Hirvonen: "Auf den Sieg gehofft"

Trotz der knappen Niederlage in Schweden zieht Mikko Hirvonen eine positive Bilanz, denn er kommt mit dem Citroen und dem Team immer besser klar

(Motorsport-Total.com) - Bereits bei seiner zweiten Rallye für Citroen kämpfte Mikko Hirvonen um den Sieg. In Schweden setzte der Vizeweltmeister seinen ehemaligen Ford-Teamkollegen und Landsmann Jari-Matti Latvala bis ins Ziel unter Druck, musste sich aber schließlich mit Platz zwei zufrieden geben. Der verschneite und eisige Untergrund zählt zu Hirvonens bevorzugtem Terrain, denn in den vergangenen beiden Jahren hatte er in Schweden gewonnen. Auch diesmal profitierte er von dieser Erfahrung, auch wenn er sie im DS3 WRC noch nicht perfekt umsetzen konnte. So büßte Hirvonen am zweiten Tag etwas Zeit ein, weil er die Reifen zu stark belastete und sie verschliss.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen lieferte sich mit Jari-Matti Latvala ein Duell auf Augenhöhe

Um dem Verschleiß entgegenzusetzen, änderte der 31-Jährige die Abstimmung seines Citroen, aber es funktionierte nicht. "Ich dachte, dass ich am Freitag mehr angreifen hätte können, aber ich nahm etwas Tempo heraus. Am Samstag lief es besser, aber vielleicht brauche ich mehr Kilometer im Auto", schätzt Hirvonen seinen Anpassungsprozess ein. "Vielleicht habe ich Sonntagmorgen einen Fehler gemacht. Wir änderten ein wenig die Abstimmung, aber es funktionierte nicht."

"Ich bin aber glücklich, weil wir in die richtige Richtung gehen." Die Reifen entschieden schließlich das enge Duell. Mehrmals verlor Hirvonen wertvolle Sekunden, weil seine Pneus am Ende waren und er teilweise ohne Spikes auf vereistem Untergrund antreten musste. "Ich schaffte es, meine Reifen zu zerstören. Ich hätte vorsichtiger sein können, aber sie bauten einfach ab." Speziell in SS9 verlor Hirvonen dadurch 14 Sekunden.


Fotos: Mikko Hirvonen, WRC: Rallye Schweden


"In dieser Prüfung war es sehr vereist. Ich fand keine Traktion. Dabei haben wir viel Zeit verloren." Am Ende fehlten 16,6 Sekunden auf Latvala, der ebenfalls mit den Reifen zu kämpfen hatte. In SS22 kam der Ford-Pilot mit einem zerfetzten Reifen über die Linie und büßte massiv an Zeit ein. Hirvonen lag vor den letzten beiden Prüfungen nur noch acht Sekunden zurück. Hätte er noch eine Chance gehabt?

"Vor dieser Prüfung entschied ich mich dazu anzugreifen. Ich wollte ihn schrecken. Wir hatten eine Wette laufen, wer die meisten Bestzeiten in den letzten drei Prüfungen aufstellen würde", spricht Hirvonen das nach wie vor gute Verhältnis zu Latvala an. "Ich hörte erst nach der Prüfung von seinem Reifenschaden, es beeinflusste mich deshalb nicht." Unter dem Strich hatte Latvala die Nase knapp vorne.


Schweden: Highlights Citroen

Die beiden Gegner kennen sich gut. Trotzdem fand Hirvonen nicht das Mittel, um seinen Landsmann zu knacken: "Ich versuchte alles. Wir redeten sogar über Jari-Mattis Sexleben. Aber selbst das hat nicht funktioniert. Trotzdem ist der erste Podestplatz beim zweiten Citroen-Einsatz ein Erfolg, auch wenn Hirvonen gerne seinen Vorjahressieg wiederholt hätte. "Es könnte besser sein."

Teil der Citroen-Familie

"Natürlich habe ich versucht zu gewinnen und auf seinen Sieg gehofft. Wir hatten davor viel mit dem Auto gearbeitet und ich dachte, wir hätten die Pace, um es zu schaffen. Wir schafften es aber nicht ganz. Mit mir selbst bin ich recht zufrieden. Am Samstag fühlte ich, wie das Vertrauen kam. Das ist sehr gut für die Zukunft."

"Ich kann nicht komplett zufrieden sein, weil wir nicht gewonnen haben, aber das Resultat ist trotzdem positiv. Wir haben gut mit dem Team zusammengearbeitet und mein Gefühl für das Auto wurde immer besser", streicht Hirvonen die positiven Seiten hervor. "Obwohl sich der Untergrund bei den nächsten Rallyes ändert, wird die gesammelte Erfahrung nützlich sein." Als nächstes stehen einige Schotter-Rallyes auf dem Programm

Hirvonen und sein Co-Pilot Jarmo Lehtinen integrieren sich immer besser in die französische Mannschaft. "Es war viel einfacher als in Monte Carlo", sagt auch Lehtinen. "Das Team unterstützte uns und es war schön zu sehen, wie sie den Druck von unseren Schultern nahmen. Wir sind nun Teil der Familie. Es war ein normaler Arbeitstag."