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Zypern: Al-Attiyah feiert ersten IRC-Sieg

Der Katari Nasser Al-Attiyah hat auf Zypern zum ersten Mal eine IRC-Rallye gewonnen - Martin Prokop fiel durch technische Probleme auf Rang drei zurück

(Motorsport-Total.com) - Am letzten Tag der Zypern-Rallye lieferten sich Martin Prokop und Nasser Al-Attiyah am Vormittag ein Duell um den Sieg. Ein technisches Gebrechen sorgte dann für die Entscheidung. Prokop verlor augrund eines Antriebswellenschadens viel Zeit und fiel auf Rang drei zurück. Al-Attiyah ließ am Nachmittag nichts anbrennen und holte sich mit Bestzeiten seinen ersten Sieg in der Intercontinental-Rallye-Challenge (IRC). Platz zwei ging an Roger Feghali.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Der Katari Nasser Al-Attiyah hat auf Zypern seinen ersten IRC-.Sieg gefeiert

Am letzten Tag standen noch sechs Prüfungen auf dem Programm. SS neun und zwölf wurden auf Asphalt gefahren, wo die Piloten stark die Kurven schneiden konnten und somit viel Schmutz auf die Straße beförderten. Die Prüfungen zehn und 13 waren mit 31,7 Kilometern die längsten Strecken der Veranstaltung. Zu Beginn wurde auf Schotter gefahren, anschließend auf Asphalt und dann wieder auf Schotter. Die Prüfungen elf und 14 wurden ebenfalls auf gemischtem Untergrund absolviert.

Bevor es aber soweit kam, gab es noch Veränderungen in der Startliste. Andreas Mikkelsen, der am Freitag durch einen Motorschaden ausgefallen war, hatte wieder einen fahrbereiten Fiesta. Aufgrund des Motorenwechsels durfte der Norweger aber nicht unter dem SupeRallye-Reglement starten. Er bekam aber eine Ausnahmegenehmigung und durfte vor dem Feld die Prüfungen absolvieren, um Testkilometer zu sammeln. Dagegen entschied sich Franz Wittmann nach seinem Aufhängungsschaden am Vortag. Der Österreicher hätte wieder starten dürfen, entschied sich aber dagegen.

Somit ging Prokop mit einem Vorsprung von 22,1 Sekunden auf Al-Attiyah in den finalen Tag. SS9 absolvierte der Tscheche als Schnellster, da er auf die weiche Reifenmischung gesetzt hatte, die besser zum Asphalt passte. Im Gegensatz dazu hatte Al-Attiyah die härtere Mischung gewählt und hatte erwartungsgemäß Zeit verloren.

Die härteren Reifen zahlten sich schließlich auf SS10 aus, denn Al-Attiyah übernahm auf der langen Prüfung die Führung, obwohl er nur die viertschnellste Zeit gefahren hatte. Die Bestzeit ging an Bryan Bouffier, vor Nicos Thomas und Feghali. Prokop hatte einige Probleme und fiel in der Gesamtwertung auf Rang drei zurück. Die vordere Antriebswelle am Fiesta war defekt.

"Manchmal ist es einfach besser, wenn man daheim bleibt, denn immer wenn wir in einer guten Position sind, passiert irgendetwas" ist Prokop sauer. "Es ist wirklich enttäuschend, denn wir hätten um den Sieg kämpfen können." Auf SS11 verlor der Tscheche dadurch weitere Zeit und hatte vor der Mittagspause als Vierter knapp vier Minuten Rückstand.

An der Spitze wurde es wieder spannend, denn Feghali markierte die Bestzeit und nahm Al-Attiyah 9,1 Sekunden ab. Für den Nachmittag bahnte sich ein Duell der beiden um den Sieg an, doch der Katari absolvierte SS12 am schnellsten. Damit vergrößerte sich der Rückstand von Feghali auf 10,1 Sekunden. Mit über drei Minuten lag Jaromir Tarabus auf Rang drei. Auf SS13 holte sich Prokop schließlich seinen Podiumsplatz zurück, während Al-Attiyha wieder mit der schnellsten Zeit glänzte und seinem ersten IRC-Sieg näher rückte.

Auf der letzten Prüfung ließ der 39-Jährige nichts mehr anbrennen und holte sich mit der Bestzeit den Triumph. "Es war ein hartes Wochenende, aber ich bin sehr glücklich. Es ist ein schönes Gefühl", lautet der erste Kommentar des Zypern-Siegers. Platz zwei sicherte Feghali ab. "Gestern hatten wir einige Probleme, aber heute sind wir zurück. Ich bin zufrieden mit Rang zwei und möchte meinem Team, den Sponsoren und meinem Co-Piloten danken", so der Libanese.

Mit insgesamt 4:12 Minuten sah Prokop schließlich als Dritter das Ziel. "Ich habe versucht so schnell wie möglich zu fahren, um mich für morgen vorzubereiten", spricht der Tscheche die Golden-Stage-Rallye an. "Wir haben aber einen Fehler auf Asphalt gemacht. Im nächsten Jahr möchte ich in der WRC starten. Sollte das nicht klappen, werde wich weiter in der S-WRC fahren und einige IRC-Rallyes bestreiten."

Platz vier ging an Tarabus, vor Lokalmatador Thomas. Roman Kresta kam mit seinem Mitsubishi Evo IX als Sechster ins Ziel. Dahinter folgten mit Timotheou Charalambos und Tingirides Constantinos zwei weitere Zyprioten. Damit ist die IRC-Saison 2010 abgeschlossen. Zum Meister hat sich Juho Hänninen gekrönt, der auf Zypern nicht am Start war. Den 2WD-Cup hat Harry Hunt gewonnen. Am Sonntag findet mit der Golden-Stage-Rallye noch eine Spezialveranstaltung statt.

Endergebnis nach 14 Sonderprüfungen (Top 8):

01. Nasser Al-Attiyah (M-Sport Ford Fiesta S2000) 3:11:43.5 Stunden
02. Roger Feghali (?koda Fabia S200) +30.7 Sekunden
03. Martin Prokop (M-Sport Ford Fiesta) +4:42.0 Minuten
04. Jaromir Tarabus (M-Sport Ford Fiesta S2000) +5:40.5
05. Nicos Thomas (Peugeot 207 S2000) +6:45.5
06. Roman Kresta (Ralliart Mitsubishi Lancer Evolution IX) +7:16.6
07. Charalambos Timotheou (Ralliart Mitsubishi Lancer Evolution X) +12:44.0
08. Constantinos Tingirides (Ralliart Mitsubishi Lancer Evolution IX) +13:20.6