Esapekka Lappi nach ersten Hyundai-Tests: "Mit Toyota auf Augenhöhe"

Esapekka Lappi hat seine ersten Tests mit Hyundai absolviert und kann Kritik am Handling nicht nachvollziehen - Sein erster Vergleich mit dem Toyota Yaris

(Motorsport-Total.com) - Der Wechsel von Esapekka Lappi von Toyota zu Hyundai war im Herbst eine der größten Überraschungen. Der Finne übernimmt in der WRC-Saison 2023 bei Hyundai den Platz von Ex-Weltmeister Ott Tänak, der sich schließlich für M-Sport entschieden hat.

Titel-Bild zur News: Esapekka Lappi

Esapekka Lappi hat seine ersten Tests mit Hyundai absolviert Zoom

Lappi ist in den vergangenen Jahren praktisch für alle Marken gefahren. 2017 und 2018 saß er schon in einem Toyota Yaris. 2019 bestritt er eine volle Saison für Citroen und 2020 für M-Sport Ford. Aber für 2021 gab es kein Cockpit für den Finnland-Sieger von 2017.

In der abgelaufenen Saison teilte sich Lappi mit Sebastien Ogier einen Toyota Yaris. Dreimal stand Lappi als Dritter auf dem Podest. Zu Beginn der neuen Rally1-Hybrid-Ära hatte Toyota technisch die Nase vorne, aber im Laufe der Saison 2022 holte Hyundai auf.

Der Hyundai gilt allgemein als Auto, das auf den Fahrstil von Thierry Neuville zugeschnitten ist. Lappi hat mit dem i20 N bereits rund 600 Testkilometer zurückgelegt. Zunächst testete er in Deutschland auf Asphalt und Mitte Dezember in Finnland auf Schnee und Eis.

Beim jüngsten Test war sein Hyundai etwas modifiziert. Es gab einen neuen Splitter bei der Front und einen neuen Heckflügel. Lappis erster Eindruck von seinem neuen Einsatzfahrzeug ist durchwegs positiv.

"Aus irgendeinem Grund fühlte es sich simpel zu fahren an", berichtet er der englischen Edition von 'motorsport.com'. "Wir wissen alle, dass es einige Kommentare über das Handling des Autos gegeben hat, aber ehrlich gesagt, für mich war das nicht der Fall."

"Ich hoffe, das ist bei mir auch in Zukunft der Fall. Es waren für mich sehr positive erste Kilometer. Für mich ging es darum, alles zu verstehen und die ganzen Knöpfe kennenzulernen. Aber auch, wie das Auto auf Änderungen reagiert."


Esapekka Lappi testet für Hyundai in Finnland

Lappi sieht Hyundai und Toyota auf Augenhöhe

Lappi ist momentan der einzige Fahrer, der die aktuellen Rally1-Autos von Toyota und Hyundai miteinander vergleichen kann: "Schwierig zu sagen wie groß der Unterschied ist und ob es überhaupt einen Unterschied gibt."

"Wir haben in den vergangenen sechs Monaten gesehen, dass Hyundai die Performance zu Toyota aufgeholt hat. Bei einigen Rallyes waren sie sogar besser als Toyota. Ich würde nicht sagen, dass es einen Unterschied gibt."

"Es ist aber sehr schwierig einzuschätzen, was der Unterschied ist. Im Endeffekt sind die Autos nicht so anders. Ich denke, wir werden auf einem gleichen Level starten. Ich weiß aber nicht, was Toyota beim Auto für das nächste Jahr getan hat."

Lappi ist neben Neuville der zweite Hyundai-Fahrer, der die komplette Saison bestreiten wird. Den dritten i20 N teilen sich Routinier Dani Sordo und Craig Breen, der von M-Sport kommt. Breen fuhr aber schon von 2019 bis 2021 ein Teilzeitprogramm für Hyundai.

Thierry Neuville

Der Hyundai i20 ist auf den Fahrstil von Thierry Neuville entwickelt Zoom

Die Erwartungen an Lappi sind groß, denn er muss mit Neuville gegen die Toyota-Phalanx kämpfen. Aber für den Saisonauftakt in Monte Carlo nimmt sich der Finne vorerst nichts vor, denn er muss das Auto noch besser kennenzulernen.

Er wird im Januar noch einen Test vor der ersten Rallye haben. "Ich würde gerne sagen, dass ich nicht mehr Zeit brauche, aber leider ist das nicht der Fall", seufzt Lappi. "Monte Carlo ist eine der schwierigsten Rallyes."

"Wenn man dort mit einem neuen Auto und Team an den Start geht, ist es nicht die beste Basis, um eine Siegchance zu haben. Ich denke, ich brauche noch etwas mehr Zeit und darf in den ersten Rallyes noch nicht zu viel von mir verlangen."

"Aber ich möchte natürlich konkurrenzfähig sein. Ich werde so hart wie möglich arbeiten. In vielen Situationen wird es auf unterschiedlichen Untergründen bestimmt Überraschungen beim Handling des Autos geben. Das kann man wohl nicht an einem Testtag im Januar simulieren."

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