15.000 Fans würdigen McRae

(Motorsport-Total.com) - Rund 15.000 Fans waren am Wochenende ins schottische Lanark gekommen, um Rallyestar Colin McRae und seinem Sohn Johnny die letzte Ehre zu erweisen. Aus aller Welt waren sie zur öffentlichen Gedenkfeier in McRaes Heimatstadt angereist, unter anderem aus Schweden, Spanien, den USA und Kanada. Schon Stunden vor Beginn der Trauerfeier füllte sich die Hauptstraße mit tausenden Menschen.

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Rund 15.000 Fans aus aller Welt erwiesen Colin McRae in Lanark die letzte Ehre

Das Stimmengewirr verstummte, als ein einsamer Dudelsackspieler "The Flower of Scotland" anstimmte - 15.000 Fans gedachten ihrem Idol schweigend und mit Tränen in den Augen. Danach begann in der St. Nicholas Church der Trauergottesdienst. McRaes Witwe Alison lächelte den vielen Menschen traurig zu, als sie mit Tochter Hollie die Kirche betrat. Sie wurden begleitet von McRaes Eltern Jimmy und Margret. An dem Gottesdienst nahmen neben der Familie auch Prodrive-Chef David Richards, Formel-1-Weltmeister Damon Hill, McRaes Vorbild Ari Vatanen und McRaes Co-Pilot Nicky Grist.#w1#

Der Gottesdienst wurde auf Großbildleinwände draußen auf der Hauptstraße von Lanark übertragen. Die Menschen auf der Straße wurden eingeladen, mit zu singen und mit zu beten. Pastorin Alison Meikle eröffnete die Trauerfeier mit McRaes Motto: "Wir sind hier, um eine gute Zeit zu haben, aber nicht, um eine lange Zeit zu haben." Draußen wischten sich die Fans in diesem Moment die Tränen aus den Augen.

Während der Feier gab es Trauerreden von McRaes Wegbegleitern und einen Film, der sowohl Bilder von McRaes Rennsportkarriere als auch private Bilder der Familie zeigte. Unterlegt war der Film mit dem Song "Chasing Cars" von Snow Patrol.

Einer der Trauerredner war Ari Vatanen. Er war McRaes langjähriges Vorbild im Rallyesport und dann nicht nur Teamkollege, sondern auch Freund. "Ganz Schottland ist stolz auf seinen 'eigenen Jungen', Colin", so Vatanen. Er schilderte sein ersten Treffen mit dem jungen McRae. Damals hatten die beiden zusammen einen Test gefahren, der war nach einem Überschlag einen Abhang hinunter aber schnell beendet. "Wenn Colin und ich uns ein Auto teilten, war ein Desaster vorprogrammiert. Vor allem unser Fahrstil hat uns zu Seelenverwandten gemacht. Wir waren uns sehr ähnlich."

Auch David Richards, der frühere Chef von McRae bei Subaru, würdigte den Star in seiner Rede. "Jeder hier wird seine eigenen, speziellen Erinnerungen an Colin haben", so Richards. "Er war in fast jeder Meisterschaft, in der erst antrat, der jüngste Champion." Nachdem seine beiden Kinder Hollie und Johnny geboren waren, sei er zwar reifer geworden, habe seinen unvergelichlichen, waghalsigen Fahrstil aber beibehalten.

"Colin sagte einmal zu mir: 'Es ist mir völlig egal, wie das Auto aussieht. Solange die Räder noch in die richtige Richtung zeigen, müssen wir weiter angreifen'", berichtete Richards. Er bezeichnete McRae als "Supermann-ähnlichen Piloten mit einem ganz eigenen Stil".

Hunderttausende Beileidsbekundungen sind inzwischen auf der Webseite von Colin McRae eingegangen. Richards verlas einige davon und Pastorin Meikle bezog sich auf ein besonderes Posting. Sie ermutigte die Familie, Freunde und Fans, sich von diesem Posting trösten zu lassen: "Helden sterben nicht, sie gehen nur den nächsten Schritt."