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  • 14.11.2010 18:59

  • von Britta Weddige

Kämpfer Solberg: Die Werksteams aufgemischt

Privatier Petter Solberg bejubelt Platz drei in der Fahrer-WM und will 2011 auf Augenhöhe sein - Ergreifender Dank an seine Familie

(Motorsport-Total.com) - Den Kampf um seinen ersten Sieg als WRC-Privatier hat Petter Solberg heute in Wales erst in der vorletzten Prüfung aufgegeben. Nach einem kurzen Ausritt zog er es vor, den zweiten Platz nicht mehr zu riskieren und sich Sébastien Loeb geschlagen zu geben. Aber dieser zweite Platz ist für Solberg enorm wichtig: Denn damit belegte er in der Fahrerweltmeisterschaft den dritten Platz, vor Werkspiloten wie Dani Sordo (Citroën) und Mikko Hirvonen (Ford).

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg hat sich als Privatier erfolgreich mit den "Großen" geschlagen

Solberg hat sich nach dem Ausstieg seines Arbeitgebers Subaru eine schwere Aufgabe gestellt. Er suchte sich Sponsoren und baute sein eigenes Team auf. Zunächst startete er im alten Citroën Xsara WRC, diese Saison griff er mit einem Citroën C4 WRC an. Und obwohl er weder das Budget noch die Infrastruktur der großen Werksteams hatte, konnte er in den 13 Saisonläufen acht Mal auf das Podium fahren. Davon wurde er fünf Mal Zweiter und drei Mal Dritter. Am Ende reichte es auch in der Gesamtwertung für das Podium.

"Ich habe mein Bestes gegeben, ich habe sehr hart gepusht. Platz drei in der Weltmeisterschaft zu holen ist für mich unglaublich, für mein ganzes Team und meine Sponsoren. Davon haben wir alle immer geträumt, aber es auch umzusetzen, ist sehr schwer", jubelt Solberg.

Gleichzeitig richtet er auch einen ergreifenden Dank an seine Familie: "Pernilla und Oliver habe ich in den vergangenen beiden Jahren nicht oft gesehen, denn es kostet viel Zeit. Sie sind wirklich sehr, sehr gut für mich. Und ich möchte ihnen einfach nur danken, ich liebe sie sehr. Sie haben mich unterstützt, als ich nach dem Subaru-Ausstieg am Boden war und mich hier in der Weltmeisterschaft zurück gekämpft habe."

"Davon haben wir alle immer geträumt, aber es auch umzusetzen, ist sehr schwer." Petter Solberg

Doch bei aller Freude über den Erfolg blickt "Mr. Hollywood" nun mit gemischten Gefühlen in Richtung der kommenden Saison. Auf der einen Seite ist er heiß darauf, auch wieder Siege zu feiern - auf der anderen Seite weiß er aber noch gar nicht, ob er im nächsten Jahr überhaupt noch in der WRC fährt.

"Ich habe keine Ahnung", antwortet er auf die Frage nach seinen Plänen für 2011. "Ich lebe eine Leidenschaft für den Motorsport, und jeder weiß das. Jeder weiß, dass ich richtig pushe. Okay, heute habe ich ein bisschen gespielt, nur um meinen Platz zu sichern. Aber das Podium in der Weltmeisterschaft ist wahrscheinlich viel, viel wichtiger als nur diese eine Rallye zu gewinnen. Ich muss an das Gesamtbild denken."

"Ich kann gegen Loeb fighten, und ich will es jedes Mal tun." Petter Solberg

"Aber bisher habe ich keinen Hersteller, ich weiß noch nicht, was bei Ford und Citroën passiert. Es wäre schön. Ich will einfach fahren und eine richtige Unterstützung bekommen, ein richtiges neues Auto und sie schlagen. Ich kann gegen Loeb fighten, und ich will es jedes Mal tun", lautet Solbergs Kampfansage.