• 19.08.2007 18:05

  • von Fabian Hust

Deutschland bangt um den Platz im Rallye-WM-Kalender

Die Rallye Deutschland war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg und Publikumsmagnet, den Platz im WM-Kalender 2008 hat man dennoch nicht sicher

(Motorsport-Total.com) - Den knapp 210.000 begeisterten Rallye-Zuschauern aus mehr als einem Dutzend Ländern wurde nicht nur auf den Klassiker-Prüfungen in den Weinbergen und auf dem Truppenübungsplatz Baumholder bei der Rallye Deutschland spannender Rallye-Sport geboten.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb bei der Siegerehrung? Vielleicht das letzte Mal?

Mit dem "Circus Maximus", einer spektakulären Wertungsprüfung in der Trierer Innenstadt rund um die Porta Nigra, feierte auch ein neues Konzept Premiere: "Das ist eine unglaublich tolle Prüfung für Fahrer und für Fans, und eine anspruchsvolle Strecke dazu", sagte Subaru-Pilot Petter Solberg im Ziel der Prüfung.#w1#

ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk zog nach der Veranstaltung ein positives Fazit: "Die 'ADAC' Rallye Deutschland 2007 war insgesamt gesehen wieder eine gelungene WM-Rallye. Das Wetter spielte mit, und auch der gesamte Ablauf war Top. Erfreulich auch, dass wir mehr Zuschauer verzeichnen konnten. Es kam, dank unseres Verkehrsleitsystems, zu keinen größeren Staus."

"Sportlich betrachtet, war unser WM-Lauf wieder eine Demonstration für den Rallyesport", so Tomczyk weiter. "Es wurde drei Tage lang um den Sieg gekämpft. Die Duelle an der Spitze begeisterten die Fans, sie alle erlebten Spannung bis zum letzten Meter."

Unabhängig dieser positiven Worte und Eindrücke muss Deutschland um seinen Platz im WM-Kalender 2008 bangen, wo man zumindest in der vorläufigen Ausgabe einen Platz hat. Der ADAC steht in der Kritik, weil es keine TV-Übertragung gab. Die Zuschauer waren zum Teil unzufrieden, weil sie zu weit weg vom Geschehen waren oder falsche Streckenbeschreibung ausgehändigt bekamen.

Dem 'ADAC' wird vorgeworfen, eine Fernsehübertragung durch die 'RTL'-Gruppe abgelehnt zu haben. Angeblich sei dies aus organisatorischen Gründen nicht machbar. Laut 'auto, motor und sport' planten die Kölner drei Mal eine je halbstündige Übertragung beim 'n-tv' und am Sonntag eine zweistündige Live-Sendung der spektakulären "Circus Maximus"-Prüfung.

Da das Angebot von 'RTL' erst im Mai kam und man die Organisation nicht umstellen konnte, da man dieses bis Ende Januar beim Automobilweltverband FIA eingereicht werden musste, gab es keine Live-Übertragung, nur die jeweils halbstündigen Aufzeichnungen bei 'Eurosport' am späten Abend zu sehen.

Der britische TV-Rechteinhaber 'International Sportworld Communicators ISC' erklärte über einen Sprecher, dass der ADAC "noch viel lernen" und erkennen müsse, "wie wichtig in unserem medialen Zeitalter eine TV-Übertragung ist".

'ISC' muss sich jedoch auch an die eigene Nase fassen. Die Aussage, dass die TV-Übertragung "in unserem medialen Zeitalter" wichtig sei, ist fast schon paradox, knebelt man doch Webseiten bei der Akkreditierung mit lächerlichen Vorgaben, zum Beispiel die Vorschrift, maximal einen Artikel mit maximal 1.000 Wörtern pro Tag zu veröffentlichen.

Der ADAC äußerte sich zudem negativ darüber, dass es schwierig sei, Sponsoren zu finden, die die Rallye Deutschland finanzieren. Verhandlungen mit dem österreichischen Mineralölhersteller 'OMV' über eine Vertragsverlängerung scheiterten.

"Das OMV-Angebot, 2007 wie in den letzten drei Jahren wieder das bei den Zuschauern beliebte kostenlose Info-Magazin aktuell an allen Rallye-Tagen an der Strecke verteilen zu lassen, schmetterte der ADAC ab", schreibt 'ams'.

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