• 30.06.2008 13:58

J-WRC: Talentschuppen bei der Deutschland-Rallye

Vorfreude auf dem Heimlauf: Der Berliner Aaron Burkhart will bei der Deutschland-Rallye im August die J-WRC-Konkurrenz aufmischen

(Motorsport-Total.com) - Bei der Deutschland-Rallye (14. bis 17. August) treten neben den großen Rallye-Heros auch mindestens 14 der 18 internationalen Bewerber um die Junior-WM an. Zu dieser Nachwuchselite zählt auch der 26-jährige Aaron Burkart. Für den Berliner Studenten ist der Start bei der deutsche WM-Runde die größte Saison-Herausforderung. Sieben der insgesamt 15 WM-Läufe 2008 sind für diesen hochkarätigen Talentschuppen als eigener Wettbewerb ausgeschrieben, wobei die Newcomer aus zwölf Nationen einen Lauf als Streichresultat vorab auswählen mussten.

Titel-Bild zur News: Aaron Burkhart

Aaron Burkhart im vergangenen Jahr vor der Porta Nigra in Trier

Burkart hat mit seinem Co-Piloten Michael Köllbach aus taktischen Gründen die Jordanien-Rallye Ende April ausgelassen. Seine Begründung: "Der tiefe Sand im Mittleren Osten wäre ein zu großes Handikap für unseren kleinen Citröen-Fronttriebler gewesen." Mit bislang erst zwei Einsätzen in Mexiko und Italien rangiert Burkart dennoch auf dem vierten Platz der Zwischenwertung. Dabei deklassierte er Newcomer-Talente wie den Schweden Patrik Sandell oder den Italiener Alessandro Bettega (beide auf Renault). "Die drei vor uns platzierten Mitbewerber haben ihre Punkte bei schon drei Einsätzen eingefahren, also rechnen wir uns sehr gute Chancen für die weitere Saison aus", kalkuliert Burkart, der in diesem Herbst "nebenbei" noch sein Vordiplom als Wirtschaftsingenieur absolvieren will.#w1#

"Der dritte Platz auf Sardinien bestätigte mir zwar, dass ich gerade auf Schotter-Pisten auch gegen die Skandinavier mithalten kann", sinniert Burkart, doch gesteht er offen: "Auf Asphalt-Strecken fühle ich mich einfach wohler." In den Mosel-Weinbergen der Rallye Deutschland will der Student den Saison-Joker setzen und dort insbesondere seinen schärfsten Rivalen Sébastien Ogier ausstechen. Der Franzose, der wie Burkart einen rund 230 PS starken C2-Flitzer pilotiert, eroberte bereits in Mexiko und Jordanien die Junior-Divisionssiege, auf Sardinien konnte ihn Burkart jedoch schlagen.

Burkart kämpft gegen einen finanziell, sportlich und technisch mächtigen Gegner. Denn Ogier wird sehr stark von Citröen-Sport in Versailles sowie dem französischen Motorsport-Dachverband FFSA unterstützt. Zudem steht die "Grande Nation" voll hinter dem Jungtalent, feiert ihn bereits als potenziellen Nachfolger des globalen Alpha-Mannes der Rallye-Zunft sowie sechsfachen Deutschland-Siegers Sébastien Loeb.