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  • 22.01.2011 13:45

  • von Roman Wittemeier

Bouffier: "Ein Traum wird wahr"

Stimmen zur Rallye Monte Carlo 2011: Der Sieger unter Druck, Freddy Loix kontrolliert, Guy Wilks mit geschenktem Podestplatz und Stephane Sarrazin als Teamplayer

(Motorsport-Total.com) - Mit strahlenden Gesichtern präsentierten sich die drei Erstplatzierten der diesjährigen Rallye Monte Carlo nach der Zieldurchfahrt. Zwei der drei Besten hatten neben aller Freude auch noch ein ungläubiges Kopfschütteln, das sich einfach nicht mehr legen wollte. Aus verschiedenen Gründen: Sieger Bryan Bouffier konnte sein Glück nicht fassen, Guy Wilks mochte das Teamgeschenk kaum annehmen.

Titel-Bild zur News:

Bryan Bouffier hat mit dem "Monte"-Sieg auch die Führung in der IRC-Wertung

"Ein Traum wird wahr", fasst Bouffier einen Überraschungssieg zum 100. Jubliäum der "Monte" zusammen. "Diese ganz besondere Rallye gewonnen zu haben, ist einfach fantastisch. Ich freue mich auch für Peugeot, die einen tollen Job gemacht und mir ein wunderbares Auto hingestellt haben. Ich hatte am letzten Tag ganz schön viel Druck, weil mich extrem starke Piloten gejagt haben - außerdem waren die Bedingungen nicht leicht. Ich bin einfach nur glücklich."

Auch der zweitplatzierte Freddy Loix konnte im Ziel fröhlich berichten. "Der erste Tag war nicht allzu schwierig, der zweite dafür umso mehr. Die Bedingungen waren knifflig. Umso schöner ist es, dass wir Platz zwei ins Ziel retten konnten. Ich bin zufrieden", sagt der Belgier, der nach langer Zeit erstmals wieder auf dem Podest stand. Im Zielraum in Monte Carlo gratulierte der Skoda-Pilot seinem Widersacher Bouffier sofort.

Gratulationen hatte Guy Wilks nicht entgegen genommen. Der Brite war nach der Zieldurchfahrt nur Vierter, mochte gar nicht in Feierlaune kommen. Doch dann passierte ein Peugeot-Schachzug, der dem Briten zugute kam. Stephane Sarrazin kam absichtlich drei Minuten zu spät in den Servicepark und nahm eine 30-Sekunden-Strafe in Kauf, um seinen dritten Rang an Wilks abzugeben.

"Das war eine Teamentscheidung", so der Franzose, der den letzten Tag dominiert hatte. Hintergrund: Sarrazin wird nach seinem Rallyeausflug wieder ins Langstreckenprogramm von Peugeot zurückkehren, Wilks ist Dauerstarter in der IRC und kann die Punkte für Rang drei viel besser gebrauchen. "So etwas ist hart, aber das gehört manchmal zum Sport. Ich tue das, was man mir sagt", zuckt Sarrazin nur mit den Schultern.


Fotos: IRC: Rallye Monte Carlo


"Wichtig ist, dass Peugeot diese Rallye gewonnen hat", meint der Le-Mans-Spezialist. "Der Abschlusstag lief wirklich gut für mich. Ohne unser Getriebeproblem hätten wir jede einzelne Prüfung gewinnen können", sagt Sarrazin - ohne Übertreibung. Der Franzose aus Ales drückte der Veranstaltung als Gaststarter recht heftig seinen Stempel auf. Mit etwas mehr Glück hätte er sogar durchaus gewinnen können.

So kam Wilks also zum geschenkten dritten Rang und wichtigen IRC-Punkten. "Die Saison ist noch lang und ich habe harte Gegner", gibt der Brite zu Protokoll. Vor allem wird ihm der amtierende Champion Juho Hänninen das Leben schwer machen wollen. "Ich hatte für die Nacht richtig gute Reifen gewählt, aber leider haben das alle gemacht. So konnte ich kaum noch den Boden gut machen, den ich am Vortag verloren hatte", fasst der Finne nach Platz sechs zusammen.

Guy Wilks

Guy Wilks erhielt ein Podest- und Punktegeschenk von Stephane Sarrazin Zoom

Ebenso wie Hänninen hatte sich WRC-Star Petter Solberg am Vortag mit der Reifenwahl vertan. Beide Skandinavier rutschten mit Intermediates über schneeglatte Pisten und waren chancenlos. Bei Solberg kam noch ein Reifenschaden hinzu. "Wenigstens konnte ich die letzte Prüfung noch beenden", meint der Norweger, an dessen 207 schließlich die Lichtmaschine aufgab. Er schaffte es nicht mehr in den Zielraum, wurde aus der Wertung genommen.

Solberg bot beim Ausrollen die gleiche Show wie Toni Gardemeister etwas später. Bei beiden Fahrzeugen war der Innenraum mit Qualm gefüllt, der sich durch das Amaturenbrett den Weg vom Motorraum ins Cockpit gebahnt hatte. Immerhin konnte Gardemeister mit seinem lädierten Peugeot 207 noch bis zum Servicepark rollen und die Rallye Monte Carlo als Zehnter beenden.

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