Hirvonen: "Viel hat für Citroen gesprochen"

Vizeweltmeister Mikko Hirvonen erklärt die Gründe für seinen Wechsel zu Citroen - Auch an der Seite von Sebastien Loeb hält der Finne Siege für möglich

(Motorsport-Total.com) - Mikko Hirvonen hat die Farben gewechselt und wird in der kommenden Saison, die Mitte Januar mit der legendären Rallye Monte Carlo beginnt, für Citroen statt für Ford antreten. Die Verhandlungen sind im vergangenen Herbst über die Bühne gegangen. In der Öffentlichkeit wurde über den möglichen Wechsel des Finnen zwar spekuliert, aber es ist relativ ruhig zugegangen. Das große Thema war das WM-Duell gegen Sebastien Loeb. Als die beiden Kontrahenten, die künftig Teamkollegen sind, nach Wales gereist waren, war der Deal bereits unter Dach und Fach.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Vize-Champion Mikko Hirvonen steht mit Citroen vor einer neuen Herausforderung

Als der Titel entschieden war, war es Loeb selbst, der in einer Journalistenrunde in Großbritannien beiläufig erwähnte, dass Hirvonen sein Teamkollege sein wird. Kurz darauf wurde der Wechsel dann auch offiziell verkündet. "Es gab viele Dinge, die für Citroen gesprochen haben. Mein Vertrag mit Ford lief aus, und Malcolm (Wilson; Anm. d. Red.) und Ford haben über die Vertragsverlängerung gesprochen", erinnert sich Hirvonen gegenüber 'Autosport' zurück. Es dauerte bis in den Dezember hinein, bis sich Ford zum Weitermachen in der WRC entschlossen hatte.

Bis dahin hing das Projekt in der Schwebe. Bei Ford und M-Sport geht es aber wie gewohnt weiter. "Das hat alles sehr lange gedauert. Wir haben mit allen anderen gesprochen", meint Hirvonen. Damit sind in erster Linie Citroen und Volkswagen gemeint. Die Wolfsburger haben sich mit Sebastien Ogier eine vielversprechende Speerspitze geangelt. Durch den Abschied des Franzosen von Citroen wurde dort eines der besten Autos im Feld frei.

"Das hat alles sehr lange gedauert. Wir haben mit allen anderen gesprochen." Mikko Hirvonen

"Ich habe mir schon immer gedacht, dass es schön wäre, für Citroen zu fahren. Nachdem wir lange gegeneinander gekämpft haben, dachte ich, dass es interessant wäre zu sehen, wie sie arbeiten und was für ein Auto der DS3 ist", begründet Hirvonen seine Entscheidung. Mittlerweile hat der Vizeweltmeister zwei Tests im französischen Boliden absolviert. "Es gab also die Möglichkeit zu Citroen zu wechseln. Es war keine leichte Wahl, aber es ist manchmal gut, etwas anderes zu machen."

Hirvonen wurde auch deshalb verpflichtet, weil er schnell, aber vor allem konstant ist. Diese Konstanz hat Ford zu zwei Herstellertiteln (2006 & 2007) verholfen. Außerdem hielt er dadurch in der abgelaufenen Saison die WM bis zum Finale offen. Ausgerechnet beim Finale schied Hirvonen aus. Bei allen anderen Läufen hatte er kräftig gepunktet. Der ideale Fahrplan für die Citroen-Führung ist klar: Loeb soll gewinnen und zum neunten Mal Weltmeister werden. Hirvonen soll im Idealfall Zweiter werden und viele Punkte für die Herstellerwertung sammeln.


Fotos: Mikko Hirvonen, WRC-Finale in Wales


"In der nahen Zukunft bin ich in einer sehr guten Situation", findet Hirvonen. "Ich kann mich etwas mehr im Hintergrund halten und mit dem Team gemeinsam starten. Ich kann das Auto kennenlernen und meinen Speed aufbauen. Niemand wird mir sagen, dass ich langsam fahren soll. Ich kann immer noch sehr schnell sein."

"In der nahen Zukunft bin ich in einer sehr guten Situation." Mikko Hirvonen

"Ich werde gegen Jari-Matti und Petter kämpfen müssen. Ich kann deshalb angreifen und die Limits suchen. Ich werde aber das Team im Kampf um den Herstellertitel unterstützen. Das heißt aber nicht, dass ich keine Rallyes gewinnen kann. Wenn die Situation kommt, dann ist es möglich. Ich möchte zunächst lernen und dann darauf aufbauen."