• 09.06.2009 14:12

  • von Britta Weddige

Die B-Teams: Bereit für den Härtetest

Die Rallye Griechenland gilt als wahrer Knochenbrecher: Bei Stobart, Munchi's und den Citroën-Junioren beginnt wieder der Kampf um die Punkteränge

(Motorsport-Total.com) - Nach der ersten Saisonhälfte zieht man bei der B-Mannschaft von Ford, Stobart, eine zufriedene Zwischenbilanz: Insgesamt 44 Punkte hat das Team schon auf seinem Konto, damit ist Stobart ungefährdeter Dritter der Markenwertung. Henning Solberg liegt in der Fahrerwertung auf Rang vier, sein junger Teamkollege Matthew Wilson ist Siebter. Am kommenden Wochenende soll das Punktekonto bei der Rallye Griechenland weiter ausgebaut werden.

Titel-Bild zur News: Henning Solberg

Henning Solberg hatte in Griechenland schon einmal die Chance aufs Podium

Stobart-Pilot Henning Solberg konnte in Griechenland schon zweimal den fünften Platz holen. Im vergangenen Jahr hatte er sogar das Podium in Reichweite. Am letzten Tag wurde der Norweger jedoch von einem Elektrikproblem zurückgeworfen. Teamkollege Wilson wurde im vergangenen Jahr Sechster. Da er und sein Co-Pilot Scott Martin zu den fittestens Crews im WRC-Feld gehören, sollten sie besonders gerüstet sein für die Hitzeschlacht unter der Akropolis.#w1#

"Ich mag harte Rallyes generell und Griechenland bildet da keine Ausnahme", sagte Solberg. "Es ist immer eine große Herausforderung und eine der härtesten Rallyes des Jahres. Aber dieses Mal freue ich mich schon richtig drauf. Wir haben auf Sardinien einige erfolgreiche Änderungen am Auto vorgenommen. Jetzt ist das Auto wirklich klasse: Ich habe ein viel besseres Feeling und bin mir sicher, eine schnelle Pace fahren zu können. Am letzten Sardinien-Tag sind wir sogar Bestzeiten gefahren, obwohl Sébastien Loeb und Petter noch gefightet haben. Ich möchte in der zweiten Saisonhälfte wirklich eine starke Performance zeigen."

"Ich denke, dass der Reifenabrieb das große Thema sein wird." Matthew Wilson

Die Route in Griechenland wurde im Vergleich zu den Vorjahren umfangreich geändert. "Damit ist es für alle eine neue Herausforderung", sagte Stobart-Youngster Wilson. "Es wird wieder sehr heiß werden, aber wir sind darauf vorbereitet. Deshalb sollte es kein allzu großes Problem für uns werden. Ich denke, dass der Reifenabrieb das große Thema sein wird. Die Pisten in Griechenland sind sehr rau und wir wissen noch nicht, wie heftig die neuen Abschnitte werden. Ich hoffe, dass ich auf meinen sechsten Platz aus dem Vorjahr aufbauen kann."

Munchi's: Chancengleichheit für Villagra

Das Munchi's-Team hatte ebenfalls einen guten Start in die Saison und konnte bei den ersten drei Rallyes, bei denen man antrat, in die Punkte fahren. Beim Heimlauf in Argentinien gelang Federico Villagra mit Rang vier sogar sein bisher bestes WRC-Ergebnis. Doch zuletzt auf Sardinien musste der Argentinier vorzeitig aufgeben, weil er technische Probleme hatte und sein Co-Pilot Jorge Perez Companc zu krank war. In Griechenland ist Companc aus geschäftlichen Gründen ganz verhindert. Villagras Co-Pilot wird deshalb erneut José Diaz sein.

"Die Hitze macht alles natürlich noch etwas schwerer, aber das gehört bei diesem Klassiker einfach dazu." Federico Villagra

"Ich mag die harten Bedingungen bei dieser Rallye", sagte Villagra. "Und ich sollte in diesem Jahr mehr Chancengleichheit haben, da sich wegen der neuen Prüfungen alle einen neuen Aufschrieb machen müssen. In Griechenland lief es für mich bisher immer gut und ich mag diese Herausforderung. Wir sollten auch ein gutes Setup haben. Die Hitze macht alles natürlich noch etwas schwerer, aber das gehört bei diesem Klassiker einfach dazu. Glücklicherweise war nach Sardinien nur eine kurze Pause. Damit ist es einfacher für mich, gleich vom Start weg die richtige Pace zu finden."

Citroën-Junioren: Mehr als nur einer soll ankommen

Bei den Citroën-Junioren geht wieder das Trio Conrad Rautenbach, Evgeny Novikov und Sébastien Ogier an den Start. Rautenbach und Novikov sind erneut für Herstellerpunkte nominiert. "Wir haben intensiv an unseren Autos gearbeitet, um für die Herausforderungen dieser Rallye gerüstet zu sein", sagte Teamchef Benoit Nogier. "Es gibt einige neue Prüfungen, aber wir haben gehlrt, dass diese Pisten sehr rau sein sollen. Wir werden die Lektionen, die wir in Argentinien und auf Sardinien gelernt haben, umsetzen. Bei beiden Rallyes hatten wir mechanische Probleme. Unser Hauptziel ist weiter, die Rallyes zu beenden. Das gilt auch für Griechenland. Auf Sardinien hatten wir nur ein Auto im Ziel, in Griechenland muss das besser laufen."

"Unser Hauptziel ist weiter, die Rallyes zu beenden." Benoit Nogier

Rautenbach geht bereits zum fünften Mal in Griechenland an den Start, zum zweiten Mal in einem C4 WRC. "Wir haben auf Sardinien dank der Hitze und der tückischen Pisten viel gelernt", sagte er. Ich denke, dass wir jetzt sehr gut vorbereitet sind. Ich kann es kaum erwarten, dass die Rallye anfängt und wir zeigen können, welche Fortschritte wir gemacht haben."

Teamkollege Novikov hatte auf Sardinien mit Platz fünf seine ersten WRC-Punkte eingefahren. In Griechenland will der Russe diesen Aufwärtstrend fortsetzen: "Wir wollen in diesem Jahr vor allem dazulernen und gleichzeitig zeigen, dass wir in der Lage sind, gute Leistungen zu bringen. In Griechenland will ich eine ähnlich schnelle Pace fahren wie auf Sardinien." Der Dritte im Bunde, Ogier, wird mit einem 2008er-C4 fahren. "Mein Plan ist, so konstant wie möglich zu fahren, damit ich es bis ins Ziel schaffe", sagte der Franzose. "Die Bedingungen werden wahrscheinlich noch heftiger sein als auf Sardinien. Man muss in der Recce und in der Rallye selbst sehr vorsichtig und konzentriert ans Werk gehen."