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FIA-Rallyedirektor: Umstände des Unfalls von Craig Breen "sehr speziell"

Die Untersuchung des tödlichen Unfalls von Craig Breen läuft, doch FIA-Rallyedirektor Andrew Wheatley ist sich nicht sicher, ob es einfache Lösungen gibt

(Motorsport-Total.com) - "Die Untersuchung ist im Gange und wird fortgesetzt": Das sagte FIA-Rallyedirektor Andrew Wheatley am vergangenen Wochenende am Rande der Rallye Kroatien, dem vierten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2023, in Bezug auf den Unfall von Craig Breen, der am 13. April bei einem Test vor der Rallye tödlich verunglückte.

Titel-Bild zur News: Craig Breen

Die FIA untersucht den tödlichen Unfall von Craig Breen Zoom

Sollten sich aus der Untersuchung Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit der Rally1-Fahrzeuge ergeben, werde die FIA diese umgehend umsetzen, so Wheatley. Ob das der Fall sein wird, sei aber noch offen.

"Wir können noch nicht sagen, ob in Zukunft Maßnahmen ergriffen werden müssen", so Wheatley. "Die Umstände von Craigs Unfall sind sehr speziell und ich bin mir nicht sicher, ob es eine einfache Lösung gibt."

Tempo der Rally1-Autos ständig im Fokus

Hyundai-Motorsportchef Cyril Abiteboul hatte bei der Rallye Kroatien erklärt, Breen sei bei langsamer Fahrt von der Straße abgekommen und gegen einen Holzzaun geprallt. Ein Pfosten dieses Zauns sei durch das Seitenfenster ins Cockpit eingedrungen und habe die tödlichen Verletzungen verursacht.

Auch wenn die Geschwindigkeit der Rally1-Autos bei dem Unfall von Breen wohl keine Rolle gespielt habe, sei dies ein Punkt, den die FIA im Auge behalte, so Wheatley. "Auf jeden Fall, und es ist ein ständiges Thema, denn in der Realität nimmt die Geschwindigkeit von Jahr zu Jahr zu."

"Wir haben einen Servicepark voller talentierter Ingenieure, die jeden Teil des Autos schneller machen. Und es ist die ständige Aufgabe der FIA, sei es im Bereich der Sicherheit, der Technik oder des Sports, ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Geschwindigkeit zu finden", fügte Wheatley hinzu.

Können Testfahrten sicherer gemacht werden?

Da sich Breens Unfall nicht bei einer Rallye, sondern bei Testfahrten ereignete, werden auch die entsprechenden Sicherheitsanforderungen unter die Lupe genommen, wie Wheatley betont: "Wir haben ziemlich strenge Kontrollen für Testfahrten. Es gibt eine Reihe von Sicherheitsrichtlinien für Testfahrten, aber natürlich ist das Sicherheitsniveau bei privaten Testfahrten nicht dasselbe wie bei einer Weltmeisterschaft, die Jahre im Voraus geplant wird."

"Die Lehre aus diesem tragischen Unfall ist, dass wir verstehen müssen, was wir tun können, um aus den möglichen zehn Prozent eine Wahrscheinlichkeit von acht oder sechs Prozent zu machen", weiß auch Wheatley, dass hundertprozentige Sicherheit eine Illusion bleibt. "Ich denke, wir werden nie aufhören zu lernen, und hoffentlich können wir die Erfahrungen und Informationen nutzen, um zu verstehen, welche kleinen Änderungen wir vornehmen können."