Morgen nervös, brachte den schwierigen Tag aber bravourös hinter sich - Ford hat die Rallye Schweden dominant im Griff

(Motorsport-Total.com) - Ford ist bei der Rallye Schweden auf dem Weg zum ungefährdeten Doppeltriumph, und Jari-Matti Latvala steht kurz davor, Geschichte zu schreiben. Der 22-jährige Finne kann in Schweden nicht nur seinen ersten Sieg holen, sondern er wäre der jüngste Pilot aller Zeiten, der einen WRC-Lauf gewinnt. Wenn er die letzten sechs Prüfungen so bravourös meistert wie den heutigen Tag. Latvala hatte zwar auch mit den widrigen Bedingungen zu kämpfen und hatte einige haarige Situationen, doch er konnte seine Führung behaupten und geht mit einem Vorsprung von 49,8 Sekunden auf Teamkollege Mikko Hirvonen in den letzten Tag.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala gab nur dann Gas, wenn es die Bedingungen zuließen

"Es war schwierig, in der Morgenprüfung als Erster auf die Strecke zu gehen, denn auf den ersten drei Kilometern war viel Schlamm und wir sind von Schneewand zu Schneewand gerutscht", berichtete Latvala. "Dann war mehr Schotter auf der Straße, das hat zwar für tollen Grip gesorgt, war aber nicht so gut für die Spikes. Teamchef Malcom Wilson hat mir heute Morgen gesagt, dass ich gefühlvoll fahren soll. Auf dem Weg zur ersten Prüfung hatte ich heftiges Herzklopfen, jetzt bin ich entspannt. Obwohl ich froh bin, dass der Tag vorbei ist."#w1#

Latvala will kühlen Kopf bewahren

Latvalas Taktik: Gas geben, aber auf schwierigen Abschnitten langsam machen. "Ich habe Mikkos Splitzeiten beobachtet und meine Pace entsprechend angepasst", schilderte der Ford-Youngster. "Die Bedingungen waren einfach unglaublich, es war so viel Schlamm und Wasser auf dem Boden und ich bin noch nie mit Spike-Reifen gefahren, ohne dass es Eis hatte."

Jetzt versucht er, auf dem Weg zum historischen Sieg die Ruhe zu bewahren: "Es ist aufregend, aber ich will noch nicht zu aufgeregt werden. Ich habe heute versucht, ruhig zu bleiben und mich zu konzentrieren. Auch morgen muss ich kühlen Kopf bewahren, da die Bedingungen ähnlich sein werden wie heute."

"Es ist aufregend, aber ich will noch nicht zu aufgeregt werden." Jari-Matti Latvala

Hirvonen musste seine Taktik im Laufe des Tages ändern. Eigentlich war sein Plan, Latvala einzuholen. Doch von Prüfung zu Prüfung freundete sich der 27-Jährige immer mehr mit dem Gedanken an, den zweiten Platz und damit acht Punkte für die Fahrerwertung zu holen. Vor allem, weil Rivale Sébastien Loeb aufgegeben hat. Hirvonen entschied sich, keine Risiken mehr einzugehen und beendete den Tag mit 46,1 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten Gigi Galli.

Hirvonen: "Werde nicht Vollgas geben"

"Mein Plan war, nach Schweden zu kommen und zu gewinnen, aber Jari ist mehr als schnell gefahren und er verdient die Führung", bemerkte Hirvonen kollegial. Ich wollte ihn einholen, aber auf den ersten beiden Prüfungen hatte ich kein gutes Gefühl. Später habe ich einen besseren Rhythmus gefunden. Ich bin etwas enttäuscht, dass ich nicht führe, aber ich bin zufrieden mit dem zweiten Platz. Ich habe große Abstände nach vorn und hinten, deshalb werde ich morgen vorsichtig fahren, um die Reifen zu schonen. Ich werde nicht Vollgas geben."

"Mein Plan war, nach Schweden zu kommen und zu gewinnen, aber Jari ist mehr als schnell gefahren und er verdient die Führung." Mikko Hirvonen

"Es war ein Traumtag für Jari-Matti und Mikko", freute sich Teamchef Malcolm Wilson. "Sie wussten, was sie zu tun hatten und haben sich aus allem Ärger herausgehalten. Es ist toll, fünf Ford Focus in den Top 6 zu sehen. Ich hoffe, dass wir morgen wieder so erfolgreich sind."

Pech hatte Khalid Al Qassimi im dritten Werksford. Der Pilot aus Abu Dhabi startete den Tag als Zwölfter. In der ersten Prüfung des Tages verlor er acht Minuten, als er in einem Graben stecken blieb. In der nächsten Prüfung musste er anhalten und Schnee aus dem Kühler räumen, nachdem er eine Schneewand touchiert hatte. Das hat weitere zwei Minuten gekostet. Am Nachmittag verlor Al Qassimi noch einmal drei Minuten, als er erneut in einem Graben hängen blieb. Jetzt liegt er auf Rang 33.

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