Die Stimmen zum Samstag in Finnland

(Motorsport-Total.com) - Spitzenreiter Sébastien Loeb und der Gesamtzweite Mikko Hirvonen lieferten sich heute ein Katz- und Mausspiel. Jedes Mal, wenn Hirvonen seinen Rückstand auf den Citroën-Piloten verkürzen konnte, konterte der in der nächsten Prüfung und baute seine Führung wieder leicht aus. Nach dem zweiten Tag trennen sie 18,2 Sekunden. Hirvonens Teamkollege Jari-Matti Latvala ist heute als Re-Starter wieder dabei gewesen und holte drei Bestzeiten.

© McKlein/Citroen

Sébastien Loeb hatte einen weiteren starken Tag in Finnland

Bei Subaru konnte sich Chris Atkinson von Platz sieben bis auf Rang drei verbessern, allerdings hat Citroën-Pilot Daniel Sordo nur eine Sekunde Rückstand. Stobart-Pilot Henning Solberg hat im Kampf um Platz drei etwas an Boden verloren, sein Teamkollege Gigi Galli schied in der 16. Wertungsprüfung nach einem Überschlag aus dem Fight ums Podium aus. Er kann auch morgen nicht mehr antreten. An derselben Stelle war die Rallye auch für Suzuki-Pilot Per-Gunnar Andersson beendet. Er und Co-Pilot Jonas Andersson zogen sich bei ihrem Überschlag Prellungen zu. Teamkollege Toni Gardemeister beendete den Tag als Achter. Hier finden Sie sie die Stimmen der Beteiligten zum zweiten Tag in Finnland:#w1#

CITROEN

Sébastien Loeb, Führender: "Ich bin es hier leider schon so gewohnt, nicht an der Spitze zu liegen, dass ich es vorgezogen habe, die Führung zu verteidigen. Das hat sich als gute Entscheidung herausgestellt, obwohl ich heute vom Start bis ins Ziel wieder richtig pushen musste. Die Pisten waren stellenweise feucht und haben guten Grip geboten. Das hat auch für Chancengleichheit gesorgt und wir konnten Vollgas geben. Auf den trockeneren Abschnitten lag aber loser Schotter und das war ein Nachteil, weil wir dort selbst Zeit verloren haben und gleichzeitig eine Linie für die anderen gezogen haben. Ich denke aber, dass wir mit dem Problem ganz gut umgegangen sind und wir konnten unseren Vorsprung von 14,4 auf 18,2 Sekunden ausbauen."

"Auf über 160 Kilometern, mit Vollgas zwischen den Bäumen hindurch, 3,6 Sekunden dazu zu gewinnen, war nicht einfach, aber eine fantastische Leistung. Es war so eng, dass ich die Vorstellung, dass ich gewinnen oder ein Top-Resultat holen könnte, das mich in der Weltmeisterschaft wieder nach vorn bringt, einfach aus meinem Kopf gestrichen habe. Ich habe mich nur darauf konzentriert, keine Fehler zu machen und meinen Vorsprung zu halten. Das ist uns gelungen und der Speed unseres C4 WRC wird morgen eine unserer Trumpfkarten sein. Auch wenn es lieber extrem vorsichtig angehe..."

Daniel Sordo, Vierter: "Ich hatte volles Vertrauen in mein Auto, aber ich wollte in den neuen Prüfungen nicht zu viel riskieren. Ich habe mich dazu entschieden, Platz vier und damit viele Punkte für die Herstellerwertung zu sichern. Ich habe immer noch einen Tag, um zu versuchen, auf's Podium zu springen."

FORD

Mikko Hirvonen, Zweiter: "Was für ein Wahnsinnstag! Das hat so Spaß gemacht und der Speed war einfach verrückt. Ich habe überall Vollgas gegeben, bin große Risiken eingegangen und die Pace war heute schneller als im vergangenen Jahr. In einer Prüfung habe ich vergangenes Jahr einen Rekord hingelegt. Heute Morgen war ich dort zehn Sekunden schneller und in der zweiten Durchfahrt noch einmal sieben Sekunden schneller - und ich war noch nicht einmal der Schnellste! Ich bin Loeb Linien hinterhergefahren und konnte sehen, dass auch er am Limit war. Es ist ein fantastischer und sehr intensiver Fight."

"Jede Sekunde, die ich gut gemacht habe, hat er mir in der nächsten Prüfung wieder abgenommen. Auf den morgigen schnellen Pisten kann viel passieren, aber nur durch Fahren werde ich so viel Zeit nur schwer aufholen können. Entweder brauche ich Glück oder er braucht Pech. Ein Franzose in Finnland auf dem Treppchen wäre nicht so gut, ich muss versuchen, das zu verhindern."

© Ford

Jari-Matti Latvala holte sich mit Bestzeiten sein Selbstbewusstsein zurück Zoom

Jari-Matti Latvala, 42. nach Re-Start: "Heute Morgen war es schwierig und ich habe mich nach dem gestrigen Unfall auch nicht besonders wohl gefühlt. In der ersten Prüfung heute bin ich weit nach außen gekommen und im Graben hängengeblieben, aber danach lief es besser und ich habe mein Selbstvertrauen zurückgewonnen. Ich bin schnell gefahren, aber auf eine sichere Art schnell und das Fahren beginnt, mir wieder Spaß zu machen. Wenn ich in der Lage wäre, um etwas zu kämpfen, könnte ich es nun, während sich heute Morgen gar nichts gut angefühlt hat."

Malcolm Wilson, Teamchef: "Jari-Matti hat die Gelegenheit genutzt, Bestzeiten zu holen und somit sein Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Das ist gut für die nächste Rallye. Mikko hat den ganzen Tag über 100 Prozent gegeben, aber leider konnte er auf Loeb keine Zeit gut machen. Aber noch ist es nicht vorbei und morgen erwartet uns noch einmal ein aufregender Tag."

SUBARU

© xpb.cc

Chris Atkinson arbeitete sich mit guten Zeiten vor bis auf Rang drei Zoom

Chris Atkinson, Dritter: "Es war ein guter Tag und wenn man sich den Fight um Platz drei anschaut, dann hatten wir genau die richtige Pace. Wir hatten keine Probleme, wir pushen immer noch und es war wirklich gut für uns, dass wir die Zeit aufholen und Dritte werden konnten. Es ist gut für das Team, dass wir da sind, wo wir sind und ein paar gute Zeiten fahren konnten. Die zwei Jungs vor mir sind wirklich klasse und fahren in ihrer eigenen Liga, aber wir werden morgen noch einmal alles geben, damit wir da bleiben, wo wir sind. Dani ist auf den Pisten, die er kennt, schnell und wir scheinen in den neuen Prüfungen aufzuholen, deshalb wird es nicht einfach."

Petter Solberg, Sechster: "Das Auto war heute zwischenzeitlich ganz gut, aber dann schien ich das Feeling wieder zu verlieren. Die Balance war nicht so schlecht, aber es gab Momente, in denen ich das Gefühl hatte, dass ich einfach nicht pushen kann. Das ist frustrierend, aber ich fahre so schnell, wie ich kann. Ich versuche es wirklich! Heute lag viel loser Schotter auf den Pisten, morgen wird es auch so sein. Deshalb müssen wir einfach abwarten."

David Richards, Teamchef: "Wir haben heute auf diesen schnellen Pisten mit dem weichen Schotter definitive einen Schritt nach vorn gemacht. Dass Chris bis auf Platz drei geklettert ist, ist beeindruckend. Wir lernen mit dem neuen Auto immer dazu und der heutige Tag hat ganz klar gezeigt, dass Ergebnisse irgendwann folgen werden."

STOBART

Henning Solberg, Fünfter: "Es war ein schwieriger Tag. Ich fahre aggressiv und in den schnellen Sektionen sind meine Zeiten wirklich gut und das Auto fühlt sich gut an. Aber auf den engen Pisten habe ich Probleme und finde keinen guten Rhythmus. Das Gefühl ist nicht so wie gestern. Ich dachte eigentlich, dass mir die neuen Prüfungen heute entgegenkommen, aber das war nicht der Fall. Wir hatten ein paar Schrecksekunden, vor allem in der Kurve, in der Gigi abgeflogen ist, deshalb bin ich in dieser sehr schwierigen aber auch sehr schnellen Prüfung vom Gas gegangen. Der Plan für morgen ist, das Auto sicher ins Ziel zu bringen. Wir können immer noch einige Punkte holen."

Matthew Wilson, Neunter: "Alles in allem bin ich froh, diesen harten Tag ohne größere Dramen überlebt zu haben. Die letzte Prüfung war vielleicht meine beste und ich konnte auch ein paar von den finnischen Jungs schlagen. Bei dieser Rallye ist es gut, wenn die Bedingungen konstant sind, aber das war heute nicht der Fall. Deshalb bin ich happy, dass ich ohne Probleme durchgekommen bin."

Gigi Galli, Ausfall: "Die Rallye ist für mich mit einer bitteren Enttäuschung zu Ende gegangen. Ich habe nur versucht, meine Position gegen Daniel Sordo zu verteidigen und der Unfall ist in einer tückischen Linkskurve passiert. Mein Aufschrieb hat nicht ganz gepasst und es hat damit geendet, dass ich in den Graben gerutscht bin. Das Auto hat sich dann mit hoher Geschwindigkeit überschlagen und ist in die Bäume geflogen. Das Auto ist schwer beschädigt und es war offensichtlich eine Kurve, die es in sich hatte, denn an der selben Stelle sind noch zwei andere Autos abgeflogen. Wir hatten einen guten Rhythmus, einen vernünftigen Speed und ein gutes Gefühl für das Auto. Deshalb denke ich nicht, dass ich dort zu sehr gepusht habe."

SUZUKI

Toni Gardemeister, Achter: "Mein Arm hat mir heute manchmal ein bisschen weh getan, aber ansonsten war es ein guter Tag. Die Prüfungen haben mir Spaß gemacht, wie immer bei dieser Rallye. Ich wollte kein Risiko eingehen, da ich und das Team die Punkte brauchen - und das ist auch das Ziel für morgen. Aber Matthew Wilson war nicht weit hinter mir und ich musste sicherstellen, dass er mich nicht überholt."

Per-Gunnar Andersson, Ausfall: "Es hat mich in der Kakaristo-Prüfung in einer sehr schwierigen Linkskurve erwischt - da hatte vor mir schon ein anderes Auto einen Unfall. Das Auto ist von der Strecke ab- und in einen Baum geflogen. Glücklicherweise wurden weder Jonas noch ich ernsthaft verletzt, aber wir fühlen uns nach dem Einschlag immer noch ganz steif. Es tut mir für alle im Team sehr leid. Das Auto ist wirklich sehr gut gelaufen, wir hatten keinerlei Probleme und die Pace war gut. Wir wollten hier Punkte holen, aber so ist es eben manchmal im Sport."