"Kompletter Fuck-up": Ott Tänak nach Unfall in Japan restlos bedient
Ott Tänak erklärt, wie es zu seinem Unfall bei der Rallye Japan kam, der Hyundai letztlich den WM-Konstrukteurstitel kostete
(Motorsport-Total.com) - "Es ist eine Katastrophe, es gibt keine anderen Worte, es ist schwer zu beschreiben." Das sagte Hyundai-Pilot Ott Tänak nach seinem Unfall auf der 17. Wertungsprüfung der Rallye Japan, der den Esten nicht nur den Sieg beim Saisonfinale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2024 kostete, sondern Hyundai am Ende auch den Konstrukteurstitel in der WRC.

© Motorsport Images
Die Wracks der Autos von Heikki Kovalainen und Ott Tänak Zoom
Tänak hatte die Rallye nach einer starken Vorstellung an den ersten Tagen souverän angeführt und war mit einem Vorsprung von 38,0 Sekunden auf Elfyn Evans (Toyota) in den Schlusstag gestartet. Eigentlich hätte er den Sieg locker nach Hause fahren können, doch schon auf der ersten Prüfung des Tages ereignete sich das von Tänak beschriebene Desaster.
Tänak rutschte in einer Rechtskurve von der Straße in einen Graben, wo sich sein Hyundai i20 N Rally1 überschlug und auf den Rädern zum Stehen kam. Tänak und Beifahrer Martin Järveoja überstanden den spektakulären Unfall unverletzt, an eine Weiterfahrt war jedoch nicht zu denken und die Rallye für ihn beendet.
"Irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, dass es in dieser Kurve rutschig sein würde, und als wir in die Kurve fuhren, brach die Front aus. Dann sind wir zu weit von der Straße abgekommen, um es noch abfangen zu können", schildert der Este den Unfall.
Auch in der Folge erwies sich die Stelle als tückisch. Der ehemalige Formel-1-Pilot Heikki Kovalainen, der in der WRC2 auf dem Weg in die Top 5 war, flog dort von der Strecke. Sein Auto landete teilweise auf dem Wrack von Tänaks Boliden. Eine Szene, die an die Rallye Japan 2023 erinnerte, als der Hyundai von Dani Sordo und der Ford von Adrien Fourmaux nebeneinander in einem Bachbett landeten.
Durch den Ausfall verlor Tänak auch die 18 WM-Punkte, die er als Führender nach dem Samstag erhalten hätte - vorausgesetzt, er hätte die Rallye beendet. Damit lagen Hyundai und Toyota vor der entscheidenden Powerstage in der Herstellerwertung gleichauf. Und in letzter Sekunde schnappten Sebastien Ogier und Elfyn Evans mit den Plätzen eins und drei in ebendieser Powerstage Hyundai den Herstellertitel weg, den Toyota mit drei Punkten Vorsprung zum vierten Mal in Folge gewann.
"Um ehrlich zu sein, war das ein totaler Fuck-up und hätte nicht passieren dürfen", ärgerte sich Tänak über den folgenschweren Fehler. Dieser beendete auch die letzten Hoffnungen des Esten auf den Fahrertitel, der damit an seinen Teamkollegen Thierry Neuville ging. "Es ist definitiv eine großartige Saison für ihn, sehr konstant und sehr gut gemanagt", ringt sich ein sichtlich niedergeschlagener Tänak ein Lob für seinen Teamkollegen ab.


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