• 04.02.2010 20:39

  • von Britta Weddige

1,6-Liter-Turbomotor so gut wie beschlossen

Zwar steht die endgültige Entscheidung des FIA-Weltrats erst im März an, doch FIA und Hersteller wollen den Weg für 1,6-Liter-Turbomotoren nun frei machen

(Motorsport-Total.com) - Die künftige Generation der World Rally Cars wird ab 2011 wohl mit 1,6-Liter-Turbomotoren an den Start gehen. Zwar obliegt die endgütlige Entscheidung dem FIA-Weltrat, der sich bei seinem Treffen im März mit diesem Thema beschäftigen wird. Doch es deutet sich an, dass sich FIA und Hersteller nun auf die 1,6-Liter-Turbo-Lösung geeinigt haben. Damit würde der so genannte "Weltmotor", der für verschiedene Rennserien konzipiert wird, auch in der WRC eingesetzt.

Titel-Bild zur News: FIA-Logo

Endlich: Im März könnte die FIA eine Entscheidung in Sachen Motor treffen

Zwar betont FIA-Präsident Jean Todt, dass es noch keine formale Einigung gibt, doch er bestätigt, dass die Entscheidung "sehr bald" fallen werde. "Das nächste Treffen im FIA-Weltrat findet im März statt und das wäre die richtige Zeit, Entscheidungen zu treffen und etwas zu verkünden", wird Todt von 'Autosport' zitiert.#w1#

Die Motorenfrage ist eines der großen Probleme bei der Weichenstellung für die WRC-Zukunft. Denn solange niemand weiß, welche Triebwerke ab der kommenden Saison zum Einsatz kommen sollen, stockt auch die Entwicklung und neue Hersteller zögern noch, bevor sie sich für einen Einstieg entscheiden. Die bisherigen WRC-Hersteller Ford und Citroën behelfen sich solange anderweitig: Ford testet den neuen Fiesta mit einem S2000-Motor, Citroën setzt im DS3 derzeit noch einen C4-WRC-Motor ein.

"Verstehen Sie, wie frustriert die FIA und der Promoter sind, weil wir nur zwei Werksteams haben?" Jean Todt

"Verstehen Sie, wie frustriert die FIA und der Promoter sind, weil wir nur zwei Werksteams haben? Ich glaube, die Leute hätten liber fünf als zwei Teams und das wollen wir jetzt angehen", so Todt. Deshalb drängt auch er darauf, dass in Sachen Motor endlich eine Entscheidung fällt.

Citroën-Sportchef Olivier Quesnel geht nach dem Treffen der Arbeitsgruppe davon aus, dass der Umstieg von 2,0- auf 1,6-Liter-Motoren beschlossene Sache ist. "Ich bin jetzt sehr zuversichtlich", sagt der Franzose. "Wir hatten eine Sitzung und so wie ich es verstehe, wird der 1,6-Liter-Turbomotor auf den Weg gebracht. Und wir werden hoffentlich bald gute Neuigkeiten haben."

Citroën hat auf alle Fälle schon damit begonnen, einen entsprechenden Motor zu entwickeln. Quesnel hofft, dass der DS3 im Sommer mit dem neuen Aggregat bestückt werden kann: "Es hängt davon ab, wie genau das Reglement aussieht. Seit dem Meeting wissen wir jetzt, dass es ein 1,6-Liter-Turbo sein wird. Ich hoffe, dass spätestens im September alles okay ist."

Auch bei Ford hat man schon mit der Arbeit begonnen, obwohl man nicht genau wusste, wie sich die Motorenfrage lösen wird. "Wir haben Studien und Evaluierungen durchgeführt", bestätigt M-Sport-Chef Malcolm Wilson. "Wir mussten das tun, sonst wäre uns bis nächsten Januar die Zeit ausgegangen. Unser Ziel ist, den Motor im September einzusetzen."