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NLS Light: Premierensieg für AT-Fahrzeug dank MKR nach Drama
Ein Golf rollt aus, der andere räumt ab: Max Kruse Racing schreibt mit einem alternativen Kraftstoff Geschichte - Und erlebt dennoch ein bitteres Finale
(Motorsport-Total.com) - Das erste Rennen der NLS Light hat gleich Historisches hervorgebracht: Zum ersten Mal in der Geschichte der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) gewinnt ein Fahrzeug mit alternativem Kraftstoff ein Gesamtklassement. Timo Hochwind und Nico Otto fuhren mit ihrem Volkswagen Golf GTI Clubsport 24h aus der Klasse AT3 zum Gesamtsieg. (Ergebnis)

© Jan Brucke/VLN
Max Kruse Racing sorgte für den ersten Gesamtsieg eines AT-Fahrzeugs in der NLS Zoom
Es ist zugleich der erste Triumph eines frontgetriebenen Autos seit dem Sensationserfolg des Audi TT-RS von Raeder Motorsport beim 6-Stunden-Rennen 2011. Für Volkswagen kommt der Erfolg zur rechten Zeit: 2026 feiert der Golf GTI sein 50. Jubiläum, das mit einer Sonderedition des legendären Kompaktsportlers gefeiert wird, die mit dem ersten NLS-Gesamtsieg für VW nun hinreichend beworben werden kann.
Getrübt wird der Erfolg allerdings durch ein spätes Drama: Der haushoch führende Max-Kruse-Golf #19 (Leuchter/Hammel) - das Schwesterauto von Teammitbesitzer Benjamin Leuchter - schien auf dem Weg zu einem souveränen Sieg, als das Fahrzeug rund 20 Minuten vor Schluss abrupt langsamer wurde und schließlich stehen blieb.
Damit übernahm der Golf #76 von Hochwind und Otto die Spitze und fuhr den Sieg ein. Beide Fahrer konnten es nicht fassen. "Es ist einfach unglaublich. Das war nervenaufreibender als beim 24-Stunden-Rennen. Wir sind von Anfang an unter den Top 5 gewesen und sind sehr defensiv gefahren und haben Sprit gespart. Mit dem Golf ganz vorn zu stehen, ist unglaublich", sagt Nico Otto.
Timo Hochwind ergänzt: "Ich kann es nicht fassen. Es war ein Megaauto, es war einfach alles perfekt. Schade, es hätte ein schöner Doppelsieg werden können, aber abgerechnet wird eben nach vier Stunden."
BMW und Toyota kommen auf das Podest
Zweiter wurde der der Plusline-BMW #155 (R. Gresek/P. Gresek) aus der Klasse SP8T. Philipp Gresek lag zwischenzeitlich sogar für eine Runde in Führung, verlor aber durch die reglementsbedingt längeren Boxenstopps gegenüber den Golfs an Boden.
So hatten Leuchter und Hammel an der Spitze zunächst leichtes Spiel und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus. Leuchter fuhr in 8:31.895 Minuten in der zweiten Runde des Rennens einen neuen Rundenrekord für ein TCR-basiertes Fahrzeug heraus. Entsprechend riesig war die Enttäuschung, als Heiko Hammel erst deutlich langsamer wurde und schließlich im Kesselchen strandete.
Die Sieger Hochwind und Otto fuhren eine andere Strategie als Leuchter/Hammel. Sie kamen nur zweimal an die Box und splitteten das Rennen in drei Stints über jeweils neun Runden. Das gab am Ende des Ausschlag, um die GT4-Fahrzeuge deutlich hinter sich zu halten, die dreimal stoppen mussten.
Vater und Sohn Gresek sicherten sich den Klassensieg in der SP8T. Auf Rang drei kam der Ring-Racing-Toyota #170 (Kotaka/Koyama), nachdem der WS-BMW #146 (Schreiner/J. Schall) des Projekts "Girls Only" wegen Unterschreitung der Mindestboxenzeit 36 Sekunden aufgebrummt bekam. Miki Koyama sorgte dennoch für weibliche Präsenz auf dem Podium.
Dahinter folgte der Black-Falcon-BMW #162 (Holt/Ogburn/Stripling) sowie als bester Cup3-Vertreter der Schmickler-Cayman #950 (Schmickler/Baumann).
Das NLS-Light-Rennen war eine experimentelle Premiere der NLS, die im Rahmen ihrer Breitensportoffensive die großen Klassen vom Rennen ausschloss. Es zählte allerdings auch nicht zur Meisterschaft. So nahmen lediglich 53 Fahrzeuge das Rennen auf.


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