NASCAR Fort Worth: William Byron staubt Sieg ab und steht in "Round of 8"

300. Sieg für Hendrick Motorsports in der NASCAR-Topliga dank William Byron, der damit direkt in die dritte Playoff-Stufe einzieht - Zahlreiche Zwischenfälle

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit hatte es am Sonntag auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth nicht danach ausgesehen, aber letzten Endes war es William Byron (Hendrick-Chevrolet), der sich mit dem Rennsieg direkt in die dritte Stufe der diesjährigen Playoffs, die "Round of 8" gefahren hat.

Titel-Bild zur News: William Byron

"Round of 8"-Ticket mit dem 300. Hendrick-Sieg für Willliam Byron Zoom

Für Hendrick Motorsports ist es der 300. Sieg in der höchsten NASCAR-Liga, womit das Team von Rick Hendrick die Führung in der Bestenliste der NASCAR-Teams weiter ausgebaut hat. (Fotos: NASCAR auf dem Texas Motor Speedway)

Das Rennen auf dem 1,5-Meilen-Oval in Fort Worth war geprägt von viel Single-File-Racing und mehreren Crashs aufgrund von lockeren Rädern. In der Schlussphase erwischte es dann noch mehrere Playoff-Teilnehmer mit Crashs, allen voran Byrons Hendrick-Teamkollege Kyle Larson, der im Führungsduell gegen Bubba Wallace (23XI-Toyota) in die Mauer krachte. (Ergebnis: NASCAR auf dem Texas Motor Speedway)

Bei einer Lufttemperatur von 38 Grad Celsius war es das bisher heißeste Rennen der NASCAR Cup Series auf dem Texas Motor Speedway. Der gehört seit 1997 zum Kalender. Zum ersten Mal in den Playoffs 2023 startete dabei ein anderer Fahrer als Christopher Bell von der Pole. Es war Bubba Wallace, der dank Qualifying-Bestzeit vom Samstag das Feld am Sonntag anführte.

Anfangs führte Polesetter Bubba Wallace vor den beiden RFK-Teamkollegen Chris Buescher und Brad Keselowski. Der erste Boxenstopp wurde vom Großteil des Feldes noch vor der ersten Gelbphase unter Grün eingelegt.

Diese erste Gelbphase gab es nach gut 40 Runden aufgrund eines Crashs von Austin Dillon (Childress-Chevrolet). Bei seinem Boxenstopp hatte es ein Problem am rechten Hinterrad gegeben. Das Rad löste sich schließlich in Turn 3, wobei sich Reifen, Felge und Radmuttern auf der Strecke verteilten, Dillon in die Mauer krachte und aus dem Rennen war.

Stage-Siege für Tyler Reddick und Kyle Larson

An die erste Gelbphase schlossen sich direkt zwei weitere an (Dreher von Alex Bowman und Aric Almirola nach Kontakt mit Carson Hocevar sowie Crash von Todd Gilliland nach Radverlust). Erst mit dem dritten Restart kam das Rennen wieder in Gang. Bubba Wallace führte nun vor Ross Chastain (Trackhouse-Chevrolet).

Bis zum Ende des ersten Rennsegments (Stage 1) nach 80 Runden gab es aber noch einen weiteren Crash. Und dieser betraf einen Playoff-Teilnehmer: Kyle Busch (Childress-Chevrolet) krachte in die Mauer von Turn 1, wobei in seinem Fall noch alle Räder am Auto dran waren. Den langen Weg bis zu seiner Box legte Busch komplett im Rückwärtsgang zurück. Wenig später musste er trotzdem aufgeben.

Den Stage-1-Sieg staubte Tyler Reddick (23XI-Toyota) ab, weil er im Gegensatz zu Teamkollege Bubba Wallace und vielen anderen kurz vor der Stage-Flagge nicht mehr an der Box war. Zweiter im ersten Rennsegment wurde Chris Buescher (RFK-Ford), Dritter wurde Christopher Bell (Gibbs-Toyota).

Auch das zweite Rennsegment wurde lange von 23XI Racing bestimmt. Zunächst führte Tyler Reddick, dann Bubba Wallace. Den Stage-Sieg errang aber keiner der beiden. Stattdessen war es Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet), der auf einem langen Green-Flag-Run an die Spitze fuhr und die zweite Stage-Flagge als Erster sah. Zweiter in diesem zweiten Rennsegment wurde Erik Jones (Legacy-Chevrolet), Dritter Denny Hamlin (Gibbs-Toyota).

Kyle Larson crasht im Führungsduell mit Bubba Wallace

Das letzte Rennsegment umfasste 102 Runden und damit nur unwesentlich mehr als Stage 1 und Stage 2. Die Distanz des einzigen im Kalender verbliebenen Rennens auf dem Texas Motor Speedway hat man für dieses Jahr von 500 auf 400 Meilen verkürzt.

Zu Beginn von Stage 3 führte Kyle Larson lange Zeit. Als es 25 Runden vor Schluss aufgrund eines Crashs von J.J. Yeley (Ware-Ford) die achte Gelbphase des Tages gab, blieben Larson und 13 andere Piloten auf der Strecke. Beim Restart duellierte sich Larson dann mit Bubba Wallace und das ging schief.

Eine Runde nach dem Restart fuhr Larson und Wallace noch immer Seite an Seite, wobei Wallace außen und Larson innen lag. Larson wurde buchstäblich die Luft genommen und er krachte nach einem Dreher in die Außenmauer von Turn 1. Damit wurde für ihn nach Stage-2-Sieg und langer Führung ein Ausfall notiert.

Im Kampf um den Rennsieg verlor Bubba Wallace beim letzten Restart die Führung an William Byron, weil er sich mit dem neben ihm aus der ersten Reihe losgefahrenen Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford) duellierte. Byron sagte Danke und ging innen an beiden vorbei. Auch Ross Chastain kam noch an Wallace vorbei, der letztlich Dritter wurde.

Playoffs: Zahlreiche Titelkandidaten mit Zwischenfällen

Mehrere der noch zwölf aktiven Playoff-Teilnehmer wurden am Sonntag in kleinere oder größere Zwischenfälle verwickelt. Denny Hamlin wurde kurz vor Ende von Stage 1 in der Boxengasse ausgerechnet von Teamkollege Ty Gibbs (nicht in den Playoffs) gerammt.

Dabei wurde Hamlins Auto an der rechten Seite beschädigt. Ins Ziel kam der dreimalige Saisonsieger auf dem fünften Platz. Unabhängig davon hatte Christopher Bell, ein weiterer Gibbs-Pilot, in Stage 1 einen verkorksten Boxenstopp. Bell kam aber noch auf P4 ins Ziel.

Und auch der vierte Gibbs-Pilot, Martin Truex Jr., kam nicht ohne Probleme über die Distanz. Er wurde unmittelbar nach der Stage-1-Flagge in einen Dreher geschickt. Der nachfolgende Brad Keselowski (RFK-Ford) konnte nicht rechtzeitig verzögern, weil weiter vorne einige Fahrer abrupt vom Gas gegangen waren. Keselowski drehte Truex Jr. um. Größere Beschädigungen blieben dabei aber aus. Truex Jr. beendete das Rennen auf P17, Keselowski auf P7.

Stage-1-Sieger Tyler Reddick war in Stage 3 gerade unter Grün an der Box gewesen, als ein Dreher von Trackhouse-Pilot Daniel Suarez (nicht in den Playoffs) eine Gelbphase herausbrachte. So geriet Reddick in Rundenrückstand. Den holte er auf, kam aber trotzdem nur auf P25 ins Ziel.


NASCAR 2023: Fort Worth

Die Highlights von Rennen 4 von 10 der Playoffs der NASCAR Cup Series 2023, dem Autotrader EchoPark Automotive 400 auf dem Texas Motor Speedway!

Der Crash von Kyle Larson im Duell um die Führung mit Bubba Wallace war einer von drei Crashs von Playoff-Teilnehmern. Damit ist Larson, der die erste Playoff-Stufe mit sensationellem Schnitt von 2,33 absolviert hatte, nun beim ersten Rennen der zweiten Playoff-Stufe auf die letzte Position im Plus-Bereich der Tabelle abgerutscht.

Ryan Blaney (Penske-Ford) wurde elf Runden vor Schluss in einen Crash mit unter anderem Erik Jones und A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet) verwickelt und war damit seinerseits aus der Entscheidung raus. Blaney lag schon vor dem Start des Rennens im Minus-Bereich der Playoff-Tabelle.

Im Minus-Bereich der Tabelle liegt auch weiterhin Bubba Wallace. Mit dem Rennsieg hätte er sich anstelle von William Byron direkt in die "Round of 8" gefahren. So aber hat er trotz seines starken Rennens weiter Rückstand auf den Cut.


Fotostrecke: Der aktuelle Playoff-Stand im NASCAR Cup 2023

Den größten Rückstand hat aber Kyle Busch mit dem Crash aus Stage 1 abgegriffen. Er ist damit weit in den Minus-Bereich der Playoff-Tabelle abgerutscht. Busch fehlen aktuell 17 Punkte auf den Cut. Zwei Gelegenheiten, das zu korrigieren, hat er aber noch.

Weiter geht es in der "Round of 12" der Playoffs am kommenden Sonntag (1. Oktober) auf dem Talladega Superspeedway. Zu Ende geht diese zweite Playoff-Stufe am darauffolgenden Sonntag (8. Oktober) auf dem Charlotte-Roval.