• 03.03.2012 13:58

Ford: Latvala und Solberg für Mexiko gerüstet

Die Ford-Werkspiloten absolvierten im Vorfeld der ersten Schotter-Rallye des Jahres Testfahrten in Spanien und Frankreich - Härtetest für Mensch und Maschine

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye-Weltmeisterschaft gastiert am nächsten Wochenende (8. bis 11. März) in Mexiko. Beim Ford-Werksteam stehen die Vorzeichen vor dem ersten Schotter-Lauf der Saison auf Angriff: Auf losem Untergrund ist der Fiesta RS WRC seit September 2011 ungeschlagen. In der vergangenen Saison siegten die Allradler mit dem blauen Oval sowohl bei der Rallye Australien als auch in Großbritannien. In dieser Saison sind die Werksfahrer von Ford ebenfalls erfolgreich unterwegs: Bei der Rallye Schweden sicherte sich Jari-Matti Latvala den Sieg, Markenkollege Mads Östberg fuhr mit seinem Fiesta RS WRC auf den dritten Platz und rundete damit für Ford den Triumph ab.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Nach Asphalt bei der "Monte" und Schnee in Schweden wartet in Mexiko Schotter

In Mexiko, beim dritten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2012, will Ford an den Erfolg beim schwedischen Winterklassiker anknüpfen. Die Schotterpisten in den Bergen rund um die Metropole Leon zählen zu den schwierigsten Strecken der Saison und verlangen den World-Rally-Cars (WRC) alles ab. Statt Temperaturen von 15 Grad unter Null erwarten die Fiesta-Piloten und ihre rund 300 PS starken Allradler in Mexiko schwül-warme 30 Grad. Das stellt nicht nur die Fahrer im Cockpit vor eine große körperliche Herausforderung, sondern strapaziert auch die Motoren und den gesamten Antriebsstrang der Autos aufs Äußerste.

Die beiden Ford-Werkspiloten kennen die Schotterpisten der Rallye Mexiko bestens: Latvala und Co-Pilot Miikka Anttila aus Finnland kamen bei bislang fünf Starts zwei Mal als Dritte ins Ziel. Teamkollege Petter Solberg trug sich 2005 in die Siegerliste dieses WM-Laufs ein und verbuchte darüber hinaus zwei zweite Plätze. Wie gewohnt wird der Ire Chris Patterson dem sympathischen Norweger das "Gebetbuch" vorlesen. Mit insgesamt 400 Wertungsprüfungskilometern werden 35 Prozent der Gesamtstrecke auf Zeit gefahren - etwas mehr als im Vorjahr. Nach wie vor ist die Rallye jedoch sehr kompakt.

Erfolgreicher Test für Latvala in Spanien

Die Rallye Mexiko bildet den Auftakt für insgesamt sechs aufeinanderfolgende Schotter-Läufe. Am vergangenen Montag und Dienstag absolvierte Latvala in der Nähe von Malaga in Südspanien ausgiebige Testfahrten, um sich auf die dritte Rallye des Jahres vorzubereiten. Er spulte dabei knapp 500 Kilometer ab. "Die Bedingungen am ersten Tag kamen den mexikanischen sehr nahe" erklärt der Finne. "Der Fahrbahnbelag war im Grunde identisch zu dem in Mexiko und die Temperaturen lagen bei 24 Grad - ideale Voraussetzungen also. Es dauerte nur kurz, bis ich mich wieder an das Fahren auf Schotter gewöhnt hatte."


Das Ford-Werksteam bei der Rallye Schweden

Das Ford-Werksteam simulierte in Spanien eine 54 Kilometer lange Wertungsprüfung, die Latvala drei Mal nacheinander abfuhr. "Das war eine ideale Vorbereitung für die "Guanajuatito"-Prüfung der Rallye Mexiko, die mit 54,76 Kilometern zu den längsten der gesamten Saison zählt", glaubt der 26-Jährige. "Im Grunde müssen wir bei jeder Rallye eine möglichst saubere Linie fahren, in Mexiko jedoch ist dies besonders wichtig, denn aufgrund der großen Höhe verfügen die Motoren über eine geringere Leistung."

"Wenn du also einen Fehler machst und von der Ideallinie abkommst, ist der Zeitverlust deutlich größer, da beim Beschleunigen ein paar PS fehlen. Außerdem ist es eine große Herausforderung, den jeweils passenden Gang für eine Kurve zu finden. Eine Passage, die du im Training noch für den vierten Gang notiert hast, kann während der Rallye unter Umständen nur noch im dritten Gang gehen", weiß Latvala.

Petter Solberg trotz Grippe am Start

Petter Solberg

Petter Solberg will seinen guten Saisonstart in Mexiko fortsetzen Zoom

Petter Solberg musste seine Testfahrten bis zum Donnerstag unter erschwerten Bedingungen absolvieren: Der Norweger litt unter einer Grippe. Doch der 37-Jährige zeigt sich gewohnt gut gelaunt: "Mich hält nichts vom Fahren ab. Ich konnte den Ford Fiesta RS WRC hier und bei einem eintägigen Test in Frankreich vergangene Woche erstmals auf Schotter bewegen. Wie bereits während der Testfahrten auf Asphalt und Schnee habe ich mich im Auto schnell sehr wohl gefühlt", berichtet der Weltmeister von 2003.

"Zu Beginn bin ich mit dem gleichen Setup wie Jari-Matti Latvala gefahren und habe dann einige Veränderungen vorgenommen, um das Auto meinem Fahrstil anzupassen", erklärt Solberg und fügt hinzu: "Wir haben deutliche Fortschritte gemacht und ich bin mit dem Ergebnis der Testfahrten sehr zufrieden. Die Rallye Mexiko war bislang ein gutes Pflaster für mich. Es wäre toll, wenn ich meinen guten Saisonstart mit einem weiteren Top-Ergebnis krönen könnte."

Latvala und Anttila bescherten der erfolgreichen Partnerschaft von Ford und M-Sport mit ihrem Sieg bei der Rallye Schweden den 50. gemeinsamen WM-Erfolg. Aus diesem Anlass tragen die beiden Fiesta RS WRC von Latvala und Teamkollege Solberg bei der Rallye Mexiko einen speziellen Aufkleber auf der Windschutzscheibe.