• 29.04.2007 13:35

  • von Britta Weddige

Die nächste Herausforderung für den C4 WRC

Die Rallye Argentinien ist weiteres Neuland für den neuen Citroën und stellt das Team vor neue Aufgaben

(Motorsport-Total.com) - Argentinien gehört nicht nur wegen der begeisterten Fans, wegen der einmaligen atmosphäre in den kleinen Städten und wegen des überall gegenwärtigen Grillgeruchs zu den Lieblingsläufen der meisten WRC-Piloten. Der Lauf selbst wird auch als die größte Herausforderung des Jahres betrachtet.

Titel-Bild zur News: Daniel Sordo

Für den C4 WRC stehen in Argentinien neue Herausforderungen an

Die Rallye bietet von allem etwas, schnelle Sprünge, langsamere, technisch anspruchsvollere Abschnitte und einige spektakulär-schnelle Teile. Die regionale Besonderheit sind allerdings die vielen Wasserläufe, die die Piloten überqueren müssen. Und die können vor allem nach argentinischem Herbstregen zu einer großen Herausforderung werden.#w1#

Deshalb mahnt auch Citroën-Technikchef Xavier Mestelan-Pinon vor dem Start zur nötigen Vorsicht. "Unsere Tests vor dem Lauf sind gut gelaufen", sagte er. "Trotzdem kann man mit nichts den richtigen Lauf ersetzen. Wir haben keine Ahnung, wie sich der neue C4 WRC in den Wasserläufen verhält. Wir müssen auch abwarten, wie er sich in den raueren Abschnitten fahren lässt, das ist ein Untergrund, auf dem man leicht Probleme bekommen kann. Es wird auch interessant sein zu sehen, wie er sich auf weicherem Boden verhält."

Gute Erinnerungen an die Vergangenheit

Bisher lief es für Citroën in den Tälern von Punilla, Calamuchita und Traslasierra aber immer recht gut. Dreimal in Folge konnten die Franzosen den südamerikanischen Lauf gewinnen. Sébastien Loeb hat in dieser Saison außerdem schon die Rallye Mexiko für sich entschieden und führt die Fahrerwertung in der Weltmeisterschaft an.

"Die Zuschauer sind extrem begeistert und wir bekommen dort immer richtig leckeres Fleisch zu essen!" Sébastien Loeb

"Es ist eine großartige Rallye", sagte Loeb über Argentinien. "Die Prüfungen sind echte Herausforderungen, die Zuschauer sind extrem begeistert und wir bekommen dort immer richtig leckeres Fleisch zu essen! Der C4 WRC hat gezeigt, dass er auf staubigen Pisten konkurrenzfähig ist, aber wir haben auch gesehen, dass wir wirklich Druck machen müssen, um davon zu ziehen. Wenn du um Sekunden kämpfst, kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Ich bin optimistisch, aber ich denke, dass es recht eng werden wird."

Teamkollege Daniel Sordo wird zum dritten Mal in Argentinien antreten, sein Co-Pilot Marc Marti - der seinen 100. WRC-Lauf bestreiten wird - bringt aber schon wesentlich mehr Erfahrung mit. "Das ist eine sehr abwechslungsreiche Rallye", sagte Sordo. "Meine ersten beiden Besuche hier haben mit viel Spaß gemacht, aber ich muss noch sehr viel lernen. Ich werde mein Bestes geben, um ein weiteres Top-Resultat für Citroën zu holen."

Fréquelin vorsichtig optimistisch

Teamchef Guy Fréquelin hat schmerzlich-schöne Erinnerungen an Argentinien. Seinen Sieg 1981 konnte er nicht unbeschwert genießen, weil er sich dabei eine schmerzhafte Nackenverletzung zugezogen hatte. Die Siege von Carlos Sainz und Loeb haben dies aber inzwischen wieder wettgemacht.

"Argentinien ist eines der Highlights im Jahr", sagte Fréquelin. "Die Landschaft, die tollen, fachkundigen Zuschauer und die vielen unterschiedlichen Prüfungen machen den Lauf zu einem besonderen Event. Klassische Prüfungen wie 'Giulio Césare' und 'El Cóndor' sind allerdings auch große Herausforderungen. Deshalb bin ich vor dem Start lieber vorsichtig. Wir haben die Chance zu gewinnen, aber ich erwarte nicht, dass es leicht wird."