Kopecky stürmt unaufhaltsam zum Sieg in Rumänien

Mit einer fehlerfreien Vorstellung am zweiten Tag gewinnt Skoda-Pilot Jan Kopecky die Rallye Sibiu - Francios Delecour und Toshi Arai in Rumänien auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Sechs Bestzeiten bei sechs Wertungsprüfungen: Skoda-Pilot Jan Kopecky ließ am zweiten und letzten Tag der Rallye Sibiu keinen Zweifel daran, wer derzeit stärkster Fahrer in der Rallye-Europameisterschaft (ERC) ist. Nachdem sich der Tscheche bereits am Vormittag alle drei Bestzeiten gesichert hatte, fuhr er auch bei den drei Wertungsprüfungen (WP) am Nachmittag jeweils die schnellste Zeit. Im Ziel hatte Kopecky 3:12,8 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Francois Delecour (Peugeot). Dritter wurde Toshi Arai (Subaru, + 6:03,6 Minuten).

Titel-Bild zur News: Jan Kopecky

Jan Kopecky fuhr bei der Rallye Sibiu souverän zum vierten ERC-Saisonsieg Zoom

Kopeckys Bilanz in der ERC 2013 kann sich mehr als sehen lassen. Der Skoda-Pilot nahm an fünf der sieben Saisonläufe teil, siegte dabei vier Mal und wurde einmal Zweiter. Seinen Vorsprung in der Gesamtwertung baute der Tscheche deutlich aus, zumal der Zweitplatzierte Craig Breen (Peugeot) in Rumänien nicht am Start war. "Ich bin wirklich glücklich darüber, dass ich wieder einmal auf Schotter fahren konnte. Ich freue mich wirklich, dass wir die zweite Schotterrallye des Jahres gewinnen konnten", jubelt Kopecky. "An einigen Stellen musste man seinen Kopf gebrauchen und entscheiden, wann man angreifen kann und wann nicht", beschreibt der Skoda-Pilot sein Erfolgsrezept.

Dieses setzte er am zweiten Tag der Rallye um, allerdings musste Kopecky keine Gegenwehr mehr fürchten. Nach dem Ausfall von Bryan Bouffier (Peugeot), der in Führung liegend auf WP4 mit einem gebrochenen Stoßdämpfer aufgeben musste, war Delecour der einzige verbliebene Gegner. Der Franzose hatte angesichts des Tempos von Kopecky allerdings schon früh erkannt, dass ein Angriff zu gefährlich wäre und verlegte sich darauf, seinen zweiten Platz abzusichern. "Ich möchte ins Ziel kommen und werde daher nicht mehr angreifen", hatte der Franzose am Vormittag gesagt.

Ein gebrochener Stoßdämpfer mit daraus resultierendem Plattfuß brachte Delecour noch einmal ins Schwitzen, doch die Peugeot-Mechaniker reparierten den Schaden und der Routinier brachte Rang zwei ins Ziel. "Zu Beginn der Rallye hätte ich dieses Ergebnis nicht erwartet. Es war eine sehr schwierige Rallye, daher bin ich sehr glücklich über den zweiten Platz", sagt Delecour.

"Zu Beginn der Rallye hätte ich dieses Ergebnis nicht erwartet." Francois Delecour

Dritter wurde bei seinem ersten Auftritt in der ERC der Japaner Arai. Der 46-Jährige ist damit auch Sieger der Produktionswagen-Wertung. Am Schlusstag hatte der Subaru-Pilot allerdings mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Arai hatte offenbar zu viel Staub verschluckt und litt daher unter starken Magenbeschwerden. Zwischenzeitlich fühlte sich der Japaner derart unwohl, dass Beifahrer Anthony McLoughlin bei den Verbindungsetappen das Steuer des Subaru übernehmen musste.


Fotos: ERC in Rumänien


Siegerin der Ladies-Trophy wurde die Australierin Molly Taylor (Citroen), nachdem ihre einzige Rivalin Jekaterina Stratijewa (Citroen) schon auf der zweiten WP die Segel streichen musste. Der einzige deutsche Teilnehmer Marius Klein (Mitsubishi) sah ebenfalls nicht das Ziel der Rallye. Vor WP11 musste er seinen Lancer auf Rang 20 liegend mit technischen Problemen abstellen.

Das Programm der Rallye Sibiu wurde am Schlusstag noch ein wenig durcheinandergewürfelt. Die 13. WP wurde wegen des schlechten Streckenzustands abgesagt. "Aus Sicherheitsgründen wird WP13 nicht als gezeitete Wertungsprüfung, sondern als neutralisierte Prüfung durchgeführt", teilten die Organisatoren mit, nachdem sich die Piloten schon am Vormittag über den schlechten Zustand der Piste beklagt hatten.