Illegale Streckenerkundung: Thierry Neuville bei Safari-Rallye disqualifiziert

Hyundai-Pilot Thierry Neuville wurde bei der Safari-Rallye disqualifiziert, weil ein Mitglied seiner Crew verbotenerweise die Streckenverhältnisse erkundet hatte

(Motorsport-Total.com) - Eine ohnehin schlechte Safari-Rallye in Kenia wurde für Hyundai-Pilot Thierry Neuville nachträglich zum Debakel. Der Belgier wurde am Sonntagabend aus der Wertung des siebten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2023 ausgeschlossen. Damit verliert Neuville nicht nur die vier WM-Punkte für Rang acht, sondern auch die fünf Zusatzpunkte für den Sieg in der Powerstage.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

Thierry Neuville wurden die neun WM-Punkte aus Kenia aberkannt Zoom

Nach dem Urteil der Sportkommissare war eine mit dem Team in Verbindung stehende Person nach Abschluss der Besichtigungsfahrten (Recce) unerlaubt auf oder über die Strecke von zwei Wertungsprüfungen gefahren.

Bei einer Anhörung durch die Sportkommissare gab Neuville zu, "dass er die identifizierte Person kannte und dass er diese Person um Hilfe gebeten hatte, um spezifische Probleme in einigen Wertungsprüfungen zu identifizieren" und entschuldigte sich für diesen Fehler.

Die Sportkommissare wurden über die Vorfälle durch den Streckenchef informiert, der seinerseits einen Bericht des Rallye-Veranstalters erhalten hatte. "Darin wurde auf Fälle hingewiesen, in denen eine nicht autorisierte Person nach der Besichtigung auf Strecken fuhr, die im Verlauf der Rallye als Wertungsprüfungen dienen sollten", heißt es im Urteil.

"Die Person befand sich unerlaubt auf Privatgelände und wurde an zwei (2) verschiedenen Orten an zwei (2) verschiedenen Tagen von Offiziellen angehalten. Die den Sportkommissaren vorgelegten Beweise deuten auf eine Verbindung dieser Person mit der Besatzung des Fahrzeugs Nummer 11 [Neuville] hin".

"Auf Befragen gab der Fahrer des Wagens mit der Nummer 11 gegenüber den Sportkommissaren sofort zu, dass er die identifizierte Person kannte und dass er diese Person um Hilfe gebeten hatte, um bestimmte Probleme (Bereiche, in denen Steine bewegt wurden) in einigen Wertungsprüfungen, die die Besatzung zu bestreiten hatte, zu identifizieren."

"Der Fahrer hat die Situation ehrlich dargestellt und sich bei den Sportkommissaren für seine Fehleinschätzung entschuldigt. Der Fahrer hat die Verantwortung für diesen Verstoß übernommen", lautete das Urteil der Sportkommissare.

Mit der Disqualifikation erhalten die Meisterschaftshoffnungen von Neuville einen weiteren Dämpfer. In der Gesamtwertung fällt er vom zweiten auf den fünften Platz zurück. Sein Rückstand auf Spitzenreiter Kalle Rovanperä (Toyota) beträgt nach sieben von 13 WM-Läufen 47 Punkte. Den Sieg in der Powerstage erbte Ott Tänak (Ford).

Neueste Kommentare