• 07.04.2008 13:57

Ferrari Challenge: Testfahrt mit 510 PS auf der PS3

Voraussichtlich im Juni wird Ferrari Challenge für PS3 und Nintendo Wii erhältlich sein - Wir haben mit den schnellen Boliden eine erste Spritztour unternommen

(MST/Speedmaniacs.de) - Ferrari Challenge ist gewissermaßen der Versuch von Publisher System 3 und Entwickler Eutechnyx in die Fußstapfen von SEGAs legendärem Ferrari F355 Challenge zu treten. Auf Basis des aktuellen Ferrari Markenpokals, der Ferrari Challenge, arbeiten die eifrigen Entwickler derzeit an den letzten Feinheiten, die noch bis zum Erscheinungstermin, inzwischen angesetzt für den Juni 2008, ausgebügelt werden sollen. 'SPEEDMANIACS.DE' nutzte die Einladung, um sich schon jetzt von einer sehr weit fortgeschrittenen Version des Spiels zu überzeugen und, was wohl noch viel wichtiger ist, auch selbst ins Lenkrad respektive den Controller zu greifen.#w1#

Titel-Bild zur News: Ferrari Challenge

510 PS stark ist die Rennversion des Ferrari F430

Hinter dem ambitionierten Titel steht der Chef des britischen Publishers System 3, Mark Cale, der selbst ein großer Fan der italienischen Edelschmiede ist und auch höchstpersönlich als Rennfahrer in der Ferrari Challenge unterwegs war. Schon aus diesem Grund verspricht das Spiel ein hohes Maß an Realismus und Authenzität, aber das wollen wir natürlich selbst begutachten.

Erste Kontaktaufnahme

Nach kleineren Querelen mit der Testversion, der Debug-PS3 und deren Controller, flimmerte dann endlich das Intro über den Bildschirm, welches nebenbei bemerkt durchaus stimmungsvoll anmutete. Im Hauptmenü angekommen konnten wir uns zunächst von der Vielfältigkeit des Spiels überzeugen, denn im Gegensatz zu AM2s 355 Challenge beschneidet sich Ferrari Challenge nicht selbst und setzt nicht nur auf das offizielle Challenge-Fahrzeug, den F430, sondern greift tief in die automobile Schatzkiste der italienischen Traditionsschmiede. Insgesamt erwarten den Spieler rund 70 Wagen mit dem "Cavallino Rampante".

Ferrari Challenge

Im Spiel kann mit diversen Ferrari-Boliden gefahren werden Zoom

Darunter finden sich sowohl aktuelle Hochleistungssportler, wie eben der F430 oder der superschnelle FXX, als auch viele weitere Meilensteine und Exoten aus der Firmengeschichte, wie etwa F50, F40 oder eine Rennversion des 596GTB, der als Cabrio in Miami Vice Geschiche schrieb. Geschichtsträchtig sind auch die Orte, auf denen sich diese Wagen im Spiel tummeln denn zur Ausfahrt sind alle 16 Rennstrecken von internationalen Format ausgewählt worden. Darunter zum Beispiel die Formel-1-Kurse von Monza, Spa, Silverstone und Hockenheim.

Erste Ausfahrt

So viel zur grauen Theorie, jetzt aber endlich zur Praxis. Bevor wir es so richtig krachen lassen, wählen wir, wenn es so etwas schon mal in einem Rennspiel gibt, zunächst das Tutorial. Hier können wir zunächst ein paar Runden auf der Ferrari-eigenen Teststrecke in Fiorano drehen und uns an die Steuerung gewöhnen. Und das Beste daran ist, dass wir dabei nicht allein sind. Tiff Nedell, ein alter britischer Rennfuchs und Moderator des englischen Automagazins "Fifth Gear", sitzt nämlich auf dem Beifahrerplatz und gibt interaktiv Tipps und Kommentare zu eurem Fahrstil. Doch Tiff Nedell ist nicht die einzige Motosport-Größe die bei Ferrari Challenge eine Rolle spielt.

Ferrari Challenge

Auf Wunsch helfen Fahrhilfen dabei die Autos auf der Strecke zu halten Zoom

Nachwuchstalent und Legenden-Neffe Brunno Senna hat selbst an der realen Ferrari Challenge teilgenommen und eng mit Eutechnyx zusammengearbeitet, um bei der Abstimmung des Fahrverhaltens der einzelnen Boliden zu helfen. Und das scheint gewirkt zu haben, denn das Handling der angespielten Version hinterließ einen sehr ausgereiften Eindruck. Grundsätzlich bewegt sich Ferrari Challenge dabei auf einem Mittelweg, der sowohl anspruchsvolle Zocker herausfordern, als auch Einsteiger nicht überfordern soll. Damit dieser Spagat gelingt wurden dem Spiel Fahrhilfen in Form von ABS, Traktionskontrolle und ESP spendiert, die sich allesamt in 5 Stufen variabel einstellen und so auf die eigenen Fähigkeiten anpassen lassen.

Wer sie aktiviert, hat wenig Last mit dem Wagen selbst und kann sich voll auf den Streckenverlauf und die Gegner konzentrieren. Wer dagegen ohne sie auskommen will, sollte schon flinke und gefühlvolle Finger sein Eigen nennen, denn beim Herausbeschleunigen gehen die Wagen dann heftig quer und wer nicht Opfer von Drehern oder Lastwechselreaktionen werden will, sollte zügig und gezielt, das heißt auch nicht zu viel, vom Gas gehen und Gegenlenken. Hat man den Dreh dann einmal raus, gelingen auch wunderschöne Drifts, die zwar naturgemäß nicht die schnellste Art sein mögen eine Kurve zu nehmen, dafür aber allemal sehenswert sind und Spaß machen.

Echtes Racing, Unfälle und ihre Folgen

Ob man für solche Späße in der Hektik des Rennens dann noch Zeit hat sei mal dahin gestellt, denn auch ohne Donut-Einlagen unsererseits ist auf der Strecke einiges los. Dafür sorgen vornehmlich die 15 KI-Kollegen, die mit unterschiedlichen Charakteristika ausgestattet wurden und sich dementsprechend eigensinnig verhalten. Endlos lange Prozessionen sucht man hier vergebens, vielmehr ist intensives Racing angesagt, denn schon nach kurzer Zeit sind die Wagen über den gesamten Kurs verstreut. Ohnehin ist Motorsport ja alles andere als eine Null-Kontaktsportart, weswegen auch Ferrari Challenge sogar mit der offiziellen Gnade Ferraris ein Schadensmodell einsetzt.

Jenes macht Schäden zwar nur optisch und nicht physikalisch deutlich, das dafür in einem bemerkenswerten Maße. Von Kratzern, Beulen über zerberstende Scheiben, bis hin zu gänzlich abfallenden Karosserieteilen, wie Stoßstange oder Motorhaube ist fast alles mit dabei. Es scheppert also ganz schön auf der Strecke, die ohnehin nicht langweilig anzuschauen ist.

Schöne Schauer

Ferrari Challenge

Optisch hinterließ die PS3-Version einen guten Eindruck Zoom

Auch grafisch macht der Titel bis auf einige fiese Ruckler, die wohl dem nicht finalen Entwicklungsstand zuzuschreiben sind, eine tolle Figur. Die farbenfrohe Optik geizt weder mit Polygonen noch mit Effekten. Die Boliden gefallen mit ausmodellierten Motor- und Innenräumen, die Strecken mit reichlich Vegetation, Zuschauern und anderen netten Details, wie beispielsweise animierten Vögeln, die durch die Lüfte gleiten. Überhaupt kann man Ferrari Challenge eine gewisse Detailverliebtheit nicht absprechen, wie die beeindruckenden Regeneffekte beweisen.

Die fast schon edlen Tropfen hinterlassen nämlich nicht nur eine spiegelnde Schicht auf dem Asphalt, sondern perlen naturgetreu auf den Scheiben, werden dort von den Wischerblättern anmutig entfernt und verzerren sogar bei genauem Hinsehen die Lichtreflexionen des Lacks. Klar, dass bei solcher Hingabe auch andere Details wie glühende Bremsscheiben und gelegentliche Flammenstöße aus den Endtöpfen nicht fehlen dürfen. Die Testversion lief dabei noch auf 720p, doch die finale Version soll es sogar auf die maximalen und prestigeträchtigen 1080p bringen. Soundtechnisch ist zwar noch kein Standard bekannt, aber was über Stereolautsprecher des HDTV zu hören war klang ansprechend. Nicht zuletzt metallisch klackernde Schaltgeräusche hinterließen einen bleibenden Eindruck.

Und was kommt danach?

Ferrari Challenge

Im Mehrspielermodus unterstützt Ferrari Challenge auf der PS3 bis zu 16 Spieler Zoom

Nach der eigentlichen Challenge-Meisterschaft ist noch lange nicht Schluss, schließlich warten etliche Vehikel darauf freigeschaltet zu werden, was unter anderem in einem Arcade-Modus und einer Art Missionsmodus zu erledigen wäre. Außerdem legen die Produzenten rund um Mark Cale großen Wert auf die Community-Tauglichkeit ihres Produktes. So soll das fertige Spiel nicht nur Mehrspielerrennen für bis zu 16 Spielern unterstützen, sondern auch den Handel beziehungsweise Tausch von Wagenmodellen ermöglichen, die sich übrigens mittels schwergewichtigem Decal-Editor individualisieren lassen. Zusätzlich wurden uns interessante Download-Inhalte, wie etwa neue Strecken versprochen. Ausprobieren konnten wir diese Online-Features während unserer Testfahrt noch nicht.

Was wir dagegen testen konnten war ein weiteres, sehr nettes und innovatives Gimmick, denn für die echten Tifosi hat der Entwickler das gute alte Auto-Quartett wiederentdeckt und auf die Blu-ray-Disc gebrannt. Das digitale Kartenspiel soll sogar alle Ferrari-Modelle umfassen und ebenfalls über das Netzwerk spielbar sein.

Ausblick:

Hut ab, was wir da von Ferrari Challenge gesehen haben macht einen wirklich guten Eindruck. Der Titel bringt frische Ideen, wie zum Beispiel das Tutorial oder das Auto-Quartett, einen großen Umfang und eine ausgereifte Fahrphysik mit, die zwar nicht bedingungslos realistisch, aber doch recht realitätsnah erscheint. Zusammen mit den Fahrhilfen und dem angekündigten Online-Rundumschlag dürfte das Rennspiel garantiert nicht nur für pure Ferrari-Fans interessant sein. Das einzige Fragezeichen das wir hinter unsere Testfahrt setzen müssen ist die Stabilität des Spiels. Bis zur endgültigen Markteinführung im Juni ist aber noch etwas Luft, sodass den Entwicklern genügend Zeit verbleiben sollte dies in den Griff zu bekommen. Wenn auch das klappt, steht uns ein wirklich komplettes Rennspiel ins Haus.

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