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Finnische Bescheidenheit und spanischer Ehrgeiz
Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala geben sich in Mexiko als bescheidene Schüler, Daniel Sordo will nach zwei Pleiten wieder vorn mitfahren
(Motorsport-Total.com) - Bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz in Mexiko schilderten Ford-Werks-Pilot Mikko Hirvonen, Citroën-Fahrer Daniel Sordo, Jari-Matti Latvala vom Stobart-Ford-Team und Subaru-Teammanager Richard Taylor ihre Erwartungen für den vierten Lauf der Saison.

© Ford
Mikko Hirvonen geht mit bescheidenen Erwartungen in die Rallye Mexiko
Frage: "Mikko, du hast in Norwegen deinen zweiten WRC-Sieg geholt, wie zuversichtlich bist du jetzt?"
Mikko Hirvonen: "Eigentlich nicht besonders. Es war toll, in Norwegen den zweiten Sieg geholt zu haben. Aber hier sind wir auf Schotter, und ich weiß nicht, was ich erwarten kann. Der erste Tag wird schwierig werden, weil wir für die anderen den Straßenfeger spielen müssen. Aber wer weiß, wo wir stehen können, wenn uns das nicht allzu viel Zeit kostet. Wir werden versuchen zu gewinnen, wir werden sehen."#w1#
Frage: "In Norwegen hast du deinen Teamkollegen Marcus Grönholm und Sébastien Loeb deutlich geschlagen. Siehst du dich selbst als starken Mitbewerber um den Weltmeistertitel?"
Hirvonen: "Okay, das sagt jetzt jeder. Ich persönlich möchte einfach Rallye für Rallye fahren und sehen, wie es läuft. Es gibt ein paar wenige Dinge, die ich noch verbessern muss. Ich muss auf Schotter genau so fahren können wie in Norwegen, dazu werde ich noch ein paar Läufe lang üben müssen, aber die Saison ist lang. Wenn ich beständig fahren kann, kann man nie wissen. Aber ich denke darüber nicht nach.
Frage: "Derzeit bis du in der WM-Wertung Zweiter mit nur vier Punkten Rückstand auf Grönholm. Denkst du, du kannst ihn an diesem Wochenende überholen?"
Hirvonen: "Ja, wenn er sich kurz vorher noch die Schulter bricht, könnte ich ihn vielleicht überholen! Natürlich brauche ich hier in gutes Resultat um ein paar Punkte zu holen."
Frage: "Dein letzter Lauf auf Schotter war die Rallye in Wales, und dabei bist du nicht allzu viel gefahren. Denkst du, davon hängt ab, wie schnell du hier deinen Rhythmus findest?"
Hirvonen: "Wir hatten vor dem Lauf einen ganz guten Test, es sollte also nicht allzu lang dauern. Ich brauche den guten Speed, den ich in Norwegen hatte, und ich muss auf Schotter und in den Kurven genauso mutig sein. Wir werden sehen. Vielleicht klappt das noch nicht in dieser Rallye, aber wir haben ja noch einige Läufe vor uns."
Sordo setzt auf den C4
Frage: "Daniel, wir erleben den neuen Citroën C4 WRC hier zum ersten Mal auf Schotter, wie gut wird das Auto sein?"
Daniel Sordo: "Das Auto sollte sehr gut sein, es ist einfach zu fahren und das ist wichtig."
Frage: "Nach deinem tollen zweiten Platz in Monte Carlo waren Schweden und Norwegen eher enttäuschend für dich. Hier wurdest du letztes Jahr Vierter, kannst du das in diesem Jahr toppen?"
Sordo: "Ich werde es versuchen. Monte Carlo war eine richtige Asphalt-Rallye ohne Schnee und die anderen beiden waren im Schnee, damit habe ich Probleme. Dort waren andere Piloten die Experten. Hier in Mexiko will ich ein gutes Ergebnis holen, aber es wird schwierg."
Frage: "Der Lauf hier findet in einer sehr großen Höhe statt, welche Auswirkungen hat das auf das Auto?"
Sordo: "Das Auto ist nicht besonders gut zu fahren, weil der Motor nicht viel Poer hat, aber das ist das gleiche Problem für alle Piloten."
Frage: "Citroën jagt Ford in der Herstellerwertung, wie groß ist der Druck auf dich, für das Team ein Topresultat zu holen?"
Sordo: "Der ist jetzt ein bisschen größer. Wir haben mehr Rallyes auf Schotter als auf Asphalt und es gibt ein paar sehr gute Piloten, es ist schwierig."
Frage: "Wieviel habt ihr mit dem C4 auf Schotter getestet?"
Sordo: "Das weiß ich nicht genau, ich persönlich hatte zwei Testtage."
Turbulenter Auftakt für Jari-Matti Latvala
Frage: "Jari-Matti, bei der Besichtigung und dem Shakedown lief es ja nicht gerade rund für dich?"
Jari-Matti Latvala: "Wir mussten die Besichtigung mit einem ganz normalen Straßenauto fahren, mit einem Leihwagen, dabei haben wir uns wegen scharfer Steine fünf platte Reifen zugezogen, in einem Fall sogar drei auf einmal. Es hat eine Weile gedauert, diese drei Reifen zu wechseln und deswegen konnten wir uns nur die ersten beiden Prüfungen ansehen. Gott sei dank haben wir aber noch den Aufschrieb vom letzten Jahr. Es ist nicht gerade toll, wenn man die Prüfungen ur einmal gesehen hat."
"Im Shakedown dann war zu Beginn der Strecke ein großes Loch und da wir wegen der Höhe nicht so viel Power haben, bin ich mit Vollgas drüber gefahren und wir sind auf der Nase gelandet, wobei wir das Chassis etwas beschädigt haben. Wir haben das Auto wieder hinbekommen, aber für die Rallye habe ich meine Lektion gelernt."
Frage: "Einmal bist du hier schon angetreten, allerdings in einem Gruppe-N-Auto. Wie groß wird der Unterschied sein, jetzt in einem WRC-Fahrzeug anzutreten?"
Latvala: "Es ist schon ein Unterschied, in einem WRC-Auto ist einfach alles schneller und man muss sich konzentrieren und hat keine Zeit zum Nachdenken. Aber was die Fahrtechnik angeht, da gibt es keine allzu großen Unterschieden. Was der Vorteil ist, ist dass wir gute Reifen haben. Mit dem Gruppe-N-Auto hatten wir letztes Jahr Reifenprobleme, das sollte dieses Jahr besser sein."
Frage: "Du hast in diesem Jahr mit Stobart gute Aussichten auf Erfolge - was erhofftst du dir für diese Saison?"
Latvala: "Wir haben die besten Chancen, wir haben ein schnelles Auto, jetzt hängt alles von mir selbst ab. Ich möchte mich in diesem Jahr als Fahrer verbessern, dazu versuchen wir, so viele Punkte wie möglich zu holen. Ich hoffe, dass ich gegen Ende des Jahres mit um das Podest kämpfen kann."
Frage: "Du hast in diesem Jahr schon einige sehr gute Prüfungszeiten gefahren, konntest diese aber nicht in ein gutes Ergebnis umsetzen. Wie kannst du dein erstes WRC-Podium erreichen?"
Latvala: "Ich denke, ich habe in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, das ist einer meiner Schwachpunkte. Ich muss weniger Fehler machen und es gibt einige andere Dinge, dich ich noch verbessern muss. Ich muss schnell sein und ins Ziel kommen, um einen Schritt nach vorn zu machen."
Neuer Subaru soll gleich aufs Podium fahren
Frage: "Richard, hier in Mexiko erleben wir zum ersten Mal die allerneueste Version des Subaru Impreza, was habt ihr am Auto verändert?"
Richard Taylor: "Rein optisch hat sich nicht viel verändert, nur die Motorhaube und die vordere Stoßstange. Die meisten Veränderungen verstecken sich im Inneren, da haben wir die Traktion und das Zusammenspiel mit den Reifen verbessert, durch Änderungen an den Differentialen, den Radaufhängungen und der Gewichtsverteilung. Das waren so die wesentlichen Bereiche. Wir hoffen, dass wir an diesem Wochenende den Speed für das Podium haben."
Frage: "Es ist schon eine Weile her, seit ein Subaru-Pilot zuletzt auf dem Podium stand, was erwartet ihr euch und ist ein Podestplatz an diesem Wochenende möglich?"
Taylor: "Nun, ich bin sicher, dass jeder mit einer gewissen Erwartung in eine Rallye geht. Wir müssen realistisch sein - das Auto ist neu und wir haben noch nicht allzu viel getestet, aber wir hoffen schnell genug für das Podium zu sein."
Frage: "In der Herstellerwertung hat euch Stobart überholt und hat jetzt einen Punkt mehr als ihr. Könnt ihr euch in Mexiko euren dritten Platz zurückholen?"
Taylor: "Da ist alles möglich, Petter Solberg, Chris Atkinson und Henning Solberg wollen alle um den Sieg mitfahren. Es wird an diesem Wochenende ein enger Kampf werden."
Frage: "Es schien ja wirklich knapp zu werden, die Autos rechtzeitig hier zu haben, was ist passiert?"
Taylor: "Das war nicht so aufregend wie es klingt. Wir haben die Autos bis vergangenen Freitag zu Hause behalten, weil wir bis Donnerstag in Spanien getestet hatten. Wir hatten dann etwas Probleme, sie mit dem Flugzeug hierher zu bringen und kamen 24 Stunden zu spät an. Das war aber kein Problem, und eigentlich auch ein Vorteil - dann hatten die Ingenieure weniger Zeit, um an den Autos herumzuspielen!"
Frage: "Vergangene Woche wurde verkündet, dass Pirelli ab 2008 alleiniger Reifenlieferant wird - was denkst du darüber?"
Taylor "Das ist eine sehr gute Frage. Wir haben an das Jahr 2008 noch nicht allzu viele Gedanken verschwendet. Wir müssen uns jetzt auf 13 Rallyes mit BFGoodrich konzentrieren und werden uns dann später Gedanken darüber machen. 2008 werden die Rahmenbedingungen und die Ausgangsbasis für alle Teams neu sein."

