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Robert Wickens beweist: er ist bereit für seine neue Herausforderung
Trotz Platz 15 liefert Robert Wickens beim IMSA-Einstand mit der Corvette eine starke Vorstellung ab - auch dank eines Bosch-Systems für seine Handsteuerung
(Motorsport-Total.com) - Robert Wickens ging mit einem simplen Ziel in sein erstes Rennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Long Beach: "Wir wollen mit erhobenem Haupt abreisen." Und das ist dem Kanadier definitiv gelungen - bei seinem Debüt im speziell umgebauten Chevrolet Corvette Z06 GT3.R, den er mit Handsteuerung fährt. Gleichzeitig blieb jedoch auch ein Gefühl der verpassten Chancen zurück - sowohl bei Wickens als auch bei seinem Teamkollegen Tommy Milner.

© Motorsport Network
Jetzt online: Episode 2 von ROBER WICKENS - THE NEXT LAP Zoom
Positiv zu vermelden: Das elektronische Bremssystem der zweiten Generation, entwickelt von Bosch Motorsport, funktionierte in dem 100-Minuten-Rennen "fehlerfrei von Anfang bis Ende". Es ermöglichte Wickens, bei seinem ersten Einsatz auf diesem Top-Niveau seit dem folgenschweren IndyCar-Unfall 2018, seine Pace unter Beweis zu stellen.
In der zweiten Trainingssession fuhr Wickens sogar Bestzeit. Auf dem engen, 3,16 Kilometer langen Straßenkurs von Long Beach steuerte er seine Corvette von DXDT Racing präzise durch die Begrenzungsmauern. Im Qualifying lag er trotz eines Remplers und beschädigter Aufhängung nur etwas mehr als eine halbe Sekunde hinter der Poleposition zurück.
"Bis zum Qualifying lief alles wie am Schnürchen", sagt Wickens, der sich auf Stadtkursen schon immer wohlfühlte. "Wir dachten, wenn alles passt und wir unsere Karten richtig spielen, könnten wir sogar auf Pole fahren. Hättest du mir das vor einer Woche gesagt, ich hätte dich für verrückt erklärt."
"Aber am Ende war es nur Startplatz acht. Die elektronische Handsteuerung von Bosch hat genau so funktioniert, wie sie sollte - deshalb tut es auch so weh, dass wir im Qualifying nicht alles rausholen konnten."
ROBERT WICKENS - THE NEXT LAP - Ep. 2
Für Wickens ist das von Bosch entwickelte System ein echter Meilenstein auf seinem Weg zurück in den Profi-Motorsport - und die Grundlage für seine geplanten fünf IMSA-Sprintrennen mit der Corvette. "Es ist tief in das Auto integriert", erklärt Jordan Smart, Motorsport Application Engineer bei Bosch Motorsport.
Im Hyundai TCR, mit dem Wickens zuvor in der Michelin Pilot Challenge unterwegs war, kam noch eine hydraulische Bremse zum Einsatz. Nun erzeugen seine Eingaben am Lenkrad ein elektrisches Signal, das in Bremsdruck an den Rädern umgesetzt wird. "Das ist echtes Brake-by-Wire", sagt Smart.
Beim Rennen in Long Beach am 12. April wollten Wickens und Milner vom achten Startplatz aus Boden gutmachen - mit einem Haken: In der IMSA-Serie sind Fahrerwechsel Pflicht, und bei DXDT wusste man, dass man beim Wechsel Zeit verlieren würde.

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Robert Wickens: Fahrerwechsel beim IMSA-Lauf in Long Beach 2025 Zoom
"Es dauert bei uns aktuell einfach länger", erklärt Bryan Sellers, Programmmanager bei DXDT. "Robert muss aus dem Auto gehoben werden, und wir haben einige komplexe Abläufe beim Fahrerwechsel."
Durch den Zeitverlust fiel Milner nach dem Stopp von Wickens von Platz sieben auf Rang zehn zurück. Der langjährige Werksfahrer von Corvette arbeitete sich bis auf Platz fünf vor - doch als er einen BMW überholte, wurde er von ihm am Heck getroffen. Die Folge: lose Karosserieteile.
Die Rennleitung ordnete einen Reparaturstopp an. Milner musste an die Box - das Resultat: Platz 15 in der Klasse für den DXDT-Chevy.
"Sicherheit hat Priorität", erklärt Wickens. "Nach dem Kontakt war die Heckstoßstange nicht mehr fest, wir bekamen die schwarze Flagge. Damit war unser Rennen im Grunde gelaufen - aber das sagt nicht alles über unsere Leistung aus."
"So ist der Rennsport", meint auch Bosch-Ingenieur Smart. "Unser System hat Robert das nötige Werkzeug gegeben - das Tempo war da. Das ist für uns die wichtigste Erkenntnis."
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