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Hirvonen: "Die Bedingungen waren die Hölle"
Der starke Regen sorgt am Freitag bei der Rallye Australien für reichlich Action - Für Samstag ist kaum Besserung in Sicht
(Motorsport-Total.com) - Mikko Hirvonen führt die Australien-Rallye nach den ersten anderthalb Tagen mit sieben Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala an. Während die beiden Citroen-Werkspiloten Sebastien Loeb und Sebastien Ogier bereits früh am Freitagmorgen durch Unfälle ausschieden, kamen die Ford-Werksfahrer verhältnismäßig gut durch den Tag. Aber auch die beiden Finnen hatten mit den schwierigen Witterungsbedingungen zu kämpfen.

© Ford
Jari-Matti Latvala gab zu, nach einem Dreher nicht gut gefahren zu sein
"Die Bedingungen waren die Hölle. Ich bin einfach nur glücklich, jetzt hier zu sein", sagte Hirvonen, als er in den Servicepark zurückgekehrt war. "Zu führen, ist ein Bonus. Aber es ist zu früh, um ans Gewinnen zu denken. Unter diesen Bedingungen wird allein das Erreichen des Ziels schon sehr kompliziert."
Bereits bei der zweiten Durchfahrt der Shipmans-Prüfung sei die Straße matschig und rutschig gewesen. Just in diesem Abschnitt übernahm Hirvonen nach Ogiers Unfall die Führung. "Das war einer der schwierigsten Tage meiner Karriere", sagte der Sieger der Schweden-Rallye, der zwischenzeitlich ebenfalls von der Straße abkam, seine Fahrt aber im Gegensatz zu Ogier problemlos fortsetzen konnte. "Ungefähr zwei Kilometer nach dem Start bin ich in einer Vierter-Gang-Kurve zu weit gegangen und habe zwei Metallpfosten getroffen."
Der zweitplatzierte Latvala hätte am Freitagabend sogar in Führung liegen können, hätte nicht auch er einen Stahlpfosten touchiert. Durch den anschließenden Dreher verlor der 26-Jährige rund 20 Sekunden. "Ich war dann gestresst und bin den Rest der Prüfung schlecht gefahren", gab Latvala zu. "Es war ein wahnsinnig fordernder Tag. Vielleicht habe ich die Bedingungen nicht so ernst genommen, wie ich es hätte tun sollen."
Petter Solberg, der nach den ersten zehn Prüfungen auf Platz drei liegt, zog ein positives Zwischenfazit. Doch der Citroen-Privatier blieb ebenfalls nicht von Zwischenfällen verschont. "Ich bin mit der Leistung heute sehr zufrieden", sagte der Ex-Weltmeister. "Die Bedingungen waren sehr herausfordernd. Ich denke nicht, dass ich schon jemals derart matschige Bedingungen erlebt habe."
"Ich hatte heute ein paar Dreher und habe Zeit verloren, aber zum Glück bin ich noch da", fuhr Solberg fort. "Das Auto hat perfekt funktioniert, aber wir benötigen noch mehr Erfahrung, um für diese matschigen Verhältnisse die richtige Abstimmung zu finden. Hoffentlich wird morgen etwas trockener, das würde uns eine gute Startposition verschaffen."
Solberg hofft auf besseres Wetter

© Welham
Petter Solberg war mit seinem Start in die Australien-Rallye durchaus zufrieden Zoom
Solbergs Hoffnungen dürften sich allerdings nicht erfüllen, denn in der Gegend um Bellingen, wo am Samstag gefahren wird, sollen die Straßen regelrecht nach den Regenfällen am Freitag unter Wasser stehen. "Nach dem, was ich gehört habe, waren die Bedingungen da unten noch schlechter als hier oben", sagte Ford-Teamchef Malcolm Wilson. "Heute Nacht soll es trocken bleiben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ganz trocken sein wird. Es wird morgen sehr hart werden."
Für die beiden Citroen-Werksfahrer wird es vor allem darum gehen, dass ihre Autos bis zum Start am Samstagmorgen wieder fahrtüchtig sind. Sollten Loeb und Ogier unter Super-Rally-Bedingungen wieder an den Start gehen können, winken den Franzosen eventuell noch Punkte in der Powerstage und für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Die Piloten erhalten allerdings für jede nicht angetretene Prüfung eine Zeitstrafe von jeweils fünf Minuten.
Loebs Überschlag am Freitagmorgen war allerdings nicht auf das schlechte Wetter zurückzuführen. Der Weltmeister gab sofort zu, dass er sich eine Konzentrationsschwäche geleistet habe, als er vor einer Kurve auf das Armaturenbrett blickte und eine Zwischenzeit ablas, die er seinem Beifahrer Daniel Elena mitteilen wollte. Für Loeb war dies der erste selbst verschuldete Unfall seit der Akropolis-Rallye 2009.

