0,17 Sekunden pro Kilometer Rückstand: Hyundai setzt WRC-Joker ein!

Hyundai setzt im Oktober einen Joker ein, um seinen i20 Rally1 in der WRC zu verbessern - So soll die Lücke auf Toyota geschlossen werden

(Motorsport-Total.com) - Toyota liegt in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) vor Hyundai. Die Koreaner werden im Oktober reagieren und einen Joker einsetzen, um den i20 N Rally1 zu verbessern. Zunächst war unklar, ob es dem Team gelingen würde, die geplanten Upgrades am Auto rechtzeitig für das Joker-Fenster zu testen, doch 0,17 Sekunden Rückstand pro Kilometer in Estland sind für den Rennstall zu viel.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

Hyundai möchte sein Auto noch in der Saison 2023 mit einem Joker verbessern Zoom

Bisher hat Hyundai nur auf Sardinien einen WRC-Lauf gewonnen, sieben Siege gingen an Toyota und einer an M-Sport-Ford. Laut Teamchef Cyril Abiteboul hat die Marke hart an Upgrades gearbeitet, die helfen sollen, den Rückstand auf Toyota entscheidend aufzuholen. Im Oktober öffnet die Serie ein Homologationsfenster, in dem Joker eingesetzt werden können. Hyundai ist bereit, die neuen Teile homologieren zu lassen, damit sie spätestens in Chile eingesetzt werden können.

"Die Zahlen lügen nicht, das sind Fakten", sagt der Hyundai-Teamchef. "Das [0,17 Sekunden pro Kilometer] ist die Pace, die wir finden müssen, indem wir unser Paket optimieren. Wir müssen auch Entwicklungen vorantreiben, aber das braucht Zeit. Wir wissen, dass wir zu schwer sind und uns Stabilität am Heck fehlt. Das ist der Abtrieb, der uns in der Vergangenheit einen Topspeed-Vorteil verschafft hat."

Abiteboul glaubt, dass die neuen Upgrades die 0,17 Sekunden sogar überkompensieren können, aber diese neuen Entwicklungen können nur Schritt für Schritt eingeführt werden, weshalb er hofft, dass sie alle "vor 2027" eingebaut werden. "Natürlich nutzen wir das Zeitfenster im Oktober", stellt er klar. "Wir haben klare Pläne, wie wir die Joker nutzen wollen."

Allerdings gebe es eine "strikte Grenze", was machbar sei, denn Hyundai wolle auch die Zuverlässigkeit des Autos verbessern. In Kenia hatten die Koreaner mit mehreren Defekten am Antriebsstrang zu kämpfen. "Wir dürfen diese Probleme von Kenia nicht vergessen", warnt Abiteboul. "Wir müssen das Auto leichter und schneller machen. Das sind die drei Dinge, die wir umsetzen müssen, aber mit drei Jokern arbeiten wir in sehr engen Grenzen."

Abiteboul hofft auch auf ein offeneres Reglement in der Zukunft, denn er besteht darauf, dass die Werke in der WRC freier am Auto arbeiten können. "Wir haben ein Designbüro, eine Produktion und alle Ressourcen, aber wir können sie wegen des Reglements nicht nutzen. Es ist, wie es ist." In der Weltmeisterschaft liegt Hyundai 67 Punkte hinter Toyota und mit nur noch vier Läufen in der Saison 2023 ist es für die Koreaner fast unmöglich, die Japaner noch einzuholen.

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