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SS1-6: Loix in Ypern überragend

Lokalmatador Freddy Loix liegt nach der ersten Etappe der Ypern-Rallye in Führung - Jan Kopecky nach Unfall im Shakedown nicht dabei

(Motorsport-Total.com) - Skoda-Pilot Freddy Loix, der die Ypern-Rallye bereits sechs Mal für sich entscheiden konnte, liegt auch bei der diesjährigen Ausgabe seiner Heimatveranstaltung im Kalender der Intercontinental-Rallye-Challenge (IRC) klar auf Siegkurs.

Titel-Bild zur News: Freddy Loix

Freddy Loix drückte der ersten Etappe der Ypern-Rallye klar seinen Stempel auf

Die Bestzeiten auf den sechs Sonderprüfungen der ersten Etappe gingen allesamt an Loix, der vor dem zweiten Tag in der Gesamtwertung einen Vorsprung von 36,7 Sekunden auf Peugeot-Pilot Guy Wilks aufweist. Dritter ist Wilks' Markenkollege Pieter Tsjoen (+ 54,1 Sekunden) vor Bryan Bouffier (4.) in einem weiteren Peugeot 207 S2000.

Der Niederländer Hans Weijs belegt mit seinem Skoda Fabia S2000 bei seinem IRC-Debüt in der S2000-Klasse einen starken fünften Rang vor seinen beiden Markenkollegen Bernd Casier (6.) und Toni Gardemeister (7.).

Luca Rossetti, der mit seinem Abarth Grande Punto S2000 jeweils als Erster auf die Piste ging, belegt nach sechs von 18 Prüfungen Rang acht im Gesamtklassement, nachdem sich an seinem Fahrzeug auf SS4 vorübergehend ein Zylinder abgemeldet hatte und er dadurch viel Zeit verlor. Michal Solowow (Ford; 9.) und Karl Kruuda (Skoda; 10.) komplettieren die Top 10 nach der ersten Etappe.

"Es ist sehr motivierend, so viele Menschen zu sehen, die sich alle wünschen, dass man gut abschneidet", fasst Loix, der am Freitag jeweils als Dritter hinter Rossetti und Bouffier auf die Strecke ging, die Begeisterung seiner Landsleute auf den ersten Prüfungen der Rallye in Worte.


Fotos: IRC: Ypern-Rallye


SS1/2: Frühes Aus für Neuville

Während Loix auf SS1 mit seiner ersten Tagesbestzeit direkt die Führung übernahm, stand der Tag für Mitfavorit Thierry Neuville bereits früh unter keinem guten Stern. Der Belgier, für den die Ypern-Rallye genau wie für Loix ein Heimspiel ist, musste seinen Peugeot 207 S2000 nach einem Reifenschaden mit beschädigter Radaufhängung abstellen.

Skoda-Pilot Andreas Mikkelsen erging es nur unwesentlich besser. Er setzte seinen Fabia S2000 bereits nach 2,5 Kilometern in einen Graben und verlor jede Menge Zeit. Wilks, der die Prüfung mit 3,5 Sekunden Rückstand auf Loix als Zweitschnellster beendete, verlor beim Versuch, dem havarierten Fahrzeug von Mikkelsen auszuweichen, ebenfalls wertvolle Sekunden.

Auf SS2 betrug Loix' Vorsprung auf Wilks, der erneut die zweitschnellste Zeit markierte, nur noch 0,4 Sekunden. "Ich habe es auf der zweiten Prüfung etwas ruhiger angehen lassen", so der Lokalmatador, der sich in dieser Rolle allerdings nicht ganz wohl fühlte wie er gestand: "Ich bin es gewohnt, anzugreifen."

SS3/4: Loix setzt sich ab

Auf der Langemark-Prüfung (SS3), der mit 18,8 Kilometern längsten des Tages, konnte sich Loix dank einer famosen Bestzeit bis auf 14 Sekunden von Wilks lösen. Der britische Peugeot-Pilot war erneut schärfster Verfolger des Belgiers, während Markenkollege Bouffier nach einem Dreher vorübergehend auf Rang fünf im Zwischenklassement abrutschte.

Proton-Pilot Per-Gunnar Andersson fabrizierte kurz vor dem Ziel der Prüfung ebenfalls einen Dreher und büßte 25 Sekunden. "Bei all den Abkürzungen den richtigen Bremspunkt zu finden, ist nicht immer einfach", gab der Schwede mit Blick auf die trickreichen Prüfungen der Ypern-Rallye zu Protokoll. In der Gesamtwertung liegt er nach der ersten Etappe mit 3.16,8 Minuten Rückstand auf Loix auf Rang 18.

Auf SS4 konnte Loix seinen Vorsprung auf Wilks dank seiner vierten Tagesbestzeit weiter ausbauen. Der neuerlich unterlegene Brite wusste anschließend nicht so recht, wo er weitere neun Sekunden auf den Führenden liegen gelassen hat. "Meine erste Zwischenzeit war gut, danach muss ich irgendwo viel Zeit verloren haben", so Wilks, der zugab, etwas "verwirrt" zu sein.

Rossetti, der nach drei Prüfungen noch auf Platz vier in der Zwischenwertung lag, fiel nach SS4 bis auf den zwölften Rang zurück, nachdem sich am Abarth Grande Punto S2000 ein Zylinder abgemeldet hatte. Peugeot-Pilot Bouffier wurde fortan auf Rang vier im Gesamtklassement geführt. Derweil ließ Gardemeister mit der viertschnellsten Zeit auf SS4 aufhorchen und schob sich bis auf Rang sieben nach vorn.

SS5/6: Tsjoen und Bouffier kämpfen um Rang drei

Auf der fünften Prüfung des Tages konnte sich Bouffier dank der drittschnellsten Zeit bis auf vier Sekunden an den Drittplatzierten Tsjoen heran schieben, während Loix an der Spitze seinen Vorsprung weiter vergrößern konnte.

Inzwischen lief auch der Wagen von Rossetti wieder einwandfrei. Der Italiener konnte sich dank der fünftschnellsten Zeit auf SS5 wieder in die Top 10 der Gesamtwertung schieben.

Auf der Schlussprüfung der ersten Etappe (SS6), die bereits bei Dunkelheit abgehalten wurde, machte Tsjoen mit der zweitschnellsten Zeit hinter Loix deutlich, dass er den Kampf um Platz drei noch längst nicht aufgegeben hat. Er nahm Bouffier 0,8 Sekunden ab und liegt vor Beginn der zweiten Etappe noch 4,8 Sekunden vor dem Franzosen.

Kopecky nach Unfall im Shakedown nicht am Start

Unterdessen musste Skoda-Pilot Jan Kopecky den Start in Ypern nach seinem Unfall beim Shakedown am Donnerstag absagen. Der Tscheche war mit dem Fabia S2000 in einer Vierte-Gang-Kurve gegen einen Brückenpfeiler gekracht. Beifahrer Petr Stary klagte daraufhin in der Nacht über Schmerzen in der rechten Schulter. Bei einer Untersuchung im Krankenhaus wurde schließlich ein gebrochenes Schlüsselbein diagnostiziert, woraufhin das Team auf einen Start verzichten musste.

Für Kopecky kommt der Ausfall zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, sah er doch angesichts der Tatsache, dass Tabellenführer Juho Hänninen in Belgien nicht am Start ist, gute Chancen die Führung im Gesamtklassement zu übernehmen. "Ich bin sehr enttäuscht, da wir hier eine gute Chance gehabt hätten, viel Boden gutzumachen. Die Gesundheit von Petr geht jedoch vor", so der Tscheche.

Gesamtwertung nach 6 von 18 Prüfungen (Top 10):
01. Freddy Loix (Skoda) - 51:11,1 Minuten
02. Guy Wilks (Peugeot) + 36,7 Sekunden
03. Pieter Tsjoen (Peugeot) + 54,1
04. Bryan Bouffier (Peugeot) + 58,9
05. Hans Weijs (Skoda) + 1.20,2 Minuten
06. Bernd Casier (Skoda) + 1.32,2
07. Toni Gardemeister (Skoda) + 1.45,5
08. Luca Rossetti (Abarth) + 1.54,5
09. Michal Solowow (Ford) + 2.00,4
10. Karl Kruuda (Skoda) + 2.05,2