Ypern: Schnelle Asphalt-Hatz in Belgien

Die Rallye-Europameisterschaft gastiert an diesem Wochenende in Ypern - Auch zwei neue R5-Boliden werden in Belgien im Einsatz sein

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende gastiert die Rallye-Europameisterschaft in Belgien, wo am Freitag und Samstag die Ypern-Rallye über die Bühne geht. Dieser Asphalt-Lauf in der Provinz West-Flandern markiert auch die Halbzeit der diesjährigen ERC. Neben der eigentlichen Rallye erhalten die Fans auch einen Blick auf die Zukunft des Rallye-Sports: Zum ersten Mal werden zwei Boliden nach R5-Reglement zu sehen sein. Thierry Neuville wird den neuen M-Sport Ford Fiesta R5 fahren und Kirs Meeke den Peugeot 208 T16.

Titel-Bild zur News: Craig Breen

Craig Breen peilt nach drei Podestplätzen seinen ersten Saisonsieg an Zoom

Sie werden alle 20 Prüfungen vor dem Zero-Auto fahren. In die offizielle Wertung fließen die beiden Autos aber nicht ein. Erste Vergleiche und eine Standortbestimmung sollte dennoch möglich sein. Die R5-Autos sollen schneller, aber gleichzeitig billiger als die S2000-Generation sein. Auf die rund 100 Teilnehmer wartet an den beiden Tagen ein großes Rallye-Fest. Knapp 300 Prüfungskilometer müssen über 20 Wertungsprüfungen absolviert werden. Die engen Straßen werden von Gräben und Masten gesäumt. Außerdem gibt es viele enge Abzweigungen.

Wichtig für den Erfolg ist auch das richtige Schneiden der Kurven. Dadurch wird meistens aber viel Dreck auf die Straßen geschleudert, was für die nachfolgenden Fahrer für rutschigere Verhältnisse sorgt. In den Abendprüfungen lauern auch versteckte Objekte im Unterholz. Erfahrung ist ein weiterer wichtiger Schlüssel zum Erfolg: Der siebenfache Ypern-Sieger Freddy Loix zählt mit einem Skoda Fabia S2000 zum heißen Favoritenkreis. Er startet bereits zum 16. Mal in Ypern.


Fotos: M-Sport präsentiert Ford Fiesta R5


Fünf Fahrer muss man für den Gesamtsieg auf der Rechnung haben. Neben Loix sind das noch Craig Breen (Peugeot 207 S2000), der in diesem Jahr schon dreimal auf dem Podium stand, Korsika -Sieger Bryan Bouffier (Peugeot), Ex-PWRC-Weltmeister Hayden Paddon (Ford Fiesta S2000) und Rallye-Legende Francois Delecour (Peugeot). Auch der Produktionswagen-Cup verspricht Spannung. Der Österreicher Andreas Aigner, der die Wertung anführt, tritt mit einem Subaru von Stohl-Racing an und trifft auf harte Konkurrenz.

In der Ladies-Trophy kämpfen fünf Fahrerinnen um die Ehre. Neben Ekaterina Stratieva und Molly Taylor haben sich auch Melissa Debackere, Evelien De Corte und Julie Devalot angesagt. Laut Reglement fließen in die ERC-Gesamtwertung die besten vier Ergebnisse der ersten sechs Rallyes ein. Dazu kommen die besten vier Resultate der weiteren sechs Rallyes. Ypern ist deshalb die letzte Gelegenheit in der ersten Saisonhälfte Boden gutzumachen. Jan Kopecky tritt in Ypern nicht an, weil er bereits drei Siege und einen zweiten Platz verbuchen kann.

In Belgien wird auch Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal wird es bei einer reinen Asphalt-Rallye ein Qualifying geben. Es findet am Donnerstagabend statt. Die Prioritätfahrer der FIA und der ERC nehmen daran teil, aber maximal 20 Fahrer. Der schnellste Fahrer darf sich dann als Erster die Startposition für die erste Etappe am Freitag aussuchen. Anschließend starten die 20 Prüfungen.

In diesem Jahr sind drei Prüfungen komplett neu. "Mesen" ist eine abgeänderte Version der alten "Middelhoek"-Prüfung und startet im Zentrum von Mesen. "Heuvelland" führt im Gegensatz zum Vorjahr in die entgegengesetzte Richtung. "Wijtschate" ist eine längere Version von "Mesen-Sauvegarde". Sechs Prüfungen werden am Freitagnachmittag absolviert. Der Samstag wird dann ein langer Tag: 14 Prüfungen von in der Früh bis spät in die Nacht stehen auf dem Programm.