• 28.05.2025 12:50

  • von Roland Hildebrandt

Dieser Honda NSX-R ist teurer als viele Ferrari

Bei Broad Arrow Auctions kam jetzt ein seltener Honda NSX-R zur Versteigerung - Sein Preis dürfte einige JDM-Fans vom Hocker hauen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Japan liegt als Reiseziel voll im Trend. Im April 2025 verzeichnete das Land fast vier Millionen Touristen. Und auch japanische Autos, vor allem jene mit dem Label "JDM" (Japanese Domestic Market, also jene Modelle, die es nur dort gab), werden immer beliebter. Und teurer, wie das Beispiel dieses Fahrzeugs zeigt, dass am Wochenende von Broad Arrow Auctions am Comer See versteigert wurde.

Titel-Bild zur News: Honda NSX-R

Honda NSX-R (2003) Zoom

Der weiß lackierte Sportwagen samt farblich passender Felgen stammt aus dem Jahr 2003, als sich die NA2-Variante des NSX ihrem Ende zuneigte. Es handelt sich um einen von weniger als 140 NSX-R der zweiten Generation (NA2), die von 2002-2005 gebaut wurden. Schon das verrät: Es wird nicht billig. Gewöhnliche NA2-NSX ohne R liegen im guten Zustand bei rund 100.000 Euro.

Die zweite Version des Honda NSX-R wurde im Jahr 2002 vorgestellt, wiederum ausschließlich in Japan. Wie beim ersten NSX-R stand die Gewichtsreduzierung im Vordergrund, um die Leistung zu steigern. Aufgrund des geringeren Gewichts und der steiferen Konstruktion basierte der NSX-R erneut auf dem Coupé. Zur Gewichtsreduzierung wurde ein Großteil der Karosseriekomponenten aus Kohlefaser gefertigt, darunter ein größerer Heckspoiler, eine belüftete Motorhaube und der Heckdeckel.

Wie ein Rennauto

Die belüftete Motorhaube soll die größte einteilige Karbonfaser-Haube sein, die je bei einem Serienfahrzeug verwendet wurde. Darüber hinaus wurden die Techniken zur Gewichtsreduzierung des ursprünglichen NSX-R wiederholt, einschließlich des Verzichts auf das Audiosystem, die Schalldämmung und die Klimaanlage. Außerdem wurde die Servolenkung entfernt. Hinzu kamen Recaro-Rennsitze aus Karbon-Kevlar. Größere und dennoch leichtere Räder führten schließlich zu einer Gewichtsreduzierung um fast 100 kg auf 1.270 kg.


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Auch dem 3,2-Liter-DOHC-V6-Motor wurde besondere Aufmerksamkeit zuteil. Der Motor jedes Fahrzeugs wurde von einem qualifizierten Techniker von Hand zusammengebaut, wobei Techniken zum Einsatz kamen, die normalerweise Rennprogrammen vorbehalten sind. Die Komponenten der rotierenden Baugruppe (Kolben, Stangen und Kurbelwelle) wurden präzise gewogen und aufeinander abgestimmt, sodass alle Komponenten innerhalb einer sehr geringen Toleranz der Gewichtsdifferenz lagen. Anschließend wurde die gesamte Baugruppe mit einer Genauigkeit ausgewuchtet, die zehnmal so hoch ist wie die eines typischen NSX-Motors.

Offiziell gibt Honda die Leistung des NSX-R-Motors von 2002 mit 290 PS (220 kW) an, was identisch mit dem Standard-NSX ist. In der Fachpresse wird jedoch seit langem spekuliert, dass die tatsächliche Leistung des Motors höher ist.

Starke Rundenzeiten

Das Ergebnis der zweiten NSX-R-Bemühungen von Honda war ein Fahrzeug, das es auf der Rennstrecke mit den neuesten Sportwagenmodellen aufnehmen konnte, obwohl das Basisdesign bereits mehr als 15 Jahre alt war. So umrundete der bekannte japanische Renn- und Testfahrer Motoharu Kurosawa in einem NSX-R aus dem Jahr 2002 die Nordschleife des Nürburgring in 7:56 Minuten, eine Zeit, die der eines Ferrari 360 Challenge Stradale entsprach. Der NSX-R schaffte dieses Kunststück, obwohl er über 100 PS schwächer war als der Ferrari.

Der versteigerte Honda NSX-R hatte zum Zeitpunkt der Katalogisierung weniger als 16.000 Kilometer auf dem Tacho. Also noch ein Grund für richtig viele Euros. Angetrieben wird er von einem 3,2-Liter-DOHC-VTEC-V6-Motor mit Präzisionsausgleich, der 290 PS leistet, gepaart mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe.

Im Jahr 2023 erfolgte ein kompletter Zahnriemen-Service durch den NSX-Spezialisten AS Motorsport. Lackiert ist der versteigerte NSX-R in Championship White mit passenden BBS-Rädern und roter Alcantara-Polsterung.

Und für wie viele Euro ging er weg? Schon im Auktionskatalog hatte Broad Arrow ein Estimate zwischen 750.000 und 950.000 Euro angegeben. Final fiel der Hammer bei 825.000 Euro. Das zum Thema "billige Gebraucht-Japaner".

Quelle: Broad Arrow Auctions

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