Madeira: Loix führt Škoda-Dreifachsieg an

Freddy Loix hat die IRC-Rallye auf Madeira vor seinen ?koda-Teamkollegen Jan Kopecký und Juho Hänninen gewonnen - Kris Meeke durch Defekt ausgefallen.

(Motorsport-Total.com) - Der Belgier Freddy Loix lies setzte am zweiten Tag auf Madeira sechs Bestzeiten und hat nach Belgien seine zweiten Sieg in der Intercontinental Rallye Challenge (IRC) in diesem Jahr gefeiert. Jan Kopecký konnte den Rückstand auf den Belgier nicht verringern und wurde Zweiter. Den ?koda-Dreifachsieg machte Juha Hänninen perfekt, der sich in den letzten Prüfungen noch gegen Miguel Nunes durchsetzen konnte. Bitterer Ausfall für Kris Meeke.

Titel-Bild zur News: Freddy Loix

Freddy Loix dominierte auf Madeira und feierte seinen fünften IRC-Sieg

Der zweite und entscheidende Tag auf Madeira wurde über acht Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 115,16 Kilometern ausgetragen. Loix musste als Erster auf die Strecken gehen und markierte gleich die Bestzeit in SS14. Kopecký war auf diesen 10,92 Kilometern etwas schneller als Meeke, und rückte dem Briten in der Gesamtwertung näher.#w1#

Auch SS15 ging an Loix, doch seine beiden Verfolger tauschten die Plätze. Zudem hatte der amtierende Meister mit technischen Problemen an seinem Peugeot 207 zu kämpfen. Ein Riemen der Lichtmaschine war gerissen und Meeke und sein Beifahrer Paul Nagle hatten versucht, den Schaden notdürftig zu reparieren. Es funktionierte, denn auf SS16 setzte Meeke die Bestzeit.

In der folgenden Prüfung war die Aufholjagd des Briten schließlich vorbei. Mit einem technischen Defekt blieb der Peugeot liegen. Unglücklicherweise hatte der französische Bolide dabei einiges Öl auf der Straße versprüht, das zu einem Problem für die nachfolgenden Fahrer wurde. Kopecký konnte seinen ?koda gerade noch an den rutschigen Stellen unter Kontrolle halten. "Es war eine lange dritte-Gang-Kurve. Es war eine große Schrecksekunde als ich auf das Öl kam. Fast wäre ich ausgeschieden." Sein Teamkollege hatte weniger Glück.


Fotos: IRC: Rallye Madeira


Mit der rechten Fahrzeugseite schlug Hänninen in eine Mauer ein, was wenig später zu einem Reifenschaden führte. "In diesem Moment dachte ich, dass ich ausgeschieden bin, denn wir sind direkt in eine Mauer gefahren. Acht Kilometer vor dem Ziel hatte ich deshalb einen Plattfuß rechts hinten. Ich bin damit einfach weitergefahren und habe sehr viel Zeit verloren, aber ich möchte Dritter werden, denn ich kann mir einen Ausfall nicht leisten." Durch das Missgeschick ist Hänninen hinter Nunes auf Rang vier zurückgefallen.

Die Enttäuschung im Peugeot-Lager war groß, denn die Chancen auf eine Titelverteidigung sind praktisch auf Null gesunken. "Das ist eine große Enttäuschung für Kris", so Teamchef Yves Matton. "Er hat von Beginn weg angegriffen und ist sehr gut gefahren. Für die Meisterschaft ist es jetzt sehr schwierig, aber ich bin sicher, dass er weiterhin positiv ist und zurückschlagen wird. Im Moment wissen wir noch nicht was genau passiert ist. Er hat plötzlich den Öldruck verloren."

Die Probleme störten Loix an der Spitze nicht. Auf der 18. Sonderprüfung holte der Belgier seine elfte Bestzeit insgesamt und führte unangefochten. Kopecký lag auf einem sicheren zweiten Rang, doch der Tscheche bemängelte Leistungsverlust an seinem ?koda. Um Rang drei wurde es wieder spannend. Hänninen verringerte den Rückstand auf Nunes auf 4,9 Sekunden. SS19 ging wieder an Loix, gefolgt von Kopecký und Hänninen, der seinen Rückstand auf Platz drei weiter reduzierte. Auf der vorletzten Prüfung schob sich der Finnen schließlich an dem Portugiesen vorbei.

Kris Meeke

Kris Meeke hat nach seinem Ausfall nur noch eine geringe Chance auf den Titel Zoom

Damit waren die Positionen bezogen. Auf der 21. und letzten Sonderprüfung verwaltete "Fast Freddy" seinen Vorsprung: "Wir sind sehr schnell gefahren, speziell am ersten Tag, als der Druck der Verfolger hoch war. Heute habe ich etwas Tempo herausgenommen. Ich bin sehr glücklich mit dem Auto, denn es hat mir viel Selbstvertrauen gegeben." Es war der insgesamt fünfte IRC-Sieg für Loix.

Mit Platz zwei zeigte sich Kopecký sehr zufrieden: "Mein Danke geht an das ?koda-Team, das sich gut auf diese Rallye vorbereitet hat. Das Auto war sehr konkurrenzfähig. Meine Chancen in der Meisterschaft sind recht gut. Als nächstes folgt meine Heimrallye in Tschechien. Ich hoffe, dass viele Fans mich unterstützen werden." Zwei Punkte konnte Kopecký auf Hänninen aufholen, der weiter die Gesamtwertung anführt.

"Ich habe vor der Rallye gesagt, dass ich mit einem Podium zufrieden wäre. Kopecký kann mich unter Druck setzen, aber ich bin dafür bereit. Sechs Punkte sind eine gute Ausbeute", so der Finne. Ganz knapp an der Sensation scheiterte Nunes als Vierter. "Es ist ein gutes Resultat für mich. Wir haben einen Angriff auf Rang drei probiert, aber Hänninen ist ein starker Fahrer. Ich habe alles gegeben. Die Fans haben mich großartig unterstützt."

Endstand nach 21 Sonderprüfungen: (Top-8)

01. Freddy Loix (?koda) 3:08:14.3 Stunden
02. Jan Kopecký (?koda) +37.8 Sekunden
03. Juho Hänninen (?koda) +2:25.8 Minuten
04. Miguel Nunes (Peugeot) +2:42.7
05. Vitor Sá (Peugeot) +3:13.7
06. Filipe Freitas (Mitsubisi) +9:03.2
07. João Magalhães (Mitsubishi) +9:29.0
08. Pedro Peres (Mitsubishi) +10:39.8

Die Gesamtwertung nach 8 von 12 Veranstaltungen: (Top-8)

01. Juho Hänninen (?koda) 54 Punkte
02. Jan Kopecký (?koda) 47
03. Bruno Magalhães (Peugeot) 30
04. Guy Wilks (?koda) 25
05. Kris Meeke (Peugeot) 23
06. Freddy Loix (?koda) 20
07. Thierry Neuville (Peugeot) 11
08. Mikko Hirvonen (Ford) 10