• 24.10.2009 10:16

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Scheider/Ekström: Zwei Welten

Während Timo Scheider in Hockenheim die Titelverteidigung feiern will, gibt es für seinen Kollegen Mattias Ekström plötzlich "nichts mehr zu jagen"

(Motorsport-Total.com) - Der eine fiebert dem großen Showdown und der möglichen Titelverteidigung entgegen, der andere kam plötzlich zwangsläufig recht entspannt zum Finale nach Hockenheim. Vor zwei Wochen waren Timo Scheider und sein Audi-Kollege Mattias Ekström noch beide Rivalen um die Meisterschaft, doch nun geht es für den einen um alles und für den anderen um nichts mehr.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström, Timo Scheider

Für Mattias Ekström ist das Rennen gelaufen, Timo Scheider hat alle Chancen

Nach Ekströms folgenschweren Reifenplatzer beim letzten Rennen im Dijon ist Scheider der einzige im Titelrennen verbliebene Audi-Pilot - und Mercedes-Mann Gary Paffett ist sein einzig verbliebener Gegner. Aus dem Titelkampf wurde in Dijon wenige Runden vor Schluss eine Zwei-Mann-Show.#w1#

Spitzenreiter Scheider würde ein fünfter Platz reichen, um den Titel sicher zu holen. Doch er will mehr, am liebsten will er als Rennsieger durch das Feuerwerk auf der Zielgeraden fahren. Kurs und Stimmung in Hockenheim sind ganz nach seinem Geschmack.

"Es ist nicht dringend notwendig, auf der Pole zu stehen - auch wenn es schön ist ..." Timo Scheider

"Hockenheim ist eine moderne Rennstrecke mit allen Varianten an Kurven, die eine Strecke bieten kann: sehr schnelle Kurven, bei denen man über die Randsteine fährt, Haarnadeln und Kurven mit großen Auslaufzonen", so Scheider. "Die Atmosphäre im Motodrom ist einzigartig. Beim 2008er-Finale vor 165.000 Zuschauern zu fahren, war Gänsehaut-Feeling pur. Hockenheim ist zudem eine der wenigen Strecken, die mehr als eine Überholmöglichkeit bietet. Es ist also nicht dringend notwendig, auf der Pole zu stehen - auch wenn es schön ist ..."

Auch Ekström hat sich auf Hockenheim gefreut, als Wahlschweizer bestreitet er dort "mehr oder weniger mein Heimrennen". Zudem sind viele Freunde des Schweden an der Strecke dabei. Doch im Titelkampf müssen sie jetzt nicht mehr die Daumen drücken.

Nach der großen Enttäuschung von Dijon hatte sich Ekström erst einmal gar keine Ziele für das Finale gesetzt. "Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man etwas jagt und auf einmal gibt es nichts mehr zu jagen", räumte der Schwede ein. Deshalb gehe er Hockenheim auch "ganz entspannt und locker" an.

Doch inzwischen hat er sich doch etwas vorgenommen: "Ich werde alles geben, um meinen dritten Platz zu verteidigen." Ekström hat derzeit 41 Punkte auf seinem Konto, Platz drei können ihm noch drei andere streitig machen: die beiden Mercedes-Piloten Paul Di Resta und Bruno Spengler (je 39 Punkte) und sein Teamkollege Martin Tomczyk (35 Punkte).