powered by Motorsport.com
  • 23.05.2015 17:52

  • von Norman Fischer & Roman Wittemeier

Jerome D'Ambrosio schnuppert am weitentfernten Sieg

Die Chance auf den ersten Formel-E-Sieg war für Jerome D'Ambrosio in vielerlei Hinsicht gegeben, doch am Ende ist er auch über Rang zwei glücklich

(Motorsport-Total.com) - Beinahe wäre Jerome D'Ambrosio in Berlin zu seinem ersten Formel-E-Erfolg gekommen, denn der Sieg von Lucas di Grassi - so souverän er auch war - hing am seidenen Faden. Wäre das Rennen eine Runde länger gelaufen, hätte der Belgier wohl den Sieg davontragen können. Doch der ehemalige Formel-1-Pilot ist mit Rang zwei dennoch hochzufrieden: "Das war ein fantastisches Ergebnis. Diesen Schwung müssen wir nun in die restlichen Rennen mitnehmen", erklärt er nach dem Rennen.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio wurde in Berlin-Tempelhof starker Zweiter Zoom

Doch auch sportlich hätte sich die Chance ergeben können, wenn er eher auf Rang zwei gekommen wäre und di Grassi nicht hätte wegziehen lassen. Doch stattdessen hielt Jarno Trulli dem Abt-Piloten den Rücken frei und verschaffte ihm unfreiwillig einen großen Vorsprung. Dass er nicht zur richtigen Zeit zur Stelle war, nimmt der Dragon-Pilot auf seine Kappe: "Wenn du Rennen gewinnen willst, musst du im Qualifying weit vorne sein. Ich bin von Platz sechs gekommen", sagt er.

"Ich bin dennoch schnell vorangekommen. Wenn ich vorne gestartet wäre, hätte mehr möglich sein können. Aber auch so war es ein tolles Rennen." In der Gesamtwertung liegt D'Ambrosio mittlerweile auf Rang fünf und ist der bestplatzierte Pilot ohne einen Sieg. Doch der, so meint er, sei nur eine Frage der Zeit: "Das Tempo haben wir seit Long Beach, in Monaco haben wir einen weiteren Schritt gemacht. Wir müssen versuchen, alles optimal hinzubekommen. Wenn das gelingt, dann könnte ein Sieg möglich sein."

Übrigens hatte auch D'Ambrosio eine kleine Schrecksekunde zu überstehen, weil er in Kurve 2 beinahe schon draußen gewesen wäre: "Nach dem Start hat sich Daniel Abt direkt vor mir gedreht. Es war eine krasse Situation. Ich hatte die Wahl: in Daniel knallen oder in Nicolas Prost", schildert er. "Ich habe mich für Nico entschieden." Sein Glück. "Es war zum Glück halb so wild."