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Aaltonen stellt MINI ein gutes Zeugnis aus
Altmeister Rauno Aaltonen besuchte das MINI-WRC-Team bei der Rallye Finnland und wertet den Auftritt von Dani Sordo und Kris Meeke als Erfolg
(Motorsport-Total.com) - Das MINI-WRC-Team hatte bei der Rallye Finnland einen prominenten Besucher: Rauno Aaltonen. Der heute 73 Jahre alte Finne fuhr in den 1960er-Jahren mit MINI große Erfolge ein, unter anderem wurde er Europameister und gewann die Rallye Monte Carlo. Nun hat er sich ein Bild davon gemacht, wie sich die neue Generation des MINI WRC und seine Nachfolger Dani Sordo und Kris Meeke so schlagen.

© MINI/BMW AG
Rauno Aaltonen hat das MINI-WRC-Team in Finnland genau beobachtet
Sordo und Meeke fehlte in Finnland nicht viel auf die Zeiten der Top-Piloten, und sie lagen auf guten Top-10-Platzierungen. Doch kurz vor dem Ziel am letzten Tag mussten beide Fahrzeuge aus dem Wettbewerb genommen werden, da sich Staub in der Kühlung gesammelt hatte und mögliche Motorschäden drohten. Trotz dieses vorzeitigen Aus wertet Aaltonen den Auftritt des MINI-WRC-Teams in Finnland als Erfolg.
"Die Rallye Finnland ist einmalig in der Welt, weil man hier fast so viel fliegt, wie man fährt. Man bräuchte eigentlich einen Pilotenschein", sagt Aaltonen schmunzelnd. Deshalb hätten er und seine Landsleute auch den Beinamen "fliegende Finnen": "Diese besondere Art des Fahrens zu beherrschen, ist derart schwer, dass einige Rallyeweltmeister in Finnland gar nicht starten wollten. Auch wir Finnen brauchen locker zehn Jahre für perfekte Leistungen unseren Pisten. Wenn man das weiß, waren die Leistungen von Dani, Kris und dem MINI-WRC-Team sehr gut. Nächstes Jahr sind alle einen großen Schritt weiter."

© xpb.cc
Dani Sordo war fast so schnell wie die "fliegenden Finnen" Zoom
Dass es zum Ausfall beider Fahrzeuge kurz vor dem Ziel kam, kann Aaltonen einfach erklären: "Auf der 'Leustu'-Prüfung gab es ein Teilstück, das mit grobem Geröll prepariert war. Beim zweiten Einsatz auf dieser Special Stage waren die Spurrillen unerwartet tief. Vielleicht haben einige Fahrzeuge dort kleine Sandhügel verursacht oder Dani und Kris zufällig an diesem besonderen Teil der Strecke gebremst. Der Wagen tauchte in das Geröll ein und der Spoiler hat Steine, Sand und groben Staub wie ein Schneepflug eingesammelt. All das gelangte zu den Lufteinlässen des Kühlers und Motor."
Ein so spezieller Belag sollte bei einer Prüfung in Finnland nicht eingesetzt werden, das passe eher zu einer Rallye wie der Safari-Rallye in Afrika. "Man stellt das Fahrwerk und den Spoiler so ein, dass beides zu den Bedingungen vor Ort passt, aber diesen groben Belag erwartet man nicht in Jyväskylä. Das konnte niemand vorhersehen", betont Aaltonen. Es war zwar bekannt, dass sich Staub und Schmutz im Motorraum fangen, doch als Team müsse man bei der Vorbereitung Kompromisse eingehen: "Soll man hoch springen und knallhart alle Steine treffen, um zu gewinnen, oder die Sache etwas vorsichtiger angehen? Alle im Team haben einen guten Job gemacht. Das ist Rallyesport - da braucht man Glück. Mal mehr, mal weniger."
Alles in allem erziele das Team, mit dem MINI John Cooper Works WRC schon viel versprechende Ergebnisse. Doch nun wartet nach der schwierigen Finnland-Rallye in Deutschland eine ganz neue Herausforderung: "Bei der Rallye Deutschland werden das Drehmoment des Motors und das Fahrwerk des Wagens wichtig", weiß Aaltonen. "Die engen Gassen zwischen den Weinstöcken erlauben kein flüssiges Fahren wie Finnland, sondern extreme Präzision in Sachen Fahrzeugbeherrschung und Superbeschleunigung, also Traktion und Leistung. Daran wird das Team jetzt arbeiten."
Ein gutes Zeugnis stellt Aaltonen nicht nur dem Auto, sondern auch den Crews aus. Mit der Zeit würden auch sie dazu beitragen, dass vordere Platzierungen möglich sind: "Beide Fahrerduos sind gut. Sie arbeiten intelligent und realistisch. In Finnland fehlte in Teilen die Kenntnis über die Besonderheiten der Strecke, die sich die Konkurrenz schon über viele Jahre angeeignet hat. Alles also eine Frage der Zeit." Bis das MINI-WRC-Team eine Rallye gewinnen kann, dauere es allerdings noch eine Weile. In diesem Jahr sei das unmöglich, doch im nächsten Jahr könne das Team schon genug Erfahrung mit dem Auto haben.

