Skoda-Pilot Kopecky in Rumänien klar an der Spitze

Skoda-Pilot Jan Kopecky hat mit drei Bestzeiten am Samstagmorgen seine Führung bei der Rallye Sibiu ausgebaut - Probleme für Francois Delecour

(Motorsport-Total.com) - Jan Kopecky (Skoda) fährt bei der Rallye Sibiu, dem siebten Saisonlauf der Rallye-Europameisterschaft (ERC) 2013 seinem vierten Saisonsieg entgegen. Mit drei Bestzeiten am Samstagvormittag baute der Tscheche seine Führung in der Gesamtwertung aus. Francois Delecour (Peugeot) liegt dort nach zehn von 14 Wertungsprüfungen (WP) bereits 1:06,7 Minuten hinter dem Gesamtführenden der ERC zurück. Dritter ist derzeit der japanische Routinier Toshi Arai (Subaru).

Titel-Bild zur News: Jan Kopecky

Jan Kopecky fährt bei der Rallye Sibiu dem Sieg entgegen Zoom

Am Freitagabend hatte sich das Duell um die Spitze bei den Nachtprüfungen zunächst noch zugespitzt. WP6 ging zwar knapp an Kopecky, doch auf WP7 schlug Delecour zurück und nahm dem Skoda-Piloten über zehn Sekunden ab, obwohl die Bedingungen alles andere als einfach waren: "Die ganze Strecke ist voller Staub, es ist wie bei Nebel. Ich musste mehrmals abbremsen, es war schrecklich", klagte der Franzose. "Ich hätte wesentlich schneller fahren können, denn ich liebe die Nacht."

Am Samstagmorgen packte Kopecky dann aber den Hammer aus und ließ der Konkurrenz keine Chance. Alleine auf der 20 Kilometer langen WP10 "Santa Max 1" fuhr der Skoda-Pilot 18,8 Sekunden schneller als Valentin Procrsiteanu (Mitsubishi) auf Rang zwei. Delecour verlor aufgrund technischer Probleme 26,9 Sekunden. "Ich habe gespürt, dass der Stoßdämpfer an der Vorderachse gebrochen ist und bin vorsichtig gefahren, habe mir aber dennoch einen Plattfuß eingefahren", sagt der Franzose.

Den Kampf um die Sieg hatte Delecour zu diesem Zeitpunkt allerdings schon aufgegeben: "Ich möchte ins Ziel kommen und werde daher nicht mehr angreifen. Ich denke, dass Jan auch nicht mehr voll fahren muss." Kopecky selbst hatte schon am Freitagabend das Motto für den Samstag ausgegeben: "Morgen müssen wir auf der Straße bleiben und versuchen, Herrn Delecour zu kontrollieren."


Fotos: ERC in Rumänien


Die gelang ihm eindrucksvoll, seines Sieges ist sich der Skoda-Pilot auf den harten und anspruchsvollen WP rund um Sibiu aber noch nicht sicher: "Es sind noch vier recht schwierige Prüfungen. Wir fahren schnell, gehen aber kein Risiko ein." Vor allem die WP "Santa Max" flößt dem Tschechen Respekt ein: "Die zweite Durchfahrt wird hart, da würden wir besser ein Dakar-Auto nehmen..."

Arai, der als Gesamtdritter auch die Produktionswagen-Wertung anführt, hat angesichts eines Rückstands von mehr als fünf Minuten keine realistische Siegchance mehr und muss am heutigen Tag nicht nur gegen die rauen Schotterprüfungen, sondern auch gegen seinen Körper kämpfen: "Nicht schlecht, aber meinem Magen geht es nicht so gut", kommentiere der Japaner seine Vorstellung am Vormittag des zweiten Rallye-Tages.

Am Samstagnachmittag werden die drei WP das Vormittags noch einmal durchfahren, bevor dann nach Super Special gegen 17 Uhr der Sieger der Rallye Sibiu feststeht.